In Belém im Nordosten Brasiliens beginnt heute die COP30, die 30. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Bereits im Vorfeld haben der Papst und die deutsche Kirche eindringlich zu entschlossenem Handeln für Klima und Frieden aufgerufen. In einer Botschaft, die Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verlas, betont Papst Leo XIV. den engen Zusammenhang zwischen Friedensförderung und dem Schutz der Schöpfung. Auch der deutsche Umweltbischof Rolf Lohmann appelliert in den sozialen Medien an die internationale Gemeinschaft, jetzt klare Finanzzusagen zu machen und die Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens zügig voranzutreiben.
Für Klima und Frieden: Papst fordert Schutz der Schöpfung
„Wenn du Frieden fördern willst, kümmere dich um die Schöpfung.“ So lautet der eindringliche Appell von Papst Leo, den Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verlas. Weiter betonte Papst Leo XIV., dass Frieden nicht nur durch zwischenstaatliche Konflikte bedroht werde, sondern auch durch „den Mangel am nötigen Respekt vor der Schöpfung, durch die Ausplünderung natürlicher Ressourcen und durch den Rückgang bei der Lebensqualität durch den Klimawandel“. In der von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verlesenen Botschaft unterstreicht der Papst die globale Tragweite dieser Herausforderungen und fordert internationale Zusammenarbeit sowie einen zukunftsorientierten Multilateralismus, der die „Heiligkeit des Lebens“, die „von Gott gegebene Würde jedes Menschen“ und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt.
Kritisch äußert sich der Papst zu derzeitigen politischen Ansätzen, die er als von Egoismus, Kurzsichtigkeit und Missachtung anderer geprägt bezeichnet. Er hofft, dass die COP30 ein starkes Signal für den Klimaschutz setzt. Bereits Johannes Paul II. hatte die ökologische Krise in den 1990er Jahren als „moralische Angelegenheit“ bezeichnet. Die Botschaft appelliert zudem an mehr Solidarität zwischen Industrie- und Entwicklungsländern und fordert eine gerechtere globale Finanzarchitektur. Das Pariser Klima-Abkommen von 2015 müsse ernsthafter und schneller umgesetzt werden, so die Forderung des Papstes.
Entschlossenes Handeln für Klima und Regenwälder gefordert
Auch in Deutschland wird der Ruf nach entschlossenem Klimaschutz laut. Umweltbischof Rolf Lohmann sieht Klima- und Umweltschutz als zentrale politische Aufgabe. In den sozialen Medien betonte der Münsteraner Weihbischof, der in der Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständig ist, dass die COP30 genutzt werden müsse, um internationale Kooperationen zu stärken.
Lohmann wies darauf hin, dass der Schutz der Ökosysteme allen Menschen zugutekommt – besonders den verletzlichen Gesellschaftsgruppen. Ein zentrales Thema der Konferenz in Belém sei der Erhalt der Regenwälder. „Die grüne Lunge des Planeten ist ein wichtiger Hebel für die Bewahrung der Schöpfung. Dafür braucht es nun klare Finanzzusagen“, erklärte der Umweltbischof. Er warnte davor, notwendige Maßnahmen aufzuschieben, da dies die Kosten der Klimabewältigung nur erhöhe. „Wir müssen jetzt handeln und weltweit ambitionierte Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit beschließen“, so Lohmann.
