StartVatican„Mater Populi Fidelis“ – Vatikan veröffentlicht Lehrdokument zu Marias „Mitarbeit im Erlösungswerk“

„Mater Populi Fidelis“ – Vatikan veröffentlicht Lehrdokument zu Marias „Mitarbeit im Erlösungswerk“

Das Dikasterium für die Glaubenslehre im Vatikan kündigte an, am 4. November ein neues Dokument über die marianischen Titel zu veröffentlichen, die sich auf Marias Mitarbeit am Erlösungswerk Christi beziehen. Unter dem Titel Mater Populi Fidelis („Treue Mutter des Volkes“) soll die Lehrnote insbesondere die theologisch umstrittene Bezeichnung „Miterlöserin“ beleuchten – ein Begriff, der seit Jahrzehnten für Diskussionen sorgt. Manche Theologen sehen darin eine Überhöhung von Marias Rolle, während andere in ihm eine tiefere Würdigung ihrer einzigartigen Beziehung zu Christus erkennen.

Lehrdokument „Mater Populi Fidelis“ soll Klarheit bringen

Bei der Vorstellung der Lehrnote Mater Populi Fidelis am 4. November in Rom wird Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, gemeinsam mit Theologen des Dikasteriums über Mariens Rolle im Erlösungswerk sprechen. Begleitet wird er vom Sekretär der Lehrabteilung, Pater Matteo Armando, sowie dem Christologen Pater Maurizio Gronchi von der Päpstlichen Universität Urbaniana.

Im Jahr 2017 wandte sich die Internationale Marianische Assoziation mit einer Petition an Papst Franziskus, um Maria offiziell als „Miterlöserin mit Jesus, dem Erlöser“ anzuerkennen. Der Titel „Miterlöserin“ ist nicht nur unter Theologen umstritten, sondern stößt auch bei den letzten Päpsten auf unterschiedliche Bewertungen. Während Johannes Paul II. ihn mehrfach verwendete, äußerten Benedikt XVI. und Franziskus deutliche Zurückhaltung. Papst Franziskus betonte 2021, Maria sei „Mutter, nicht Göttin, nicht Miterlöserin“, und auch Benedikt XVI. sah den Begriff als zu weit von der biblischen Grundlage entfernt. Dennoch fordern Befürworter seit Jahrzehnten, Marias einzigartige Mitwirkung an der Erlösung als Dogma anzuerkennen.

Ursprung des Titels „Miterlöserin“

Der Ursprung des Titels „Miterlöserin“ reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als Maria in frühen Litaneien gemeinsam mit Christus als Erlöserin erwähnt wurde. Erst im 15. Jahrhundert kam die Vorsilbe „mit-“ hinzu, um zu betonen, dass Maria nicht selbst Erlöserin ist, sondern in besonderer Weise an Christi Erlösungswerk teilhatte.


Lehramtlich anerkannt wurde der Begriff erst 1908, als die Heilige Kongregation für die Riten ihn in einem Dekret zur Aufwertung des Festes der Sieben Schmerzen Mariens verwendete. Seither taucht der Titel immer wieder in kirchlichen Texten auf – auch im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das jedoch im Dokument Lumen gentium auf eine formale Bestätigung verzichtete.

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