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Katholischer Pfarrer in Gaza schildert dramatische Lage: „Angst und Trauer in der ganzen Stadt zu spüren“

Der katholische Pfarrer der einzigen katholischen Gemeinde in Gaza, Pater Gabriel Romanelli, hat die Situation im Kriegsgebiet als „durchgehend sehr ernst“ beschrieben. Trotz umfangreicher Evakuierungsaufrufe bleiben viele Bewohner in der Stadt, da sie bereits Erfahrung mit Vertreibung gemacht hätten, betonte der Pfarrer in einem Video für die katholische Nachrichtenagentur „Sir“. Romanelli appelliert unterdessen eindringlich um Gebete für Frieden in der Region.

Dramatische Lage und anhaltende Angriffe in Gaza

Romanelli verdeutlichte in dem Video die dramatische Lage. Am Montagabend hatte Israel eine groß angelegte Offensive gegen Gaza-Stadt gestartet und führte intensive Luftangriffe auf mutmaßliche Hamas-Ziele durch. Die Einwohner wurden aufgefordert, die Stadt zu verlassen und in den südlichen Gazastreifen zu ziehen. „Im Westen und Nordwesten der Stadt finden sehr intensive Militäroperationen statt, vor allem nachts ist viel Beschuss zu hören“, erklärte der Pfarrer gegenüber Vatican News.

Die Pfarrei, die im Juli selbst durch einen Angriff beschädigt wurde, sei vorerst nicht betroffen. Sie liege im Osten der Stadt, in dem die Lage derzeit weniger kritisch erscheint, so Pfarrer Romanelli. Derzeit leben etwa 450 Menschen, vor allem Alte, Kinder, Familien und Kranke, auf dem Gelände der Pfarrei. Doch in der gesamten Stadt sei Trauer und Angst zu spüren. „Die Bombardierungen gehen überall weiter: im Norden, im Süden und im Zentrum. Häuser und Zelte werden zerstört, Menschenleben gehen verloren“, so der Pfarrer aus Gaza, wo zu Kriegsbeginn 70.000 Menschen flüchteten.

Während das israelische Militär weiter in die Offensive auf Gaza gehe, bete die Gemeinde gemeinsam für Frieden. Sicher sei man nirgendwo, klagt Pater Romanelli. „Jeden Tag fallen mehr Bomben, und jeden Tag gibt es mehr Zerstörungen, mehr Tote, mehr Menschen, die unter den Trümmern vermisst werden, und mehr Verletzte.“

Regelmäßige Telefonate: Papst Leo verfolgt die Situation „aus nächster Nähe“

So wie Papst Franziskus steht auch sein Nachfolger Papst Leo XIV. in regelmäßigem Kontakt mit der einzigen katholischen Pfarrei in Gaza. Am Dienstag telefonierte Papst Leo aus Castel Gandolfo persönlich mit Pater Gabriel Romanelli.

Papst Leo XIV. verfolge die Situation „aus nächster Nähe“, berichtete Romanelli gegenüber Vatican News. Er sei engagiert, ein Ende des Krieges herbeizuführen und dafür zu beten. Deshalb sende er seinen Segen an die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens und die Pfarrgemeinde. Für Romanelli sei es eine große Freude, mit dem Heiligen Vater in Kontakt zu stehen: „Er wollte wissen, wie es uns geht. Nun, wir haben ihm gesagt, dass es uns gut geht, dass die Lage jedoch weiterhin schwierig ist.“

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