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Treffen im Vatikan: Papst Leo XIV. und König Charles III. planen ökumenisches Gebet

Zum ersten Mal seit der protestantischen Reformation werden ein regierender britischer Monarch und ein Papst gemeinsam öffentlich im Vatikan beten. König Charles III. und Königin Camilla nehmen am 23. Oktober an einem ökumenischen Gebet unter der Leitung von Papst Leo XIV. in der Sixtinischen Kapelle teil. Im Zentrum des historischen Staatsbesuchs steht die Bewahrung der Schöpfung. Bereits zuvor empfängt Papst Leo das Königspaar in der Privatbibliothek, um über die gemeinsame Verantwortung für die Schöpfung zu sprechen. Im Anschluss an die Gespräche im Vatikan erhält König Charles III. im Rahmen einer ökumenischen Feier den Titel „Königlicher Mitbruder“.

Ökumenisches Gebet für die Schöpfung in der Sixtinischen Kapelle

Das britische Königspaar wird gemeinsam mit einer ökumenischen Delegation am 23. Oktober zusammen mit Papst Leo an einem ökumenischen Gebet in der Sixtinischen Kapelle teilnehmen. Die Church of England wird bei dem Besuch durch Stephen Cottrell, den Erzbischof von York, vertreten. Gemeinsam mit Papst Leo XIV. wird er die ökumenische Andacht in der Sixtinischen Kapelle leiten. Die designierte Erzbischöfin von Canterbury, Sarah Mullally, wird ihr Amt offiziell erst im kommenden Jahr antreten und nimmt daher nicht an der Reise teil.

Es ist das erste persönliche Aufeinandertreffen von König Charles III. und Papst Leo XIV. Am Morgen des Besuchstages sind zunächst vertrauliche Gespräche im Apostolischen Palast geplant. Später werden sich beide gemeinsam mit führenden Wirtschaftsvertretern in der Sala Regia in einem Austausch über ökologische Nachhaltigkeit und den Schutz der Schöpfung unterhalten.

Bei Feier in St. Paul vor den Mauern: Ehrentitel für König Charles III.

Im Rahmen seines Staatsbesuchs erhält König Charles III. eine besondere Auszeichnung. Während eines ökumenischen Gottesdienstes am Grab des heiligen Paulus in der Basilika St. Paul vor den Mauern verleiht Kardinal James Michael Harvey, Erzpriester der Basilika, dem Monarchen den Ehrentitel „Königlicher Mitbruder“. Papst Leo XIV., der der Verleihung zugestimmt hat, wird bei der Zeremonie voraussichtlich nicht anwesend sein.

Die symbolträchtige Geste sei Ausdruck „ökumenischer Gastfreundschaft und Aufnahme“, erklärte Erzbischof Flavio Pace vom Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen bei einer Pressekonferenz am 17. Oktober im Vatikan.

Zudem erhält die Basilika einen speziell für den britischen Monarchen angefertigten Stuhl. Dieser trägt das Wappen des Königs und den Vers aus dem Johannesevangelium „Ut unum sint“ („Damit sie eins seien“). Der Stuhl verbleibt nach der ökumenischen Feier in der Basilika, sodass König Charles und seine Erben ihn bei künftigen Besuchen nutzen können.

Die Basilika St. Paul vor den Mauern blickt auf eine lange historische Verbindung zur englischen Monarchie zurück. Bereits im 6. und 7. Jahrhundert unterstützten angelsächsische Herrscher wie die Könige Offa und Æthelwulf die Pflege und Erhaltung der Apostelgräber in Rom. Eine Tradition, die mit der Mission römischer Mönche wie Augustinus von Canterbury und Paulinus von York ihren Anfang nahm.

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