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Sagrada Família: Jubiläums- und Gedenkjahr

Die Basilika Sagrada Família in Barcelona steht vor einem entscheidenden Moment ihrer langen Baugeschichte. Im Jahr 2026 soll mit der Vollendung des Christus-Turms ein zentrales Element der Architektur Antoni Gaudís abgeschlossen werden. Zugleich wird das Jahr als Gedenkjahr für den Architekten begangen, dessen Todestag sich zum 100. Mal jährt. Das Jubiläumsjahr wird von einem umfassenden kulturellen, architektonischen und theologischen Rahmenprogramm begleitet.

Geschichte der Sagrada Família

Die Sagrada Família in Barcelona zählt ohne Zweifel zu den bekanntesten Wahrzeichen Spaniens und der katalanischen Metropole. Untrennbar verbunden ist die Basilika mit dem Namen Antoni Gaudí (1852–1926), der das sakrale Bauwerk maßgeblich prägte. Im ersten Halbjahr 2026 soll der Christus-Turm, das spirituelle Zentrum der Basilika, vollendet und geweiht werden. Mit einer geplanten Höhe von 172,5 Metern ist er bereits heute der höchste Kirchturm der Welt und ein zentrales Element von Gaudís tief religiös geprägter Architekturvision.

Die Geschichte der Sagrada Família beginnt im Jahr 1866, als der Buchhändler Josep Maria Bocabella die „Spirituelle Vereinigung der Gefolgschaft des heiligen Josef“ gründete. Ziel der Vereinigung war der Bau eines Gotteshauses zu Ehren der Heiligen Familie. Am 19. März 1882 wurde auf einem 12.800 Quadratmeter großen Grundstück der Grundstein gelegt. Verantwortlich für den ursprünglichen neogotischen Entwurf war der damalige Diözesanarchitekt Francisco de Paula del Villar y Lozano.

Heftige Meinungsverschiedenheiten zwischen Lozano und den Bauherren führten jedoch bald zu seinem Rückzug. Das Projekt stand kurzzeitig ohne Architekten da – ein Wendepunkt, der sich als Glücksfall erwies. Mit Antoni Gaudí übernahm ein junger, visionärer Architekt die Leitung und richtete das Bauwerk grundlegend neu aus. Zunächst begann Gaudí mit dem Bau der Krypta. Er entwarf ein monumentales Gesamtkunstwerk mit innovativen Formen, statischen Lösungen und symbolisch aufgeladener Architektur.

Ab 1914 widmete sich Gaudí ausschließlich der Sagrada Família. Er zog auf das Baugelände und stellte alle anderen Projekte ein. 1923 wurden das Kirchenschiff und das Dach fertiggestellt, 1925 folgte der erste Glockenturm. Nur wenige Monate später, am 10. Juni 1926, starb Antoni Gaudí nach einem Unfall mit einer Straßenbahn. Sein Lebenswerk jedoch wird bis heute weitergebaut.

Gedenkjahr für Antoni Gaudí

Das kommende Jahr ist für die Sagrada Família ein besonderes: Es erreicht seinen Höhepunkt am 10. Juni 2026, dem 100. Todestag Antoni Gaudís. An diesem Tag ist eine Gedenkmesse geplant, zugleich soll der vollendete Christus-Turm feierlich eingeweiht werden. Den Auftakt der Feierlichkeiten bildet die Veranstaltungsreihe „Momentum“, die sich in Vorträgen der spirituellen und architektonischen Bedeutung des Christus-Turms widmet.

Ein weiterer zentraler Termin ist der 19. März, der Jahrestag der Grundsteinlegung im Jahr 1882. An diesem Tag sind eine feierliche Messe sowie ein Chorkonzert vorgesehen. Im weiteren Jahresverlauf folgen Symposien, Sonderführungen, Diskussionsformate, Konzerte und familienorientierte Angebote.

Das Jubiläumsjahr umfasst damit weit mehr als den baulichen Meilenstein der Fertigstellung. Liturgische Feiern, musikalische Beiträge und Vorträge widmen sich Gaudís Glauben und seinem Verständnis von Kirche. Zu den Referenten zählt unter anderem der leitende Architekt der Sagrada Família, Jordi Faulí. Der Abschluss des Festjahres ist dem Erbe Antoni Gaudís und der Bedeutung der Sagrada Família gewidmet.

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