Am Dienstag empfing Papst Leo XIV. rund 800 neu getaufte Jugendliche sowie Katechumenen – also jene, die sich auf die Taufe vorbereiten – zu einer Audienz im Vatikan. Gegenüber den Jugendlichen betonte der Heilige Vater, dass die Taufe auch eine Einladung sei, im Leben und Handeln „authentisch den Herrn zu bezeugen“. Darüber hinaus sei es wichtig, die Sakramente zu empfangen und insbesondere das Bußsakrament neu zu entdecken, so der Papst in seiner Ansprache. Derzeit findet im Rahmen des Heiligen Jahres das Sonderjubiläum der Jugendlichen statt, zu dem sich Hunderttausende junger Menschen aus allen Teilen der Welt in Rom versammelt haben.
Taufe als Einladung, den Glauben zu bezeugen
In Frankreich ist es in den vergangenen Monaten zu einem spürbaren Anstieg an Taufen gekommen. Allein in der Osternacht wurden dort über 7.400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren getauft. Rund 500 von ihnen nahmen an der Papstaudienz teil. Die Freude über diesen Zulauf beim Initiationssakrament der Christen war Papst Leo XIV. bei der Begrüßung deutlich anzusehen.
„Welch Freude, junge Menschen zu sehen, die sich für den Glauben einsetzen und ihrem Leben einen Sinn geben wollen, indem sie sich von Christus und seinem Evangelium leiten lassen“, eröffnete der Papst die Audienz. Die Taufe, so erklärte er, mache uns zu vollwertigen Mitgliedern der großen Familie Gottes. Die Initiative gehe immer von Gott aus, „und wir antworten, indem wir die Erfahrung seiner Liebe machen, die uns rettet“. Wie Papst Leo weiter ausführte, erleben die Neugetauften und alle, die sich auf das Sakrament vorbereiten, eine persönliche Begegnung mit Gott. Gleichzeitig fänden sie in der Glaubensgemeinschaft eine geistliche Heimat.
Doch die Taufe sei nicht nur ein Geschenk, sondern auch ein Auftrag: den Glauben im eigenen Leben und Handeln glaubwürdig zu bezeugen. Sie führe uns in die Gemeinschaft mit Christus ein und schenke uns das neue Leben. Zugleich verpflichte sie uns, uns von einer weit verbreiteten „Kultur des Todes“ abzuwenden. Diese manifestiere sich heute in vielen Formen – etwa in Gleichgültigkeit, Verachtung gegenüber anderen, Drogenmissbrauch, einer Flucht in Bequemlichkeit, einer auf Vergnügen reduzierten Sexualität, die den Menschen zum Objekt macht, sowie in Ungerechtigkeit.
Aufruf an Jugendliche: Frieden fördern
Papst Leo XIV. sprach auch über die Bedeutung des Friedens im Leben der Gläubigen. Wahres Glück und innerer Friede, so betonte er, seien nur möglich, wenn der Mensch seine Hoffnung auf Jesus Christus setze. Entscheidend sei es, dem Herrn und seinem Evangelium zu folgen, Gottes Wort aufmerksam zu hören und sich aktiv in das Leben der Gemeinschaft einzubringen. Ziel sei es, im Glauben und in der Liebe „immer weiter zu wachsen“.
Zugleich erinnerte der Papst daran, dass die Kirche die Jugend dringend brauche. „Die Kirche braucht euer schönes Glaubenszeugnis, um immer weiter zu wachsen und allen bedürftigen Menschen nahe zu sein. (…) Ihr seid gerufen, eure Glaubenserfahrung mit anderen zu teilen, die Liebe Christi zu bezeugen und so missionarische Jünger zu werden“, so der Papst wörtlich.
Er ermutigte die Jugendlichen zudem, sich nicht nur auf theoretisches Wissen zu verlassen, sondern den Glauben konkret zu leben – durch das tägliche Erfahren und Weitergeben von Gottes Liebe. „Der Weg des Glaubens kann lang und manchmal auch schwierig sein, aber lasst euch nicht entmutigen, denn Gott ist immer bei euch, um euch zu unterstützen.“
Besonders wichtig sei es, regelmäßig die Sakramente zu empfangen – etwa die Heilige Kommunion – und das Sakrament der Versöhnung neu zu entdecken. Im Rahmen des Sonderjubiläums der Jugendlichen im Heiligen Jahr 2025 besteht dafür eine besondere Gelegenheit: Im antiken Circus Maximus können junge Menschen von 10.30 Uhr bis 18.00 Uhr unter freiem Himmel das Sakrament der Versöhnung empfangen.