Zum Auftakt der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda hat der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, Papst Leo XIV. als bedeutenden Vermittler in Konflikten gewürdigt. Die Aufregung über ein jüngstes Interview des Papstes könne er nicht nachvollziehen, sagte Bätzing vor Medienvertretern. In Fulda berate man nicht über mediale Äußerungen des Pontifex. Zugleich betonte er, sich durch die Aussagen des Papstes im Reformkurs für die katholische Kirche in Deutschland bestätigt zu sehen – ein Kurs, der zum Teil nicht nur Änderungen in Lehre und Moral bedeutet, sondern diesen auch widerspricht.
Bätzing: Nationale Synodalkonferenz bleibt auf Kurs
Hintergrund der Debatte sind jüngste Äußerungen von Papst Leo XIV., der sich zur Praxis mancher Ortskirchen äußerte, in Nordeuropa bereits Segensrituale für „Menschen, die einander lieben“, wie sie es nennen, einzuführen. Dies verstoße klar gegen das von Papst Franziskus gebilligte Dokument Fiducia supplicans, „das im Grunde genommen besagt, dass wir natürlich alle Menschen segnen können, aber es sucht nicht nach einer Möglichkeit, eine Art von Segnung zu ritualisieren, weil das nicht der Lehre der Kirche entspricht.“
Papst Leo XIV. machte zugleich deutlich, dass er grundlegende Veränderungen der kirchlichen Lehre zu Sexualität und Ehe auf absehbare Zeit für „höchst unwahrscheinlich“ hält. Damit stellt er sich klar gegen Erwartungen nach schnellen Reformen in dieser Frage. In Deutschland hatte sich der Synodale Weg – mehrheitlich auch die deutschen Bischöfe – für eine positive Neubewertung von Homosexualität ausgesprochen. Dieser Kurs steht jedoch in deutlichem Widerspruch zur bisherigen katholischen Lehre und Moral.
Wie Bischof Bätzing in seinem Statement zum Auftakt der Herbstvollversammlung betonte, sollen die Pläne für eine nationale Synodalkonferenz in Deutschland weiterverfolgt werden. Derzeit arbeite man an einer Satzung für das neue Gremium, das nach seinen Worten „ganz in der Linie der Synode“ stehe und in enger Abstimmung mit Rom entwickelt werde. Laut Bätzing habe Papst Leo XIV. seine Unterstützung dafür signalisiert. Darüber hinaus sei ein weiteres Dokument in Vorbereitung, das vorsieht, synodale Entscheidungsstrukturen künftig auch auf Ebene der Diözesen und Pfarreien zu verankern.
Bischof Bätzing bei der Herbst-Vollversammlung über Papst Leo XIV.: „Er ist doch kein Zauberer“
Bischof Georg Bätzing würdigte Papst Leo XIV. bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda als integre Führungspersönlichkeit. Man sei „sehr dankbar“, dass Leo die Verantwortung für die Weltkirche übernommen habe, sagte Bätzing vor Journalisten. Bei einem persönlichen Gespräch habe der Papst sich beeindruckt gezeigt von der großen medialen Aufmerksamkeit, die seine Wahl auch in Deutschland erfahren habe. Demnach hätten rund 20 Millionen Menschen in Deutschland seinen ersten Auftritt auf der Loggia des Petersdoms verfolgt.
Papst Leo sieht Bätzing nicht als Kopie von Franziskus, stellt sich aber deutlich in dessen Kontinuität. Dies zeige sich insbesondere in der Betonung von Synodalität und dem Einsatz für den Frieden. Die öffentliche Aufregung um ein jüngstes Interview des Papstes könne er nicht ganz nachvollziehen: „Manchmal frage ich mich, was ist eigentlich die Erwartung, die Menschen an einen solchen neuen Papst haben – dass der jetzt wie ein Zauberer alle Dinge auf die eine oder andere Seite löst?“ Der Pontifex sehe die Spannungen und Gegensätze innerhalb der Kirche und wolle nicht polarisieren, sondern verbinden. Genau darin liege seine Aufgabe, so Bätzing. Der Papst müsse stets die gesamte Weltkirche im Blick behalten, erinnerte der Vorsitzende der DBK.
Ich muss sagen ich finde Bätzing mega symphatisch!
Kann mich nur anschließen.