Papst Leo XIV. hat bei einer Audienz mit Mitgliedern des italienischen Nationalen Rates eindringlich vor den verheerenden Folgen von Wucher gewarnt. Er bezeichnete diese Praxis als „sehr schwere Sünde“, die Familien in Existenzkrisen stürzt, Menschen an den Rand der Verzweiflung treibt und ganze Völker in die Knie zwingen kann. Zugleich rief er zur Umkehr der Schuldigen und zur Unterstützung der Opfer auf und hob die moralische Verantwortung hervor, Wucher als Ausdruck der Verderbnis des menschlichen Herzens zu bekämpfen.
Wucher eine „sehr schwere Sünde“ und nicht nur Buchhaltungsfrage
Ohne Umschweife betrachtet der Papst Wucher als eine „sehr schwere Sünde“, die Familien in eine Krise stürzen, Geist und Herz zermürben und bis „zu Selbstmordgedanken“ führen kann. Neben dem Blick auf das Leid, das viele Menschen infolge des Wuchers erfahren, hob er die trügerische Gefahr hervor: Zunächst könne es als Hilfe in verzweifelter Lage verstanden werden, doch später würde Wucher „zur Qual“. Die Last, die auf Familien und insbesondere schwachen Menschen liegt, beschrieb der Pontifex als „erdrückenden Felsbrocken“. Auch Menschen, die in schwierigen Situationen stecken – etwa aufgrund teurer medizinischer Behandlungen oder unerwarteter Ausgaben, die ihre finanziellen Möglichkeiten und die ihrer Familien übersteigen – sind von Wucher betroffen, warnte Leo eindringlich.
Der Papst macht deutlich, dass Wucher tief in der Verderbnis des menschlichen Herzens verwurzelt ist und eine lange, schmerzhafte Geschichte hat. Schon in der Bibel verurteilten die Propheten diese Praxis zusammen mit Ausbeutung und jeglicher Ungerechtigkeit gegenüber den Armen. Wer Menschen derart unterdrückt, dass sie wie Sklaven leben müssen, entfernt sich laut Papst von Gott. Er warnte, dass Wucher eine sehr schwere Sünde sei, die sich nicht auf bloße Buchhaltungsfragen reduzieren lasse. „Wucher kann Familien in eine Krise stürzen, er kann Geist und Herz so sehr zermürben, dass man Selbstmord als einzigen Ausweg sieht.“
Deshalb betonte Leo: „Das Engagement von Menschen wie Ihnen, die sich dafür einsetzen, Wucher zu bekämpfen und dieser Praxis ein Ende zu setzen, ist so wertvoll.“ Er richtete sich damit an die Mitglieder des Nationalen Rates. Papst Leo XIV. würdigte das Engagement des italienischen Nationalen Rates gegen Wucher „Johannes Paul II.“ als wichtigen Beitrag im Geist des Jubiläums. Bei der Feier zum 30-jährigen Bestehen der Institution am 18. Oktober im Apostolischen Palast bezeichnete er ihre Arbeit als ein hoffnungsvolles Zeichen, das das Heilige Jahr maßgeblich prägt.
Gefahr für ganze Völker
Papst Leo XIV. warnte eindringlich vor den zerstörerischen Folgen von Wuchersystemen auf nationaler und globaler Ebene. Diese Praktiken könnten „ganze Völker in die Knie zwingen“, so der Papst, der dabei den Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 2269) zitiert. Dort wird die schwere Verantwortung jener verurteilt, die aus Profitgier Hunger und Tod anderer verursachen. Vor diesem Hintergrund stellte der Papst grundlegende Fragen zur Menschenwürde: „Sind die weniger Begünstigten keine Menschen? Haben die Schwachen nicht dieselbe Würde wie wir? Sind diejenigen, die mit weniger Möglichkeiten geboren wurden, weniger wert und müssen sich mit einem bloßen Überleben begnügen?“
Aus seinem Apostolischen Schreiben Dilexi te über die Liebe zu den Armen betont er, dass die Antworten auf diese Fragen „den Wert unserer Gesellschaften und unsere Zukunft“ bestimmen. „Entweder wir gewinnen unsere moralische und geistige Würde zurück oder wir versinken in ein moralisches Schmutzloch“, so Leo XIV.
Zum Abschluss rief der Papst dazu auf, das biblische Beispiel Jesu mit Zachäus, dem Oberzöllner von Jericho, zu bedenken. Zachäus, bekannt für seine Ausbeutung der Schwächsten, erfährt durch Jesu Einladung zu echter Gemeinschaft eine tiefgreifende Wandlung. Die „unentgeltliche Annahme“ Jesu führt ihn zur Einsicht und zum Willen, Wiedergutmachung „mit Zinsen“ zu leisten. Nach Leo XIV. offenbart gerade diese Unentgeltlichkeit den wahren Sinn unserer Menschlichkeit.
Ich finde man weis heutzutage oft nicht mehr wie man seine Rechnungen zahlen soll….Da Bedarf es wesentlich mehr unterstützung.