Papst Leo XIV. würdigt in einer Botschaft zum 10. Jahrestag der Heiligsprechung von Louis und Zélie Martin, den Eltern der heiligen Thérèse von Lisieux, die Ehe als eine der edelsten Berufungen. In Zeiten, in denen viele junge Menschen mit flüchtigen und egoistischen Beziehungsmodellen konfrontiert sind, setzen die Martins ein kraftvolles Zeichen für die bleibende Bedeutung und Heiligkeit der Familie. Das erste heiliggesprochene Ehepaar zeigt eindrucksvoll, dass Heiligkeit auch im Alltag und mitten im Leben möglich ist – getragen von der unerschütterlichen Hingabe an Gott und dem Wunsch, ihre Kinder im Glauben zu erziehen.
Leuchtendes Beispiel in einer herausfordernden Zeit
Zunächst blickt Papst Leo XIV. auf die veränderte Lebenssituation und Lebensvorstellungen in der heutigen Zeit. Diese seien für junge Menschen verwirrend, da sie mit „so vielen Gegenmodellen von Verbindungen konfrontiert werden“, so der Papst. Die Verbindungen, die, wie der Papst hervorhebt, „oft flüchtig, individualistisch und egoistisch sind und bittere und enttäuschende Früchte tragen“, mögen, wie der Schöpfer sie vorgesehen hat, „veraltet und langweilig“ erscheinen. „Louis und Zélie Martin bezeugen, dass dies nicht der Fall ist“, so Leo XIV. in seiner Botschaft zum 10. Jahrestag der Heiligsprechung der Eltern der heiligen Thérèse von Lisieux.
Papst Leo XIV. betont die besondere Bedeutung der Martins als erstes Ehepaar, das offiziell heiliggesprochen wurde. Dieses Ereignis unterstreicht, dass die Ehe ein Weg zur Heiligkeit ist. Das „heilige Paar von Alençon“ dient als strahlendes und inspirierendes Vorbild für all jene, die diesen Weg aus freiem Willen eingeschlagen haben oder einschlagen möchten – getragen vom aufrichtigen Wunsch, ein gutes und erfülltes Leben im Licht Gottes zu führen, sowohl in glücklichen als auch in herausfordernden Zeiten.
Gleichzeitig äußert der Papst in seiner Ansprache die Hoffnung, dass der zehnte Jahrestag der Heiligsprechung dazu beiträgt, „das Leben und die Verdienste dieses einzigartigen Ehe- und Elternpaares bekannter zu machen“. Er wünsche sich, dass Familien, denen Gott besonders am Herzen liegt, die oft aber auch verletzlich sind und viele Herausforderungen meistern müssen, in den Martins eine beständige Quelle der Unterstützung und Gnade finden, die ihnen Kraft gibt, ihren Weg weiterzugehen.
Heiligkeit im Alltag: Papst Leo XIV. würdigt das Leben von Louis und Zélie Martin
Louis und Zélie, so ergänzt der Papst, hätten ihren Wunsch, heilig zu werden und ihre Kinder im Glauben zu erziehen, nicht durch Rückzug aus dem weltlichen Leben erreicht. Vielmehr hätten sie ihre Berufung im ganz gewöhnlichen Alltag gelebt und damit zu jener großen Gemeinschaft von „Heiligen des Alltags“ gehört, auf die Papst Franziskus immer wieder hinweist.
Die Eltern Martin waren in ihrer normannischen Gemeinschaft vielfältig engagiert – sei es in der Pfarrei, durch ihre berufliche Arbeit, karitative Aktivitäten, ihre Freundschaften oder im Familienleben. „Doch man sollte sich nicht täuschen: Hinter diesem scheinbar ‚gewöhnlichen‘ Alltag verbarg sich eine außergewöhnliche Gegenwart Gottes, der für sie stets im Mittelpunkt stand“, unterstreicht der Papst. Er erinnert daran, dass das Ehepaar sein Leben ganz nach dem Grundsatz ausrichtete: „Gott hat zuerst gedient“.