Am Fest der Weihe der Lateranbasilika hat Papst Leo beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz die Gläubigen dazu eingeladen, über den äußeren Glanz kirchlicher Bauwerke hinauszublicken und das tiefere Geheimnis der Kirche zu erkennen. Ihre Heiligkeit, erinnerte der Papst mit einem Zitat von Joseph Ratzinger, gründe nicht auf menschlichen Verdiensten, sondern auf der beständigen Liebe Gottes, der selbst die „schmutzigen Hände der Menschen“ wähle. Zuvor hatte der Papst die Messe in der römischen Bischofskirche gefeiert, die als „Mutter aller Kirchen“ gilt, und erinnerte daran, dass alle Christen als „lebendige Steine“ berufen seien, den Glauben in der Welt zu bezeugen.
Lateranbasilika – „Mutter aller Kirchen“
Vor dem Angelusgebet auf dem Petersplatz feierte Papst Leo die Messe zum Weihetag der Bischofskirche von Rom, der Lateranbasilika, der „Mutter aller Kirchen“. Vor rund 35.000 Pilgern auf dem Petersplatz rief er beim Mittagsgebet dazu auf, das „Geheimnis der Einheit und Gemeinschaft mit der Kirche von Rom“ zu betrachten, die berufen sei, „die Mutter zu sein, die aufmerksam Sorge trägt für den Glauben und den Weg der Christen in aller Welt“.
Das Weihefest der Lateranbasilika wird als Herrenfest in der ganzen katholischen Kirche begangen.
Ausgehend von der Schönheit und Symbolkraft der Basilika San Giovanni in Laterano lud der Papst die Gläubigen dazu ein, über den künstlerischen Glanz hinauszugehen und den geistlichen Kern der Kirche zu entdecken. „Oft hindern uns die Schwächen und Fehler der Christen sowie viele Klischees und Vorurteile daran, den Reichtum des Geheimnisses der Kirche zu erkennen“, betonte Leo. Ihre Heiligkeit, so der Papst mit einem Zitat von Joseph Ratzinger – dem späteren Papst Benedikt XVI. –, beruhe nicht auf menschlichen Verdiensten, sondern auf „der nicht mehr zurückgenommenen Hingabe des Herrn“, der „in paradoxer Liebe immer wieder die schmutzigen Hände der Menschen wählt“.
Christus als wahres Heiligtum – der Glaube als lebendige Wirklichkeit
In seiner Ansprache betonte Papst Leo, die Lateranbasilika sei weit mehr als nur ein herausragendes architektonisches und künstlerisches Denkmal. Vielmehr sei sie das „Antriebszentrum des Glaubens“, der den Aposteln anvertraut und über Generationen hinweg weitergegeben wurde. Besonders hob er das Mittelschiff der Basilika hervor, in dem die Statuen der zwölf Apostel – der ersten Zeugen Christi und des Fundaments der Kirche – stehen.
Der Papst rief die Gläubigen dazu auf, den Blick über das Äußere hinaus zu richten und die Kirche nicht bloß als Gebäude aus Stein zu sehen, sondern als lebendige Gemeinschaft des Glaubens. Dabei erinnerte Leo an die biblische Szene der Tempelreinigung: Das wahre Heiligtum Gottes sei Christus, der gestorben und auferstanden ist. „Er ist der einzige Mittler des Heils, der einzige Erlöser, derjenige, der sich mit unserem Menschsein vereint und uns mit seiner Liebe verwandelt; er ist die Tür (vgl. Joh 10,9), die sich für uns weit öffnet und uns zum Vater führt“, so Leo wörtlich.
Christen als „lebendige Steine“
Papst Leo erinnerte die Gläubigen daran, dass alle Christen, vereint mit Christus, zu „lebendigen Steinen“ werden, berufen, das Wort Gottes in der Welt zu bezeugen. „Wir sind die Kirche Christi, sein Leib, seine Glieder“, sagte der Papst. Diese Berufung zeige sich vor allem im alltäglichen Leben – im „geistlichen Gottesdienst“, der durch Taten der Barmherzigkeit, des Trostes und des Friedens Gestalt annehme. Der Papst rief dazu auf, den Glaubensweg mit Freude zu gehen und das Bewusstsein zu stärken, Teil des „heiligen Volkes zu sein, das Gott sich erwählt hat“.
Nach dem Angelusgebet gedachte Papst Leo der Opfer eines verheerenden Taifuns auf den Philippinen. Er zeigte sich tief betroffen von den Zerstörungen und sprach den Betroffenen seine Nähe und sein Gebet zu: „Ich bringe meine Nähe zu den Menschen auf den Philippinen zum Ausdruck, die von einem heftigen Taifun heimgesucht wurden. Ich bete für die Verstorbenen und ihre Familien sowie für die Verletzten und Vertriebenen“, so der Papst.

Papst Leo war für mich das beste was der Katholischen Kirche passieren konnte.
So selten das jemand so sympathisch rüber kommt.