StartWeltHumanitäre Helfer stark gefährdet: 265 Mitarbeiter im humanitären Dienst getötet

Humanitäre Helfer stark gefährdet: 265 Mitarbeiter im humanitären Dienst getötet

Die Gewalt gegen humanitäre Helfer ist auch in diesem Jahr weltweit auf einem besorgniserregenden Niveau. Wie aus aktuellen Zahlen der Aid Worker Security Database hervorgeht, wurden im laufenden Jahr bereits 265 Mitarbeitende im Einsatz getötet – ein Wert, der schon jetzt dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre entspricht und nahe daran ist, den traurigen Rekord von 383 Todesopfern aus dem Jahr 2024 zu erreichen.

Humanitäre Helfer unter Beschuss – Zahl der Angriffe weiterhin hoch

Die Aid Worker Security Database registrierte im Jahr 2025 bislang 245 Angriffe auf humanitäre Helfer. Im gesamten Vorjahr waren es 599 derartige Vorfälle. Die Angriffe umfassen nicht nur gezielte Tötungen, sondern auch Entführungen, willkürliche Festnahmen sowie Übergriffe, die zu schweren Verletzungen führten.

Wie schon im vergangenen Jahr gelten die Palästinensischen Gebiete als besonders gefährlich. Allein dort ereigneten sich bisher 108 der gemeldeten Angriffe. Die Zahl der getöteten Helfer in der Region ist alarmierend hoch: 173 Menschen verloren dort in diesem Jahr während ihres humanitären Dienstes ihr Leben. Dieser Wert erreicht schon jetzt nahezu das Vorjahresniveau von insgesamt 185 Todesopfern. Die meisten Todesfälle stehen im Zusammenhang mit Luftangriffen im Rahmen des Gaza-Kriegs. Humanitäre Organisationen zeigen sich alarmiert angesichts der anhaltenden Gewalt und fordern besseren Schutz für ihre Mitarbeitenden.

Auch im Sudan und Südsudan bleibt die Lage für humanitäre Helfer hochgefährlich. Die bürgerkriegsähnlichen Konflikte in den Nachbarstaaten erschweren die Arbeit für humanitäre Organisationen massiv. Im Sudan wurden in diesem Jahr bislang 32 Angriffe mit 36 Todesopfern dokumentiert. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 zählte die Datenbank 64 Attacken mit 60 Toten. Dazu kommen im Südsudan aktuell 41 gewaltsame Übergriffe, bei denen 14 Helfer ums Leben kamen. Hier ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr festzustellen, in dem bei 47 Angriffen 12 Todesopfer verzeichnet wurden.

In weiteren Konfliktregionen wurde die Zahl der getöteten Helfer aus dem Vorjahr bereits übertroffen. So starben in der Demokratischen Republik Kongo bisher zehn Helfer (2024: 9), im Iran sieben (2024: 2) und im Jemen sechs (2024: 1).

Leicht positive Tendenzen in einzelnen Krisenregionen

Doch inmitten der brodelnden Krisenherde und der enormen Gewalt gegen humanitäre Helfer gibt es auch vereinzelte positive Entwicklungen. So kamen im Libanon im vergangenen Jahr – hauptsächlich durch Luftangriffe – noch 20 Helfer ums Leben. In diesem Jahr hingegen musste bislang kein Todesopfer verzeichnet werden.


Auch in Äthiopien blieb die humanitäre Arbeit bisher von tödlicher Gewalt verschont. 2024 waren dort noch 14 Helfer ums Leben gekommen. In der Ukraine wurden bisher drei humanitäre Helfer getötet – ebenfalls größtenteils durch Luftangriffe. Damit liegt der Wert deutlich unter dem des Vorjahrs, als 13 Todesopfer registriert wurden.

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