In seiner Rede warnte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Gabriele Caccia, vor einer weltweiten Eskalation der Rüstungsdynamiken. Im Rahmen der UN-Abrüstungskommission am 8. April betonte er die Notwendigkeit, die Spirale von Misstrauen, Aufrüstung und nuklearer Abschreckung zu durchbrechen. Mit Blick auf die Förderung von Atomwaffen erklärte der Erzbischof, dass dies nur eine Illusion von Frieden biete. Zugleich forderte er den offenen Dialog zur Entwaffnung.
Gefahr eines Atomkriegs
Erzbischof Gabriele Caccia zeigte sich angesichts der weltweit zunehmenden Spannungen und der wachsenden Suche nach militärischen Lösungen bei der UN-Abrüstungskommission in New York alarmiert. Angst sei zur Triebfeder zahlreicher Verteidigungspolitiken geworden, erklärte der Vertreter des Heiligen Stuhls. Mit Blick auf ein Zitat aus der Enzyklika Pacem in Terris von Papst Johannes XXIII. warnte der Erzbischof davor, dass die Aufrüstung ein gefährlicher Wettlauf in der heutigen Zeit darstelle. Denn wenn ein Land die militärische Stärke erhöht, folgen unweigerlich andere Länder aus Angst oder Konkurrenzdenken. Dieser Teufelskreis verhindere einen langfristigen Frieden, betonte Caccia.
Vor dem Hintergrund der drohenden Gefahr eines Atomkriegs ruft der Vatikan eindringlich zu einem Dialog zur Entwaffnung auf. Dabei betonte Caccia die katastrophalen humanitären und ökologischen Folgen des Einsatzes von Nuklearwaffen. Dies gelte für „jetzige wie für künftige Generationen.“ Der Vatikan fordert deshalb die Staaten auf, dem Vertrag über das Verbot von Kernwaffen (TPNW) beizutreten und die bevorstehenden Verhandlungen im Rahmen des Nichtverbreitungsvertrags (NPT) konstruktiv und vertrauensvoll zu führen.
Im Einsatz von Künstlicher Intelligenz, auf den Caccia ebenfalls einen genauen Blick warf, mahnte er, ein international geltendes rechtliches Rahmenwerk zu schaffen. So könnten existenzielle Risiken durch den Missbrauch neuer Technologien vorgebeugt werden. Durch Prinzipien und Empfehlungen ist die UN-Abrüstungskommission ein wichtiger Baustein für einen Beitrag zu bindenden Regelungen.
Dialog zur Entwaffnung auch mit „unbequemen Gesprächspartnern“
Die Rede beendete Caccia mit einem Zitat von Papst Franziskus mit einem Appell an die Diplomatie. Darin sagte er, dass es die Berufung der Diplomatie sei, „den Dialog mit allen Parteien zu fördern – auch mit jenen, die als unbequeme Gesprächspartner gelten.“ Nur so lasse sich die Kette von Hass und Rache sprengen, betonte der Erzbischof.
Mit Blick auf die Welt, in der zunehmend Egoismus, Stolz und nationale Eigeninteressen im Zentrum politischen Handelns stehen, erneuerte der Vatikan die Notwendigkeit des Dialogs. „Wahrer Frieden kann nur durch Dialog, Vertrauen und globale Zusammenarbeit entstehen – nicht durch Drohungen oder Waffen.“