StartGlaubenChristentum trotz sinkendem Anteil führend – Islam und Zahl der Religionslosen wächst

Christentum trotz sinkendem Anteil führend – Islam und Zahl der Religionslosen wächst

Das Christentum ist weltweit weiterhin die größte Religionsgemeinschaft, doch der Anteil an der Gesamtbevölkerung geht zurück. Das brachte das Ergebnis einer neuen Studie aus 2.700 Statistiken des Pew Research Center hervor. Zugleich zeigt die aktuelle Auswertung ein Wachstum des Islams und der Religionslosen.

Christentum mit 2,3 Milliarden Anhängern führend

Auch wenn der Anteil an der globalen Weltbevölkerung im Studienzeitraum zwischen 2010 und 2020 gesunken ist, stellt das Christentum mit 2,3 Milliarden Anhängern die größte Religionsgemeinschaft weltweit. Nach der Auswertung des renommierten Pew Research Center mit Sitz in Washington sank der Anteil der Christen in diesem Jahrzehnt um 1,8 Prozentpunkte und liegt nun bei 28,8 Prozent. Zwar wuchs das Christentum im beobachteten Zeitraum um 121,6 Millionen Menschen, jedoch stieg die Weltbevölkerung schneller, sodass der prozentuale Anteil der Christen sank.

Wie die am Montagabend veröffentlichte Studie offenlegt, stieg die Zahl der Muslime um 346,8 Millionen auf rund 2 Milliarden Gläubige. Mit 25,6 Prozent folgt der Islam auf das Christentum. Wie der Islam legte auch die Zahl der Religionslosen in diesem Jahrzehnt zu und wuchs um 0,9 Prozentpunkte auf 24,2 Prozent. Die Gruppe der Menschen ohne Religionszugehörigkeit stieg in einem Jahrzehnt um 270 Millionen auf 1,9 Milliarden. Während allein im kommunistischen China 1,3 Milliarden der Bevölkerung Teil dieser Gruppe sind, wuchs der Anteil der Religionslosen besonders in den Niederlanden, Neuseeland und Uruguay – in diesen drei Ländern bilden sie sogar die Mehrheit. Mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung gehören einer der drei größten Gruppierungen an.

Die Analyse stützt sich auf die Auswertung von über 2.700 amtlichen Erhebungen und internationalen Umfragen. Sie zeigt, dass insbesondere der Austritt von Mitgliedern aus christlichen Kirchen maßgeblich zum Anstieg der Zahl religiös ungebundener Menschen beigetragen hat. Zugleich verschob sich die geografische Verteilung des Christentums. Während früher in Europa (22,3 Prozent) die meisten Christen zu finden waren, leben sie heute südlich der Sahara in Afrika (30,7 Prozent). Auch Lateinamerika hat Europa mit einem christlichen Bevölkerungsanteil von 24,1 Prozent inzwischen überholt.

Demografische Entwicklung

Wie aus der Studie hervorgeht, spielt die demografische Entwicklung besonders für den Islam eine wichtige Rolle. Mit einer vergleichsweise jungen Altersstruktur und einer hohen Geburtenrate wächst der Anteil der Muslime an der Weltbevölkerung weiter.

Im Jahr 2020 gehörten in Europa noch 67,1 Prozent der Bevölkerung dem Christentum an – das entspricht einem Rückgang von 7,6 Prozentpunkten gegenüber 2010. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Konfessionslosen deutlich um 6,6 Prozentpunkte auf 25,3 Prozent. Der muslimische Bevölkerungsanteil wuchs hingegen moderat auf 6,0 Prozent, was einem Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten entspricht.

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