Der Diözesanpriester und bisherige Bundespräses des katholischen Jugendverbandes, Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Stefan Ottersbach, tritt von seinen Ämtern zurück. Das teilte Ottersbach in einem Brief an die Delegierten der Hauptversammlung mit. Darin erklärte er auch, dass er neben dem Rückzug aus der geistlichen Leitung des Jugendverbandes auf das Priesteramt verzichtet. Er fühle sich als Priester in dieser Kirche nicht am richtigen Platz.
Rücktritt aus allen Ämtern
In dem Schreiben, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, erklärte der Jugendseelsorger: „Ich persönlich fühle mich als Priester in dieser Kirche nicht mehr am richtigen Platz“, so Ottersbach in dem Brief an seine Weggefährten. Wie er weiter erklärte, habe seine Entscheidung mehrere Facetten. Doch ab Juni werde er weder als Diözesanpriester im Bistum Essen tätig sein, noch werde er Aufgaben im BDKJ übernehmen. Die Antwort auf die Frage nach seiner Zukunft ließ er offen: „Eine Antwort auf diese Frage kann ich euch heute nicht geben, weil ich sie selbst noch nicht kenne“, erklärte Ottersbach.
Seit 2020 Bundespräses des katholischen Jugendverbandes
Tätig war der Diözesanjugendseelsorger seit 2020 als Bundespräses des katholischen Jugendverbandes. Der 49-Jährige war als hauptamtlicher Präses ein Mitglied des Bundesvorstands des BDKJ. Der Dachverband von 17 katholischen Kinder- und Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern versteht sich vor allem als Interessenvertretung in Kirche, Staat und Gesellschaft. Wie es in der Bundesordnung heißt, möchte der BDKJ Mädchen und Jungen zum eigenständigen Handeln aus einer christlichen Verantwortung heraus anregen. Der Dachverband beteiligt sich seit Jahrzehnten an Projekten wie den Sternsingeraktionen und dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ).
Ottersbach wurde 1975 in Duisburg geboren und schloss mit 20 Jahren sein Abitur ab. Im Anschluss daran studierte er fünf Jahre Katholische Theologie in Bochum, Münster und Luzern. Im Jahr 2002 erhielt er die Priesterweihe. Im Anschluss an die Zeit als Diözesankurat der DPSG war er zwischen 2010 und 2015 Diözesanjugendseelsorger im Bistum Essen. Dort war er seit 2011 als Domvikar an der Hohen Domkirche zu Essen tätig.