Auf einer 3300 Meilen langen Pilgerreise ziehen seit Mitte Mai Katholiken aus den gesamten Vereinigten Staaten in eucharistischen Prozessionen von Indianapolis bis nach Los Angeles. Die National Eucharistic Pilgrimage ist Teil der von der US Bischofskonferenz (USCCB) ins Leben gerufene, dreijährigen Initiative National Eucharistic Revival. Die Pilgerreise stößt jedoch immer wieder auf Gegendemonstranten, die versuchen, sie zu stören. Der Präsident der National Eucharistic Congress Inc., Jason Shanks, ruft Katholiken dazu auf, in großer Zahl an den Prozessionen teilzunehmen, um der wachsenden Zahl antikatholischer Demonstranten entgegenzuwirken.
Demos vermutlich von Protestanten geplant
In den letzten Tagen störten antikatholische Demonstranten in Oklahoma und Texas die Pilgerreise vermehrt. Die Organisatoren der Wallfahrt gehen davon aus, dass die Gruppe der Gegendemonstranten hauptsächlich von protestantischen Kirchen in Texas organisiert wurde. Deshalb, so erklärte Jason Shanks gegenüber der Agentur UCA News, „müssen wir dort sein. Wir müssen uns für Jesus einsetzen.“
Mit der Wallfahrt, die an die vier einzigartigen nationalen Pilgerwege des vergangenen Sommers anknüpft, will die Kirche erneut ein kraftvolles öffentliches Zeichen setzen: Sie bezeugt den Glauben an die wirkliche Gegenwart Christi in der Eucharistie. Zugleich sind Gläubige und Interessierte eingeladen, sich den Prozessionen entlang der Route anzuschließen und gemeinsam den Glauben an die Eucharistie zu feiern.
Doch den Weg der Pilger begleiteten antikatholischen Demonstranten, die mit Megaphonen und Schildern gegen den katholischen Glauben protestieren und die Realpräsenz der Eucharistie infrage stellen. Videos, die von Pilgern aufgenommen wurden, zeigen katholische Gläubige, die in feierlicher Prozession gehen, singen und beten – getragen von der gemeinsamen Verehrung der Eucharistie. Am Rande der Prozession ist unter anderem ein junger Mann zu sehen, der über ein Megafon spricht und die eucharistische Anbetung als „Götzendienst“ bezeichnet.
Weitere Proteste bei der National Eucharistic Pilgrimage erwartet
Die Organisatoren der National Eucharistic Pilgrimage rechnen damit, dass die Proteste entlang der 36-tägigen Wallfahrtsroute bis zum feierlichen Höhepunkt am 22. Juni in Los Angeles – dem Hochfest Fronleichnam – andauern und möglicherweise sogar zunehmen werden. Die Prozession, die über die St. Katharine-Drexel-Route 2025 führt, durchquert zehn Bundesstaaten und 20 Diözesen. Die acht Pilger, die am 18. Mai gestartet sind, legen mehr als 3340 Meilen zurück.
Wie Jason Shanks bei einer Pressekonferenz am 5. Juni mitteilte, seien die Proteste unerwartet gewesen, da es im vergangenen Jahr keinen Widerstand gegeben habe. In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Gegendemonstranten auf 40 bis 50 „gut organisierte“ Personen angestiegen. Shanks betonte, dass Spott in Bezug auf die katholische Auffassung der Eucharistie für die Pilger nichts Neues sei. Dennoch hätten die Rufe während der Prozession inneres Leid verursacht.
Er ermutigt Katholiken, an der Wallfahrt teilzunehmen, warnt jedoch davor, sich mit den Protestanten direkt auseinanderzusetzen. Vielmehr sollten sie mit einem „stillen Zeugnis“ für die Wahrheit des katholischen Glaubens in einem Geist der „Nächstenliebe und Demut“ reagieren. „Wir müssen unsere Augen im Gebet und in der Anbetung auf den Herrn gerichtet halten. Wir müssen mutig und standhaft sein“, so Shanks.
Katholiken sollten darauf vorbereitet sein, während der Wallfahrt auch mit Kritik oder Beleidigungen gegenüber ihrem Glauben konfrontiert zu werden, rät er den Teilnehmern. Gleichzeitig biete die Teilnahme an den Prozessionen – insbesondere in großer Gemeinschaft – eine kraftvolle Gelegenheit, den eigenen Glauben öffentlich sichtbar zu machen.
„Wir als Katholiken haben darüber gesprochen, wie wir evangelisieren und katechisieren können – und hinauszugehen, ist unser öffentliches Zeugnis.“