StartWeltOrdensfrauen in Indien nach Festnahme auf Kaution freigelassen

Ordensfrauen in Indien nach Festnahme auf Kaution freigelassen

Zwei katholische Ordensfrauen sind in Indien nach ihrer umstrittenen Festnahme durch eine hindu-nationalistischen Gruppe wieder auf freiem Fuß. Der Fall hat nicht nur landesweit für Aufsehen gesorgt, sondern auch die Sorge um die zunehmende Diskriminierung religiöser Minderheiten neu entfacht. Die Indische Bischofskonferenz zeigte sich erleichtert über die Freilassung, erneuert jedoch zugleich ihre Forderung nach einem stärkeren Schutz der verfassungsmäßigen Religionsfreiheit.

Nach Festnahme am Bahnhof: Katholische Ordensfrauen wieder auf freiem Fuß

Die katholischen Ordensschwestern Preeti Mary und Vandana Francis von der Gemeinschaft der Green Garden Sisters sind nach ihrer Festnahme im Juli in der Stadt Durg (Bundesstaat Chhattisgarh) wieder auf freiem Fuß. Ein Gericht der Nationalen Ermittlungsbehörde (NIA) in Bilaspur entschied, sie gegen Kaution freizulassen.

Die beiden Schwestern befanden sich gemeinsam mit drei jungen Frauen und einem Mann aus einer indigenen Bevölkerungsgruppe auf dem Weg in die nordindische Stadt Agra im Bundesstaat Uttar Pradesh. Dort waren den jungen Frauen Arbeitsplätze in einem katholisch geführten Krankenhaus in Aussicht gestellt worden. Am Bahnhof von Durg sei die Gruppe laut indischen Medienberichten von der militanten hindu-nationalistischen Organisation „Bajrang Dal“ wegen Vorwürfen des Menschenhandels und der Zwangskonversion festgenommen worden.

Wie ein Jesuit weiter erklärte, sei das Ziel solcher Einschüchterungen, „Hass zu verbreiten“ und das nationale Anti-Konversionsgesetz voranzutreiben. Doch diese Gesetze, die eine erzwungene Konversion verhindern sollen, würden oft diskriminierend gegen religiöse Minderheiten eingesetzt, klagte der Pater.

Auch die Indische Bischofskonferenz (CBCI) prangerte unmittelbar nach der Festnahme die zunehmende Zahl an Übergriffen auf Ordensfrauen an. Sie kritisiert beispielsweise, dass christliche Schwestern „immer häufiger Zielscheibe sozialer Unruhestifter“ seien. Den Bischöfen zufolge kam es an mehreren Bahnhöfen zu Situationen, in denen Ordensfrauen bedrängt, beleidigt und inmitten einer Menschenmenge gegen sie aufgehetzt wurden.

Bischofskonferenz fordert stärkeren Schutz der Religionsfreiheit

Die Freilassung der Ordensschwestern sorgte bei den Bischöfen für große Erleichterung. In einer offiziellen Stellungnahme zeigte sich der Vorsitzende der CBCI, Erzbischof Andrews Thazhath, dankbar gegenüber der indischen Zentralregierung für das rasche Eingreifen und die Zusammenarbeit bei der Freilassung auf Kaution. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass dieser Fall den Beginn neuer Bemühungen markiere, um die Rechte und die Würde aller religiösen Minderheiten in der Demokratie zu schützen.

Die Bischofskonferenz rief die Behörden erneut dazu auf, den Schutz der in der Verfassung garantierten Grundrechte – insbesondere der Religionsfreiheit, wie sie im indischen Grundgesetz verankert ist – konsequenter zu gewährleisten. Darüber hinaus fordern die Bischöfe die Regierung dazu auf, konkrete Schritte zu ergreifen, um der zunehmenden Diskriminierung und den falschen Anschuldigungen gegen Angehörige religiöser Minderheiten entgegenzuwirken – insbesondere gegenüber jenen, die sich in selbstlosem Dienst für die Bevölkerung einsetzen.

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