StartRegionalWeihnachten im Gefängnis: Weihbischof Schwaderlapp feiert Christmette mit Häftlingen

Weihnachten im Gefängnis: Weihbischof Schwaderlapp feiert Christmette mit Häftlingen

Ein Gottesdienst hinter Gittern? Für den Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp ist dies an Heiligabend ein nicht wegzudenkender Moment. An Weihnachten besucht Schwaderlapp das Gefängnis in Vohwinkel und bringt den Gefangenen die Botschaft Jesu – und ein paar kleine Geschenke. Für viele Gefangene ist dies ein seltener Moment von Trost und Hoffnung in einer besonders schwierigen Zeit.

Besuch zu Weihnachten im Gefängnis

Es ist schon fast zur Tradition geworden – der Besuch des Kölner Weihbischofs Dominikus Schwaderlapp in der JVA Vohwinkel. Bereits seit mehreren Jahren feiert er dort mit den Inhaftierten Weihnachten. Für Schwaderlapp sei die Heilige Messe längst ein „fester Bestandteil“ seines Heiligen Abends, wie er in einem Interview auf der Webseite des Erzbistums Köln verrät. Missen möchte er den gemeinsamen Gottesdienst nicht mehr, denn „ein wenig das Licht der Weihnacht“ in „diese Tristesse“ bringen zu können, sei etwas sehr Schönes.

Auch einige Häftlinge seien von dem Besuch „berührt, und das ein oder andere Tränchen fließt“, betont Schwaderlapp. Zu den Häftlingen sagt er: „Zu Ihren Hafträumen hat jeder einen Schlüssel, nur Sie nicht. Zu Ihrem Herzen hat niemand einen Schlüssel, nur Sie. Sie entscheiden allein, wem Sie das Herz öffnen oder nicht.“ Doch der Weihbischof bringt den Inhaftierten auch Hoffnung: „Jesus Christus kennt keine Gefängnismauern und keine verschlossenen Türen. Und er klopft an Ihrem Herz an, bittet um Einlass und möchte bei Ihnen und mit Ihnen sein, selbst wenn Sie sich ganz allein und verlassen fühlen.“

Schwaderlapp sei „sehr froh, dass der Herr mir Gelegenheit gibt, am Heiligen Abend ihn und seine Botschaft auch dort hinzubringen“. Die Botschaft, die er verkünde, sei „heller als alle Trostlosigkeit der Welt“, verdeutlicht er weiter.

Christmette für Häftlinge am Vormittag

Zum Ablauf erklärte er, dass die Heilige Messe bereits um 11 Uhr am Heiligabend gefeiert werde. Die Christmette am Vormittag sei notwendig, da die Inhaftierten bereits am frühen Nachmittag wieder in ihre Hafträume eingeschlossen werden. Das hänge damit zusammen, dass die Bediensteten an Weihnachten verkürzte Dienstzeiten haben, erklärt Schwaderlapp. Seelsorger bestätigten ihm, dass Weihnachten im Gefängnis „eine besonders schwierige Zeit“ sei. Denn diese Tage seien durch „Erinnerungen an heile Stunden in der eigenen Familie oder – wenn es das nie gegeben hat – die Sehnsucht danach“ trauriger als andere.

Nach der Heiligen Messe verteilt Schwaderlapp gemeinsam mit Mitgliedern des Gefängnisvereins der JVA Vohwinkel kleine Geschenktüten an die Inhaftierten. Darin enthalten sind Alltagsartikel wie Duschgel, Süßigkeiten oder Kaffee – kleine Aufmerksamkeiten, die von den Gefangenen dankbar angenommen werden. „Diese kleinen Gaben werden sehr dankbar entgegengenommen.“

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