Angesichts des Priestermangels in vielen Ländern zeigt sich Papst Leo XIV. besorgt. In einem neuen Apostolischen Schreiben warnt er vor vorschnellen strukturellen Reformen wie der Abschaffung des Zölibats oder der Frauenweihe. Stattdessen ruft er zu einem Umdenken im Priesteramt auf. Im Zentrum stehen dabei eine stärkere Gemeinschaft unter Geistlichen, eine bessere Zusammenarbeit mit Laien und ein kollegialer Führungsstil.
Apostolisches Schreiben zum Priesteramt: „Eine Treue, die Zukunft schafft“
Das zwölfseitige Apostolische Schreiben von Papst Leo XIV. trägt den Titel „Eine Treue, die Zukunft schafft“ und erscheint anlässlich des 60. Jahrestags der Konzilstexte „Optatam totius“ und „Presbyterorum ordinis“. Der Papst lädt dazu ein, diese Dokumente neu zu lesen, da sie auch heute noch von großer Bedeutung seien. Bereits im ersten Satz betont Leo XIV., dass Priester durch Beharrlichkeit in ihrem Dienst nicht nur über die Zukunft ihres Amtes nachdenken, sondern auch anderen helfen können, die Freude der priesterlichen Berufung zu erleben.
Zum Thema Zölibat hebt das Schreiben hervor, dass nur Priester und Ordensleute, die menschlich gereift und geistlich gefestigt sind, diese Verpflichtung übernehmen und das Evangelium glaubwürdig verkünden können.
Mehr Miteinander im Priesteramt
In dem Schreiben richtet sich der Papst mit konkreten Hinweisen und Mahnungen an die rund 400.000 katholischen Priester weltweit. Er ermutigt sie, angesichts der weit verbreiteten Einsamkeit im Klerus neue Formen des Zusammenlebens zu entwickeln. Zugleich warnt er davor, sich im Internet oder im pastoralen Alltag von übermäßigem Aktivismus mitreißen zu lassen oder die eigene Person zu stark in den Mittelpunkt zu stellen.
Der Papst mahnt die Priester, das Amt nicht als Einzelaufgabe zu verstehen, sondern als gemeinsamen Dienst. Brüderliche Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung seien zentral, betont Leo XIV. mit Verweis auf das Zweite Vatikanische Konzil, das bewusst im Plural von „Priestern“ spreche: „Kein Hirte existiert allein!“
Besonders deutlich wird der Papst beim Thema Zusammenarbeit mit Laien: Der priesterliche Dienst müsse sich von einem exklusiven Führungsverständnis lösen, das Verantwortung zentralisiere und überfordere. Gefordert sei stattdessen ein kollegialer Leitungsstil, getragen von Zusammenarbeit zwischen Priestern, Diakonen und dem gesamten Volk Gottes. Insbesondere hebt Papst Leo XIV. den ständigen Diakonat als Zeichen dienender, zuhörender Liebe hervor. Das gemeinsame Wirken von Priestern und Diakonen, getragen von der Leidenschaft für das Evangelium und der Sorge um die Armen, mache kirchliche Gemeinschaft sichtbar und verleihe der christlichen Botschaft Glaubwürdigkeit und Kraft.
Papst fordert ganzheitliche Priesterausbildung zur Stärkung der Berufungen
Unter Betrachtung des Mangels an Neupriestern seien alle gefordert, „die Fruchtbarkeit der pastoralen Praxis“ zu überprüfen. Zwar spielten gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen eine wichtige Rolle bei der sogenannten Berufungskrise, schreibt Leo XIV., doch dürfe sich die Kirche darauf nicht zurückziehen. Vielmehr müsse sie jungen Männern überzeugende Perspektiven eröffnen und ein Umfeld schaffen, das die Bereitschaft zu einer Priesterberufung und zu einem Leben in totaler Selbsthingabe fördere. „Erinnern wir uns daran: Es gibt keine Zukunft ohne die Sorge um alle Formen der Berufung“, mahnte der Pontifex.
Doch nicht nur der Mangel an Berufungen bereitet dem Papst Sorgen. Auch der Umstand, dass Priester ihr Amt wieder aufgeben, dürfe „nicht nur unter rechtlichen Gesichtspunkten betrachtet werden“, betont Leo XIV. Gefordert sei vielmehr ein einfühlsamer Blick auf die persönlichen Lebensgeschichten und die vielfältigen Gründe, die zu solchen Entscheidungen führen. Als Konsequenz auf diese „schmerzliche Tatsache“ hebt der Papst eine noch umfassendere Priesterausbildung hervor, die menschliche Reife und geistliche Vertiefung gleichermaßen stärkt. Ziel sei es, Berufungen langfristig zu begleiten, zu festigen und auf einem Weg der stetigen Erneuerung und Treue wachsen zu lassen.
Unterstützen Sie die ganzheitliche Priesterausbildung
Papst Leo XIV. betont in seinem Schreiben, wie wichtig eine umfassende Priesterausbildung ist, die sowohl menschliche Reife als auch geistliche Tiefe fördert. Nur so können Priester langfristig ihre Berufung leben, anderen als geistliche Wegweiser dienen und die Kirche stärken.
Mit Ihrer Unterstützung können junge Seminaristen diese geistliche Tiefe erreichen und an der päpstlichen Universität Santa Croce eine umfassende Ausbildung erfahren. Jeder ausgebildete Priester wird so zu einem lebendigen Träger des Glaubens, zu einer Quelle der Hoffnung und zu einem Orientierungspunkt für Menschen, die nach geistlicher Führung suchen.
So können Sie helfen:
- Online-Spende: Ihre Spende ist hier auf dieser Webseite nur einen Klick entfernt – auch anonym. Alternativ können Sie die Webseite Priesterausbildungshilfe.org nutzen, um sicher und direkt zu spenden.
- Direkte Banküberweisung:
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Wir danken Ihnen von Herzen! Unterstützen Sie die Priesterausbildung, stärken Sie die Kirche und helfen Sie mit, die Botschaft der Nächstenliebe lebendig zu halten.
