Zeitgleich um 12:00 Uhr verkündeten am 02. Oktober 2024 die Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Vatikan die Ernennung des neuen Bischofs. Prälat Dr. Klaus Krämer übernimmt nach der Wahl des Rottenburger Domkapitels sowie der Ernennung durch Papst Franziskus das Bischofsamt und wird damit zum Nachfolger von Bischof Dr. Gebhart Fürst, der im Alter von 75 Jahren bereits am 02. Dezember 2023 in den Ruhestand getreten ist.
Zeitnahe Bischofsweihe und Amtseinführung geplant
Prälat Dr. Klaus Krämer wird nach der Bischofsweihe und der Einführung in das Bischofsamt der 12. Bischof des drittgrößten Erzbistums Deutschlands. Der Termin der Bischofsweihe sowie der Tag der Amtseinführung soll zeitnah verkündet werden, ist aber noch für dieses Jahr geplant. Bis Prälat Dr. Klaus Krämer das Bischofsamt übernehmen kann, ist weiterhin Diözesanadministrator Dr. Christian Stoppel für die knapp 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Rottenburg-Stuttgart zuständig.
Engagierter Organisator weltweiter Kirchenprojekte
Der künftige Bischof erblickte im Jahr 1964 in Stuttgart das Licht der Welt und studierte in München, Tübingen, Augsburg und Freiburg Jura sowie Theologie. Klaus Krämer empfing am 19. Juni 1993 in Neresheim die Priesterweihe und war Vikar der Gemeinde Heilig Kreuz in Rottweil. Darauf folgte von 1994 bis 1997 die Aufgabe des bischöflichen Sekretärs von Bischof Dr. Walter Kasper in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Nach seiner Promotion an der Theologischen Fakultät der Freiburger Universität wurde er 1999 Domkapitular und leitete die Hauptabteilung Weltkirche im bischöflichen Ordinariat. Als Bischofsvikar trug er im Jahr 2004 Verantwortung für die Ausbildung pastoraler Berufe.
Dr. Klaus Krämer leitete von Oktober 2008 bis August 2019 als Präsident das internationale katholische Hilfswerk Missio in Aachen und engagierte sich seit 2010 auch für das Kinderhilfswerk „Die Sternsinger“, wo er sich für humanitäre und religiöse Projekte einsetzte. Im Jahr 2020 kehrte er in seine Heimat zurück und wurde Leiter der Hauptabteilung kirchliches Bauen sowie Domkapitular der Diözese Rottenburg.
Das Ende der Sedisvakanz in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Die Sedisvakanz ist kirchenrechtlich geregelt und bedeutet aus dem lateinischen übersetzt „leerer Stuhl“. Damit wird der Umstand bezeichnet, dass ein katholisches Bistum keinen amtierenden Diözesanbischof hat. Demnach müssen die Mitglieder des Domkapitels innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator wählen, der in der Zeit bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs für das Bistum zuständig ist. Seit der Verabschiedung des ehemaligen Bischofs Dr. Gebhart Fürst begleitete Dr. Klaus Krämer das Amt des Ständigen Vertreters des Diözesanadministrators. Für den 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart wurde Krämer von der Diözese zur Organisation des Katholikentags beauftragt. Neben seinem Amt als Leiter der Hauptabteilung kirchliches Bauen nahm er im Juli 2023 den Platz des Kanzlers der Bischöflichen Kurie ein.
Prälat Dr. Klaus Krämer wird nach dem Bekanntwerden der Ernennung zum Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart vor dem Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg den im Reichskonkordat vorgeschriebenen Treueeid leisten. Mit der vermutlich zum Ende des Jahres im Zuge einer feierlichen Messe im Dom St. Martin durchgeführten Bischofsweihe und dem Amtseintritt des neuen Bischofs endet die Sedisvakanz in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Gratulation durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz
Bischof Dr. Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, heißt Krämer mit lobenden Worten im Kreise der Bischöfe willkommen. „Ihre reiche pastorale Tätigkeit, Ihre weltkirchliche Erfahrung, die Verbundenheit im Bistum und Ihre verantwortungsvollen Aufgaben der vergangenen Jahre im Bischöflichen Ordinariat sind beste Voraussetzungen für den Dienst, der jetzt bald vor Ihnen liegt“, so Dr. Bätzing. Über die Wahl zeigt er sich glücklich, denn mit Krämer kommt nicht nur ein Bischof, der sich im Bistum „bestens auskennt, sondern darin zu Hause ist“.
Besonders wertschätzt Bischof Bätzing den Einsatz Krämers, den er für die katholischen Hilfswerke erbrachte und durch den es ihm gelungen sei, „Brücken zwischen den Kontinenten zu bauen“ und „die Menschen an den Rändern der Gesellschaft im Blick zu behalten“, was ganz im Sinne von Papst Franziskus ist. Die Kirche in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, denen sich Dr. Klaus Krämer im Amt des Bischofs stellen muss und will. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart richtet sich ein sorgenvoller Blick auf die sinkenden Kirchenmitgliedszahlen und den Verlust zahlreicher Kirchenfinanzen. Zudem haben sich die bisherigen Verantwortlichen für eine Kursänderung im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes entschieden.
© Beitragsbild: Bildrechte Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Jochen Wiedemann