StartWeltKirchen fordern Ergebnisse bei Weltklimakonferenz COP30

Kirchen fordern Ergebnisse bei Weltklimakonferenz COP30

Kirchen und kirchliche Organisationen fordern vor der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien entschlossenes Handeln im Kampf gegen den Klimawandel. Insbesondere appellieren sie an die Staaten, konkrete Maßnahmen und verbindliche Finanzzusagen zu treffen, um die Folgen der Erderhitzung vor allem für die ärmsten und verletzlichsten Menschen abzumildern. Mit Blick auf den Tagungsort Belém im Amazonas betonen indigene Vertreter die Bedeutung ihrer direkten Beteiligung an den Verhandlungen und warnen eindringlich vor den verheerenden Folgen von Umweltzerstörung und Ausbeutung.

Entschlossenes Handeln bei der Weltklimakonferenz COP30 gefordert

„Statt unverbindlicher Gespräche brauchen wir konkretes Handeln und verbindliche Finanzzusagen, um die Folgen des Klimawandels für die Ärmsten und Verletzlichsten abzumildern“, betonte die anglikanische Erzbischöfin der Gastgeberstadt Belém, Marinez Bassotto, bei der Online-Pressekonferenz am Montag in Rom. Weiter hob sie hervor, dass die Kirche in Brasilien die Menschen unterstütze, die sich der kommerziellen Abholzung und dem Raubbau an der Natur entgegenstellen.

Kirchen und kirchliche Organisationen, die sich an der COP30 in Brasilien beteiligen wollen, rufen Christinnen und Christen weltweit dazu auf, ihre Regierungen zu verstärktem Klima- und Umweltschutz zu drängen. So mahnte auch der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, zur Eile. Wie er eindringlich betonte, bleibe für einen wirksamen Kurswechsel hin zu mehr Klimagerechtigkeit nur noch wenig Zeit. „Wir stehen gerade vor den entscheidenden Kipppunkten“, warnt er. Weiter erklärte er, dass schon aus ihrer christlichen Überzeugung heraus sich die Kirchen als Stimme für jene sehen, die am stärksten und ohne eigenes Verschulden unter den Folgen von Umweltzerstörung und Klimawandel leiden.

Musamba Mubanga vom internationalen katholischen Hilfswerk Caritas Internationalis bezeichnete den Einsatz für Klimagerechtigkeit als wesentlichen Bestandteil des christlichen Glaubens und als Ausdruck gelebter Solidarität. Die Menschheit müsse sich von einem einseitigen Fortschrittsdenken verabschieden, das nur wenigen zugutekommt. Zudem bedeute wahrerer Fortschritt, das Wohl aller Menschen und den Schutz des Planeten in den Mittelpunkt zu stellen.

Indigene fordern Beteiligung bei Verhandlungen

Die indigene Vertreterin Panamas bei der COP30, Jocabed Solano-Panama, sieht in der Wahl des Tagungsortes Belém im Amazonasgebiet eine wichtige Chance. Im Gegensatz zu früheren Gastgeberstaaten könne Brasilien nicht nur konkrete Maßnahmen im Klimaschutz umsetzen, sondern auch die aktive Mitwirkung indigener Völker stärken. Die 30. UN-Klimakonferenz findet vom 10. bis 21. November in Belém statt. Bei der Veranstaltung werden rund 50.000 Teilnehmende aus knapp 200 Staaten. Bereits im Vorfeld sind alle Länder aufgerufen, neue Klimaschutzpläne vorzulegen. Umweltaktivisten fordern insbesondere von den reichen Industrienationen verbindliche Finanzzusagen zur Bekämpfung der Klimakrise.

„Es reicht aber nicht, Vertreter der indigenen Völker des Amazonas für hübsche Bilder zu holen – wir Indigenen müssen zurück an den Verhandlungstisch“, betonte Solano-Panama. Weiter betonte sei, dass die Welt von den indigenen Gemeinschaften lernen könne, die Erde als etwas Heiliges zu respektieren. „Wenn wir die Erde weiterhin ausbeuten und misshandeln, wird unser Planet nicht überleben.“

Ein deutliches Zeichen setzt auch die Flottille „Yaku Mamá“ (Mutter Wasser), die am 16. Oktober im ecuadorianischen Francisco de Orellana gestartet ist. Über 50 indigene Aktivistinnen und Aktivisten aus dem gesamten Amazonasgebiet sind fast einen Monat unterwegs, um ihre Anliegen bis zum Gipfel sichtbar zu machen. Ihr Ziel: ein Ende fossiler Energien, eine gerechte Energiewende und echte Mitsprache indigener Bevölkerungen. „Unsere Stimmen müssen gehört werden“, fordert der 29-jährige Aktivist Alexis Grefa aus Ecuador gegenüber elpais.com.

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