Lehrer und Katecheten spielen eine zentrale Rolle in der Erziehung und im geistlichen Wachstum von Kindern. Ihre Aufgabe beschränkt sich nicht nur auf die Wissensvermittlung an die nächste Generation, sondern sie sind in ihrem Verhalten auch wichtige Vorbilder in Bezug auf moralische Werte und den Glauben. Durch ihr Handeln können sie die Lebensweise des Kindes entscheidend prägen – sowohl positiv als auch negativ. Darauf wies Bischof Maurício Agostinho Camuto CSSp vom Bistum Caxito in Angola hin. In einer Predigt rief er Lehrer und Katecheten dazu auf, diese Rolle zu übernehmen und Kinder so zu formen, dass die Grundwerte der Gesellschaft wiederhergestellt werden.
Ausbildung für Lehrer und Katecheten im pastoralen Jahr in Angola
Im pastoralen Jahr bietet die katholische Kirche in Angola für Lehrer und Katecheten einen Ort intensiver praktischer und spiritueller Ausbildung. Während dieses Jahres nehmen die Teilnehmer an verschiedenen kirchlichen und pastoralen Aktivitäten teil, um Erfahrungen zu sammeln und die Fähigkeit zu entwickeln, für ihre Gemeinde zu sorgen. Bei der Eröffnung des pastoralen Jahres betonte Bischof Camuto in seiner Predigt die besondere Bedeutung und Verantwortung von Familien, Lehrern und Katecheten. Ihre Aufgabe sei es, den Kindern der nächsten Generation von Anfang an eine gute Moral zu vermitteln. Es sei wichtig, zu den Werten zurückzukehren, die zum Wachstum der Gesellschaft beitragen – ein Wachstum, das es ermöglicht, in Frieden und Harmonie zu leben, so der Bischof.
In dieser Verantwortung sieht er insbesondere die Pflicht der Priester, Lehrer und Katecheten. Sie sind dafür verantwortlich, „ein Beispiel für gutes Verhalten“ zu sein und die Gesellschaft durch ihr moralisch wertvolles Handeln in die richtige Richtung zu führen, sagte der Geistliche bei der Eröffnung des pastoralen Jahres am Mittwoch, den 6. November. Kinder konzentrieren sich heutzutage oft nur darauf, Dinge auswendig zu lernen. Hier müsse die Katechese wirken und den Kindern zeigen, wie ein Christ lebt. Es reiche nicht aus, den Kindern „Formeln in den Kopf zu setzen“. Vielmehr sei es die Aufgabe, ihnen zu zeigen, wie sie ein christliches Leben führen können. Katecheten seien hier die Vorbilder – nicht nur in der Katechese, sondern auch „in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, überall“, fügte der Bischof hinzu.
Respekt als erster Schritt zur Rückkehr alter Werte
Kinder beobachten ihr Umfeld – sei es in der Familie, bei Freunden, in der Kirche oder in der Schule. Sie passen sich dem vorgelebten Verhalten an. Deshalb müsse es für Lehrer und Katecheten oberste Priorität haben, ein gutes Vorbild abzugeben. Das Kind erkenne, wenn ein Katechet „zu den Volksheilern geht und Wahrsager konsultiert“, fuhr Bischof Camuto in seiner Predigt fort. Auch sehe die nächste Generation, wenn ihre Vorbilder „zu fragwürdigen Versammlungen“ gehen. Dadurch würden sie in die Irre geführt und lernten nichts Positives, verdeutlichte er die Bedeutung der Vorbildfunktion.
Schlechte Vorbilder, die das falsche lehren, sorgen für Ärgernis. „Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde“ (Mk 9,42). Mit dieser biblischen Botschaft verdeutlichte er die Ernsthaftigkeit der Vorbildrolle von Lehrern und Katecheten.
Besonders für Lehrer sei es wichtig, auch außerhalb der Schule ein Vorbild für die Schüler zu sein. So müssten Schüler ihren Lehrern auch auf der Straße mit Respekt begegnen. „War das nicht früher auch so?“, fragte er die Gemeinde. Weiter führte er aus, dass die Gesellschaft auf den Kopf gestellt sei, wenn man daran denke, dass Schüler mit ihren Lehrern in eine Bar gehen und gemeinsam trinken und tanzen. Er fragte, wie ein Schüler dem Lehrer unter diesen Umständen noch Respekt entgegenbringen könne. Respekt sei notwendig, um zu den alten Sitten und einer alten Gesellschaft zurückkehren zu können.
