Nach drei Wochen blutiger Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha haben sich beide Länder auf eine sofortige Waffenruhe geeinigt. Die Vereinbarung, unterzeichnet von den Verteidigungsministern beider Staaten, verbietet Angriffe auf Zivilisten, Infrastruktur und militärische Ziele. Der Apostolische Vikar von Phnom Penh, Oliver Schmitthaeusler, ruft die internationale Gemeinschaft zu humanitärer Hilfe auf und fordert dauerhaften Frieden.
Thailand und Kambodscha einigen sich auf umfassende Waffenruhe
Nach wochenlangen Grenzgefechten haben Thailand und Kambodscha eine sofortige Waffenruhe vereinbart. Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten eine Vereinbarung, die sämtliche Waffen sowie Angriffe auf Zivilisten, Infrastruktur und militärische Ziele auf beiden Seiten verbietet. Die Unterzeichnung fand an einem Grenzkontrollpunkt zwischen der kambodschanischen Provinz Pailin und der thailändischen Provinz Chanthaburi statt. Vorausgegangen waren vorbereitende Gespräche in einem gemeinsamen Ausschuss zu Grenzfragen.
Der Apostolische Vikar von Phnom Penh, Oliver Schmitthaeusler, wertet den Waffenstillstand als hoffnungsvolles Signal für die Bevölkerung. „Wir danken Gott und beten weiter, dass diese 72 Stunden für immer andauern mögen“, sagte der Vikar. Mit dem vereinbarten Waffenstillstand beendeten Thailand und Kambodscha vorübergehend die heftigen Gefechte der letzten drei Wochen.
Der Apostolische Vikar unterstrich die Rolle der Kirche darin, auf das Leid im Land aufmerksam zu machen. Er berichtete, dass ein Schreiben an sieben internationale Entscheidungsträger verschickt wurde, darunter der Präsident der Vereinigten Staaten und Vertreter Frankreichs. „Wir hoffen und beten weiter, denn wir wollen Frieden“, so Schmitthaeusler.
Waffenstillstand soll Rückkehr von Vertriebenen ermöglichen
Die vereinbarte Waffenruhe wird von einem Beobachterteam des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN überwacht, dem sowohl Thailand als auch Kambodscha angehören. Thailands Verteidigungsminister Nattaphon Narkphanit erklärte, dass die Einhaltung der Ruhephase zunächst 72 Stunden lang kontrolliert werde, um ihre Umsetzung sicherzustellen. Sobald die Lage stabil sei, könnten Zivilisten in ihre Heimat zurückkehren, und die 18 kambodschanischen Soldaten würden gemäß internationalen Grundsätzen freigelassen. Sein kambodschanischer Amtskollege Tea Seiha betonte, dass die Waffenruhe den Dorfbewohnern eine Rückkehr in ihre Häuser, zur Arbeit auf den Feldern und zum Betreiben von Geschäften ermögliche.
Der Apostolische Vikar von Phnom Penh wies unterdessen auf die schweren Zerstörungen seit dem 7. Dezember hin: Tempel, Schulen und Wohnhäuser wurden beschädigt, mehr als 500.000 Menschen, darunter rund 200.000 Kinder, sind innerhalb Kambodschas auf der Flucht und können nicht zur Schule gehen.
