StartVaticanSanta Maria Maggiore: Papst öffnet Heilige Pforte nicht selbst

Santa Maria Maggiore: Papst öffnet Heilige Pforte nicht selbst

Zum Heiligen Jahr 2025 gibt es fünf Heilige Pforten: die vier an den päpstlichen Basiliken in Rom sowie auf Wunsch von Papst Franziskus eine Heilige Pforte in einem römischen Gefängnis. Am Neujahrstag, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, wurde die vierte und damit vorletzte Heilige Pforte an der römischen Basilika Santa Maria Maggiore feierlich eröffnet. Die Zeremonie in der Lieblingsbasilika des Papstes nahm der Pontifex jedoch nicht selbst vor, wie bei der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom oder der im Gefängnis, sondern übergab sie dem litauischen Koadjutorerzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore, Rolandas Makrickas. Die fünfte und letzte Heilige Pforte in Sankt Paul vor den Mauern wird am 5. Januar geöffnet.

Feierliche Eröffnung der Heiligen Pforte an der Santa Maria Maggiore

„Öffnet mir die Pforten der Gerechtigkeit, ich werde eintreten und dem Herrn danken“, sprach Kardinal Makrickas die letzte Formel bei der Öffnung der Heiligen Pforte. Mit Gebeten und unter dem Läuten der alten Glocke „La Spertuda“, die im Jahr 2021 nach 140 Jahren in die Basilika zurückkehrte, öffnete er die Heilige Pforte. Auch in der Heiligen Messe spielte die Glocke der ältesten Marienkirche des Westens eine bedeutende Rolle. So verwandelte das Läuten der Glocke das Bild von Maria, die in der Dunkelheit den Weg weist, in Klang, erklärte der litauische Kardinal in seiner Predigt. Weiterhin betrachtete er die Technologie, die der Mensch nutzt, um Zeit zu sparen und zu bereichern, diese jedoch oft zum schlimmsten Feind wurde.

Die Jungfrau Maria stehe, so der Kardinal, im Mittelpunkt dieser Zeit: „Gott hatte die Freude, durch sie, die unbefleckte Frau des auserwählten Volkes, die Geschichte und unsere Zeit zu verändern.“ In diesem Zusammenhang hob er hervor, dass „jeder Pilger, der im Heiligen Jahr die Schwelle der Heiligen Pforte dieses ersten marianischen Heiligtums im Westen überschreitet, vor der Ikone der Mutter Gottes, Salus Populi Romani, und der Heiligen Wiege Jesu beten wird und nicht ohne eine tiefgehende Empfindung von hier fortgehen kann.“ Für Papst Franziskus hat die Basilika von besonderer Bedeutung. Vor und nach seinen Auslandsreisen oder nach überstandenen Krankheiten besucht der Pontifex die prächtige Kirche mit der Marienikone „Salus Populi Romani“. Außerdem gab er bekannt, dass er in seiner Lieblingsbasilika einst beigesetzt werden möchte, was durch die kürzlich vorgenommenen Regeländerungen der Beisetzung nun möglich ist.

Papstmesse zum Weltfriedenstag im Petersdom

Am Vormittag des 1. Januar feierte der Papst im Petersdom einen großen Gottesdienst zum Weltfriedenstag. Die erste Heilige Pforte zum offiziellen Auftakt des Jubeljahrs öffnete Papst Franziskus bereits am 24. Dezember. In der Regel ist der Papst auch für die Öffnung der zugemauerten Heiligen Pforten an den päpstlichen Basiliken Sankt Johannes im Lateran, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern verantwortlich. Doch dieses Mal findet die Öffnung durch die jeweiligen „Erzpriester“ statt. Bei einer weiteren Neuerung, der Öffnung der „Heiligen Pforte“ im Gefängnis Rebibbia, vollzog er selbst die Zeremonie. Bei der Öffnung am 26. Dezember wandte er seinen Blick auf das bevorstehende Heilige Jahr mit dem Motto „Pilger der Hoffnung“.

Laut katholischer Lehre werden beim Durchschreiten einer Heiligen Pforte alle negativen Folgen der begangenen Sünden aufgehoben. Dieser Vorgang wird als Jubiläums-Ablass bezeichnet. Vorab müssen die Gläubigen ihre Sünden bekennen, wodurch die Schuld erlassen wird. Zudem sind für den Ablass der Empfang der Kommunion sowie bestimmte Gebete erforderlich. Die Eröffnung des Heiligen Jahres wird mit der letzten Zeremonie am Sonntag, dem 5. Januar, durch Erzpriester Kardinal James Michael Harvey vollzogen. Denn hier öffnet der Kardinal die Heilige Pforte in Sankt Paul vor den Mauern. Das Heilige Jahr 2025, das von zahlreichen kirchlichen, kulturellen und sozialen Veranstaltungen sowie Initiativen geprägt ist, endet mit der Schließung der Heiligen Pforte im Petersdom am 6. Januar 2026. Für das „Giubileo 2025“ werden in Rom mehr als 30 Millionen zusätzliche Besucher erwartet.

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