Ein ewiges Leben durch Technologie zu erreichen und den Tod zu besiegen – eine Vorstellung vieler reicher Amerikaner. Genau diese Gedanken des Transhumanismus kritisierte Papst Leo XIV. bei seiner Generalaudienz am Mittwoch. Dabei betonte der Pontifex die Bedeutung des Todes als Lehrer des Lebens. „Kann der Tod wirklich durch die Wissenschaft besiegt werden? Aber könnte uns dieselbe Wissenschaft dann auch garantieren, dass ein Leben ohne Tod auch ein glückliches Leben ist?“, hinterfragte Leo vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz.
Transhumanismus – eine Ideologie, die Fragen hinterlässt
Er erinnerte die Gläubigen daran, dass ein „authentisches Leben“ aus der Haltung erwachse, das irdische Dasein als Vorbereitung auf die Ewigkeit zu verstehen. Gleichzeitig warnte er vor modernen anthropologischen Konzepten, die eine Art immanente Unsterblichkeit versprächen und auf technologische Lebensverlängerung setzten. Die Vision eines transhumanen Zeitalters zeichne sich immer deutlicher ab, mahnte er. Doch diese sei verbunden mit der Frage, ob Wissenschaft den Tod tatsächlich überwinden könne und, falls ja, ob ein Leben ohne Endlichkeit überhaupt glücklich mache.
Im Zentrum seiner Ansprache stand das „Geheimnis des Todes“ und die menschliche Sehnsucht nach Leben und Ewigkeit. In der Gegenwart werde der Tod häufig verdrängt und als Tabu behandelt – wohl auch deshalb, weil der Mensch im Gegensatz zum Tier um die Unvermeidbarkeit seines Sterbens wisse und zugleich machtlos gegenüber diesem Wissen sei. Der Papst verwies dabei auf den heiligen Alfons Maria de’ Liguori, der in seinem Werk Apparecchio alla morte („Vorbereitung auf den Tod“) den „pädagogischen Wert“ des Todes hervorhebt. Das Bewusstsein um die Endlichkeit, so die zentrale Botschaft, lehre den Menschen, klarer zu erkennen, was im Leben wirklich zählt.
Der Tod als Lehrer des Lebens
Der Pontifex erinnerte daran, dass zahlreiche Kulturen im Lauf der Geschichte Rituale und Traditionen rund um die Toten entwickelt haben, um Verstorbene zu begleiten und ihres Übergangs in das „höchste Geheimnis“ zu gedenken. Heute jedoch, so der Papst, gelte der Tod vielerorts als Tabuthema, über das man nur gedämpft spreche, um niemandes Empfindsamkeit zu stören. Diese Haltung führe sogar dazu, Friedhöfe zu meiden. Orte, an denen die Vorausgegangenen ruhen und auf die Auferstehung hoffen.
Vor diesem Hintergrund richtete Leo seinen Blick auf den Tod, der nach christlichem Verständnis nicht der Endpunkt, sondern der Übergang zum ewigen Leben ist. Das Osterereignis Jesu eröffne bereits jetzt einen Vorgeschmack auf die künftige Fülle des Lebens. Nur die Auferstehung, betonte der Papst, könne das Dunkel des Todes wirklich erhellen.
Jesus, der den Tod aus Liebe durchschritten und überwunden habe, sei den Menschen in dieser letzten Prüfung vorausgegangen und habe ihnen „den Ort der ewigen Erquickung“ bereitet. In ihm werde ein Leben verheißen, das frei von Widersprüchen und Schatten sei. „Dank ihm, der aus Liebe gestorben und auferstanden ist, können wir zusammen mit dem heiligen Franziskus den Tod als ‚Schwester‘ bezeichnen. Ihn mit der sicheren Hoffnung auf die Auferstehung zu erwarten, bewahrt uns vor der Angst, für immer zu verschwinden“, betonte Leo abschließend.

Wir alle kehren irgendwann zu unserem Vater zurück, ob die Welt das akzeptiert oder nicht.
Es gibt doch nichts schöneres als nach einem erfülltem Langen leben zurückzukehren.
Irgendwann muss man sich einfach eingestehen, das die Zeit gekommen ist.