Europa verzeichnet erneut hohe Zahlen antichristlicher Hassverbrechen: Die Beobachtungsstelle OIDAC Europe registrierte 2024 insgesamt 2.211 Fälle. Diese reichen von Kirchenvandalismus über Brandanschläge bis hin zu körperlicher Gewalt. Trotz eines leichten Rückgangs der Gesamttaten im Vergleich zum Vorjahr warnen Experten vor einer wachsenden Atmosphäre der Intoleranz, verschärft durch erhebliche Erfassungsdefizite und eine mutmaßlich hohe Dunkelziffer. OIDAC fordert daher entschlossene Schritte auf europäischer Ebene, um Christen besser vor Übergriffen und Einschränkungen ihrer Religionsfreiheit zu schützen.
Wachsendes Klima der Intoleranz
Die jüngsten Zahlen der Beobachtungsstelle OIDAC Europe zeichnen ein düsteres Bild: 2.211 antichristliche Hassdelikte wurden im Jahr 2024 registriert – für die Organisation ein deutlicher Hinweis auf ein „Klima wachsender Intoleranz“, dem Christen in Europa besonders stark ausgesetzt seien. OIDAC fordert daher entschlossenere Maßnahmen auf EU-Ebene, etwa die Schaffung eines eigenen Koordinators für antichristliche Hassverbrechen, analog zu den bestehenden Mandaten gegen Antisemitismus und antimuslimischen Hass. Hinter den Statistiken stünden reale Übergriffe, betont Direktorin Anja Tang: konkrete Angriffe in Form von Vandalismus in Kirchen, Brandstiftungen bis hin zu körperlicher Gewalt. Grundlage des am Montag veröffentlichten Jahresberichts sind offizielle Polizeidaten aus mehreren europäischen Ländern sowie Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen.
Zwar ist in der Statistik im Vergleich zu 2023 ein leichter Rückgang der erfassten Delikte zu erkennen (2023: 2.444), jedoch sei dies nicht auf eine Entspannung der Lage zurückzuführen. Wie OIDAC Europe betont, liegen die Gründe hierfür in einer unzureichenden Erfassung in einigen Ländern.
Antichristliche Hassverbrechen „nicht länger als Randthema abtun“
Vor diesem Hintergrund verweist Tang auf aktuelle Umfragen, die eine deutlich höhere Dunkelziffer vermuten lassen. So gab in Polen rund die Hälfte von etwa 1.000 befragten Priestern an, im vergangenen Jahr Opfer von Aggressionen geworden zu sein – mehr als 80 Prozent meldeten diese Vorfälle jedoch nicht der Polizei. „Wenn in einem mehrheitlich katholischen Land die Hälfte der Priester Übergriffe erfahren, kann man feindselige Einstellungen gegenüber Christen nicht länger als Randthema abtun“, betonte die OIDAC-Direktorin.
Neben dokumentierten Hassverbrechen habe die Beobachtungsstelle im Jahresbericht auch zahlreiche rechtliche und gesellschaftliche Einschränkungen der Religionsfreiheit festgestellt. Die Entwicklungen zeigten, so Tang, wie dringend es sei, das Recht auf freie religiöse oder weltanschauliche Äußerung in Europa zu schützen – ohne Angst vor Repression oder Zensur.
Wachsende Bedrohung für Kirchen und Gläubige
Dass von einer Entspannung der Lage kaum die Rede sein kann, zeigen vor allem die stark gestiegenen Zahlen bei körperlicher Gewalt und Brandstiftungen. Die Zahl körperlicher Angriffe kletterte von 232 auf 274 – und das, obwohl ausgerechnet aus Frankreich und Großbritannien, den Ländern mit den meisten antichristlichen Hassdelikten, für 2024 keine entsprechenden Daten vorlagen.
Nach OIDAC-Erhebungen entfallen die meisten registrierten Fälle weiterhin auf Frankreich (770), Großbritannien (502), Deutschland (337) und Österreich (116). In Österreich dokumentierte die Beobachtungsstelle neben zahlreichen Fällen von Kirchenvandalismus auch zwölf körperliche Übergriffe und ebenso viele Drohungen gegen Christen. In Deutschland verzeichnete die Polizeistatistik 337 christenfeindliche Straftaten – ein Anstieg um rund 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. OIDAC kritisiert jedoch, dass hier lediglich politisch motivierte Delikte erfasst werden und viele christenfeindliche Übergriffe mit anderen Hintergründen gar nicht in die Statistik einfließen.
OIDAC warnt besonders vor der wachsenden Zahl von Brandanschlägen auf Kirchen und religiöse Einrichtungen. 94 solcher Taten wurden im vergangenen Jahr registriert – nahezu doppelt so viele wie 2023. Mit 33 dokumentierten Fällen steht Deutschland an der Spitze dieser Entwicklung. Und der Trend scheint sich fortzusetzen: Die katholische Deutsche Bischofskonferenz beklagte erst vor wenigen Monaten „gefallene Tabus“ gegenüber sakralen Orten – darunter Brandstiftungen in Altarräumen, Exkremente in Beichtstühlen und sogar enthauptete Christusstatuen.
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