StartChristen VerfolgungKatholischer Priester wegen Hochverrats verurteilt

Katholischer Priester wegen Hochverrats verurteilt

Der katholische Priester Henrykh Akalatovich wurde am Montag in Belarus zu elf Jahren Haft wegen „Hochverrats“ verurteilt. Auch ihm wurde eine Anklage erhoben, die häufig gegen politische Gefangene verwendet wird. Diese Nachricht wurde vom Menschenrechtszentrum Viasna veröffentlicht, das verdeutlicht, dass der 64-jährige Priester alle Anschuldigungen zurückwies. Ebenso kritisierte das Menschenrechtszentrum den Umgang mit dem katholischen Priester. So litt Akalatovich vor seiner Verhaftung im November 2023 unter gesundheitlichen Problemen, darunter ein Herzinfarkt und eine Krebsoperation. Der Gefängnisaufenthalt verstärkt die Sorge um seine gesundheitliche Versorgung. Viasna kritisierte das harte Urteil als Versuch, andere Priester einzuschüchtern. Dabei verwiesen sie auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen im Januar 2025.

Klage wegen Hochverrats: Priester Akalatovich muss ins Gefängnis

Hochverrat lautete die Anklage gegen den katholischen Priester Henrykh Akalatovich in Belarus. Am Montag dann die Nachricht: Der Priester wurde zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt. Hochverrat ist eine Anklage, die häufig gegen politische Gefangene erhoben wird, teilte ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation mit. Nach der Veröffentlichung des Menschenrechtszentrums Viasna wies der 64-jährige Priester vor der Verurteilung alle Vorwürfe zurück. Besonders besorgniserregend sei zudem die gesundheitliche Situation, beklagte die Organisation, und erinnerte daran, dass Akalatovich bereits einen Herzinfarkt erlitten hatte und sich vor seiner Verhaftung wegen Hochverrats im November 2023 einer Krebsoperation unterziehen musste. Er benötige spezielle Pflege und medizinische Behandlung, betonte die Organisation. Doch stattdessen wurde er aufgrund politischer Anschuldigungen zu einer drakonischen Strafe verurteilt, kritisierten sie.

Im Gespräch mit der Associated Press (AP) erklärte ein Vertreter von Viasna, Henrykh Akalatovich sei der erste katholische Priester in Belarus, der seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 aufgrund einer politischen Straftat verurteilt wurde, sagte Pavel Sapelka, ein Vertreter von Viasna. Dabei kritisierte er, dass das drakonische Urteil „Hunderte von anderen Priestern einschüchtern sollte. Diese sollen mit Blick auf die Präsidentschaftswahl am 26. Januar zum Schweigen gebracht werden.“

„Das harte Urteil soll Hunderte von anderen Priestern einschüchtern und zum Schweigen bringen, bevor die Präsidentschaftswahlen im Januar stattfinden“, sagte er. Im Dezember 2024 zitierte The Tablet eine Erklärung des katholischen Episkopats, in der Priester aufgerufen wurden, ihre Medienauftritte zu begrenzen. „Klerus und Ordensleute müssten sich daran erinnern, wofür sie berufen seien – die Lehre Christi zu predigen. Sie sollten nicht ihre eigenen Ansichten öffentlich kundgeben, insbesondere solche, „die Verwirrung, Skandal oder Spaltung verursachen könnten“. Deshalb sollten sie auf politische Äußerungen verzichten.

Religionsfreiheit in Belarus

Wie AP berichtete, erfolgte die Verhaftung von Pater Akalatovich wegen Hochverrats zu einem Zeitpunkt, „an dem die belarussischen Behörden die Repression gegen Dissidenten vor den Präsidentschaftswahlen am 26. Januar verschärfen“. So soll gewährleistet werden, dass Präsident Alexander Lukaschenko mit ziemlicher Sicherheit in seine siebte Amtszeit gehen kann. Lukaschenko gewann die erste freie Wahl im Jahr 1994 nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Dezember 1991. Lukaschenko, ein Verbündeter des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin, blieb seitdem durch das autoritäre Regime an der Macht.

Viasna berichtet darüber, dass es in Belarus mehr als 1.200 politische Gefangene gibt. Nach einem Bericht von Kirche in Not über die Religionsfreiheit 2023 bezeichnet sich Lukaschenko als „orthodoxen Atheisten“. So betreibe er autoritäre Repression, mit einschneidenden Folgen für die Gesellschaft, die Menschenrechte und die Religionsfreiheit. Der Bericht verweist darauf, dass Katholiken (ca. 10 bis 12 Prozent) und andere Gruppen, die nicht zur „Belarussisch-Orthodoxen Kirche-Moskauer Patriarchat“ gehören, starke Einschränkungen erleiden.

Der Bericht erinnert an den Druck, der auf den ehemaligen Erzbischof von Minsk und Mogiljow, Msgr. Tadeusz Kondrusiewicz, ausgeübt wurde. Dieser forderte das Ende der Gewalt gegen die Demonstranten, die den Wahlbetrug von 2020 anprangerten, mit dem Lukaschenko seine Macht behauptete. Weiter lässt das Regime die Gläubigen durch die Geheimpolizei überwachen und kontrolliert sie durch den Bevollmächtigten für religiöse und ethnische Angelegenheiten. Ein Teil der Überwachung ist die Zensur und die Kontrolle von Veröffentlichungen im Internet. Nutzer, die sie veröffentlichen, werden bestraft, so ACN. Der Bericht von Kirche in Not unterstreicht, dass die meisten Menschenrechte, einschließlich der Religionsfreiheit, aufgrund des autoritären Regimes in Belarus ernsthaft gefährdet sind.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

Kostenfrei
Ansehen