StartRegionalBistum Trier will weiter Kita-Immobilien abgeben

Bistum Trier will weiter Kita-Immobilien abgeben

Das Geld in der katholischen Kirche wird knapp, so auch im Bistum Trier. Zwar ist der Anteil der katholischen Kirchenmitglieder im Saarland im Vergleich zu anderen Bundesländern mit 51 Prozent nach wie vor am höchsten, dennoch spürt man auch hier die Folgen des drastischen Mitgliederrückgangs innerhalb des Jahrtausends um rund 10 Prozent. Neben den Sterbefällen spielen auch Kirchenaustritte eine wesentliche Rolle. Von zahlreichen Häusern hat sich das Bistum bereits getrennt, doch abgeschlossen ist dieser Prozess noch nicht. So plant die katholische Kirche in den kommenden Jahren, 40 Bauträgerschaften der Kita-Immobilien an die Kommunen abzugeben.

Kita-Immobilien auf der Streichliste

In den letzten Jahren trennte sich die römisch-katholische Kirche bereits von mehreren Gebäuden, wobei der Fokus vor allem auf Immobilien lag, in denen Kindertagesstätten (Kitas) untergebracht sind. Schon im Jahr 2024 gab das Bistum Trier in Rheinland-Pfalz und dem Saarland 13 Bauträgerschaften für Kindertageseinrichtungen ab. Somit verzeichnet das Bistum seit dem Jahr 2020 insgesamt 60 Bauträgerschaften weniger, erklärte eine Bistumssprecherin auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). So gab es zum Ende des Jahres 2024 noch 223 katholische Bauträgerschaften von Kitas im Bistum Trier. Doch diese Zahl soll nach dem Wunsch in den vergangenen Jahren reduziert werden.

Konkret plant das Bistum Trier, neben der natürlichen Fusion ehemals eigenständiger Pfarreien auch verstärkt Immobilien zu veräußern. So sollen rund ein Drittel der Gebäude der Kindertagesstätten an die Kommunen abgegeben werden. Die Einrichtungen selbst sollen jedoch nach wie vor kirchlich betrieben und fortgeführt werden. Familien müssen sich deshalb dennoch nicht auf eine Veränderung einstellen, denn durch den Wechsel einer Bauträgerschaft ändert sich am Betrieb in der Regel nichts. Somit bleibt auch der reguläre Betrieb der Kindertagesstätten sowie die Angebote der Kitas unangetastet. Die Verantwortung für die Gebäude soll jedoch an kommunale Träger übertragen werden. Langfristig ist geplant, die Anzahl der katholischen Bauträgerschaften für Kindertageseinrichtungen im Bistum Trier im Zeitraum von 2020 bis 2029 von ursprünglich 283 auf höchstens 183 zu verringern.

Sparmaßnahmen des Bistums sorgen für Unverständnis

Die Kommunen reagierten in der Vergangenheit teils mit Unverständnis auf die Planungen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft forderte bereits, die Betriebs- und Bauträgerschaft in einer Hand zu belassen. Doch durch die Übergabe der teilweise renovierungsbedürftigen Gebäude erzielt das Bistum große Ersparnisse. Ehrenamtliche Gremien von Kirchengemeinden, die für diese Gebäude zuständig sind, seien durch die gesetzlichen Anforderungen und in der Folge mit den Kosten oftmals überfordert, so Georg Binninger, der Leiter des Steuerungsbüros katholischer Kindertageseinrichtungen im Bistum. Aus diesem Grund ist trotz der Fortführung der „entsprechenden Haushaltsmittel im Bistumshaushalt zur Bezuschussung von Baumaßnahmen in katholischen Kindertageseinrichtungen“ eine Reduzierung der katholischen Bauträgerschaften leider unvermeidbar, erklärte Binninger.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

Kostenfrei
Ansehen