StartGlaubenHochfest Christkönig: Zeichen der Hoffnung in unsicheren Zeiten

Hochfest Christkönig: Zeichen der Hoffnung in unsicheren Zeiten

Vor einhundert Jahren, im Heiligen Jahr 1925, führte Papst Pius XI. das Christkönigsfest offiziell ein. 1600 Jahre nach dem Konzil von Nizäa und gerade in einer Zeit voller politischer Umbrüche, gesellschaftlicher Herausforderungen und wachsender totalitärer Systeme sollte das Hochfest daran erinnern, dass der Glaube an Christus das Fundament des Lebens ist. Heute feiern wir das Hochfest Christkönig, das offiziell „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls“ genannt wird. Die katholische Kirche begeht dieses Hochfest am letzten Sonntag des Kirchenjahres, eine Woche vor dem ersten Advent. Es ist ein Fest der Hoffnung, das uns gerade in der Unsicherheit der heutigen Zeit daran erinnert: Sein Reich und seine Liebe enden nicht.

Christkönig: Einführung durch Papst Pius XI.

1925 führte Papst Pius XI. mit seinem Schreiben Quas Primas das Christkönigsfest offiziell ein. Die Enzyklika erschien inmitten einer Epoche tiefgreifender politischer und gesellschaftlicher Veränderungen und Herausforderungen – nur wenige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, in einer Zeit, in der totalitäre Bewegungen wie Kommunismus, Faschismus und Nationalsozialismus zunehmend an Einfluss gewannen. Vor diesem Hintergrund verfasste der Papst sein Schreiben als deutliches Zeichen: ein Bekenntnis zu einer Königsherrschaft, die nicht auf Ideologien oder Macht basiert, sondern auf Christus selbst.

Auch wenn im Begriff Christkönig das Wort „König“ mitschwingt, ist hier nicht an das Königtum mit absoluter Macht, wie wir sie von weltlichen Herrschern kennen zu denken. Schon die alttestamentlichen Könige David und Salomo, die als Vorbilder königlicher Führung gelten, waren letztlich keine Machthaber im modernen Sinn. Der König stand hier für den guten und weisen Herrscher, der sein Königtum als Dienst am Volk verstand. Dieses Königtum führte Christus in aller Konsequenz fort.

Seine Herrschaft gründet nicht auf Gewalt, Einfluss oder Prestige, sondern auf Liebe, Gerechtigkeit und Frieden. Diese Form der Herrschaft wird im Johannesevangelium sichtbar: Als Pilatus Jesus fragt, ob er ein König sei, verweist Jesus auf die völlig andere Natur seines Königtums: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier.“ (Joh 18,36) In der Enzyklika Quas Primas betont Papst Pius XI. zudem, dass das Reich Jesu Christi keine Grenzen kenne – weder nationale noch politische. Das Reich Jesu umfasst alle Völker und Nationen.

Fest der Hoffnung

Jesus versteht sein Königtum nicht nach dem Muster weltlicher Machthaber. Seine Herrschaft zeigt sich in Sanftmut, Liebe und einer Freude, die Menschen aufrichtet, statt sie zu unterdrücken. Darin liegt sowohl Trost als auch Herausforderung: Das Christkönigsfest erinnert uns daran, dass Gottes Reich nur dort wachsen kann, wo Menschen sich konsequent für seine Werte einsetzen – in der Familie, im Berufsalltag, im gesellschaftlichen Miteinander und sogar in der Politik.

Gleichzeitig ist das Fest ein starkes Zeichen der Hoffnung. In einer Zeit, die von Konflikten, ökologischen Krisen und persönlichen Unsicherheiten geprägt ist, verweist es auf einen König, dessen Macht nicht vergeht. Christus hält die Geschichte in seinen Händen, und seine Herrschaft der Liebe und des Friedens bleibt bestehen – selbst dann, wenn unsere Welt durch verschiedenste Spannungen und Herausforderungen ins Wanken gerät.

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