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21 neue Kardinäle in feierlichem Konsistorium ernannt

Papst Franziskus hat in einer feierlichen Zeremonie im Petersdom 21 neue Kardinäle ernannt. Bereits im Vorfeld gab er die Geistlichen bekannt, die im sogenannten Konsistorium zum Kardinal erhoben wurden. Die neuen, aus verschiedenen Ländern und allen Teilen der Welt stammenden Kardinäle wurden somit in den engsten Beraterkreis des Papstes aufgenommen. Mit dieser Ernennung wächst das Kardinalskollegium auf 253 Mitglieder, von denen 140 unter 80 Jahre alt sind und somit an einer möglichen Papstwahl teilnehmen könnten. Für Papst Franziskus war es bereits das zehnte Konsistorium seit seiner Wahl im Jahr 2013, was dazu führt, dass mittlerweile rund zwei Drittel der Kardinäle von ihm ernannt wurden. In seiner Ansprache forderte der Papst die neuen Kardinäle auf, „Baumeister der Einheit“ zu sein und sich der Versuchung der Spaltung zu widersetzen.

Mahnung zur Demut

In seiner Predigt ermahnte Franziskus die Kardinäle, sich nicht von dem Ruhm der neuen Position verführen zu lassen. So warnte er sie, sich nicht „von der Faszination des Ruhms, von der Verlockung der Macht oder von einer allzu menschlichen Begeisterung für unseren Herrn blenden“ zu lassen. Deshalb rief er die Geistlichen dazu auf, sich selbst und ihren Weg zu reflektieren. „In welche Richtung bewegt er sich? Gehe ich vielleicht in die Irre?“ Sollten sie sich verlaufen, müssten sie schleunigst „zum Herrn zurückkehren“, seinem Weg folgen und ihn zum Mittelpunkt machen. Daran erinnert auch das Wort „Cardo“, auf das der Begriff Kardinal zurückgeht. „Cardo“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Scharnier“, welches der Punkt der Unterstützung und Halt ist, erklärte Franziskus. Weiter betonte er, dass Jesus der zentrale Punkt sei, der die Richtung des Dienstes der Kardinäle vorgibt.

Franziskus ermutigte die neuen Kardinäle, stets die Leidenschaft an Begegnungen zu pflegen und sich besonders um die Schwächsten zu kümmern. Der Weg Jesu sei voll von Gesichtern und Geschichten. Er rief sie dazu auf, Tränen von Weinenden zu trocknen, aber auch Freude zu teilen. Schließlich gehe es beim Weg Jesu darum, nach dem Vorbild die „Wand der Feindschaft endlich niederzureißen“ und für kirchlichen Zusammenhalt einzustehen. Die Kardinäle, die aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Geschichten stammen, seien dazu berufen, „Zeugen der Geschwisterlichkeit“ zu sein und die Gemeinschaft zu fördern.

Feierliche Zeremonie zur Erhebung der Kardinäle

Wie bei besonderen Anlässen üblich, begann die Liturgie mit einem gesungenen „Du bist Petrus“. Weiter verlas der Papst die Namen der neuen Kardinäle und wies jedem von ihnen eine römische Titelkirche zu. Auch vergab er ihnen einen Rang innerhalb des Kardinalskollegiums, zum Beispiel den Rang des Bischofs, Priesters bzw. Diakons. Diese Hierarchie innerhalb des Kardinalskollegiums erinnert daran, dass es sich in der langen Historie aus dem Klerus der Stadt Rom entwickelt hat. Auf Lateinisch sprachen die neuen Kardinäle das Glaubensbekenntnis und schworen dem Papst und seinen Nachfolgern die Treue. Das größte Alleinstellungsmerkmal der Kardinäle ist es, nach dem Tod oder Rücktritt des Papstes einen Nachfolger zu wählen. 20 der 21 neuen Kardinäle sind zur Papstwahl berechtigt, da sie noch keine 80 Jahre alt sind. Darunter auch der erst 44-jährige in Melbourne, Australien, lebende Ukrainer Mykola Bychok. Der älteste Kardinal hingegen ist der 99-jährige ehemalige Vatikan-Diplomat Angelo Acerbi.

Im Rahmen der feierlichen Zeremonie knieten sich die neuen Kardinäle einer nach dem anderen vor den Papst und bekamen ihr rotes Birett. Neben der klassischen Kopfbedeckung überreichte der Papst auch die Bulle (päpstliche Urkunde). Den Kardinalsring überreichte der Papst mit den Worten: „Accipe anulum de manu Petri“; „Empfange diesen Ring aus der Hand des Petrus“.

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