StartVaticanPapst Leo: Wahre Ruhe findet das Herz nur bei Gott

Papst Leo: Wahre Ruhe findet das Herz nur bei Gott

Papst Leo hat vor der Generalaudienz auf dem Petersplatz eine Gruppe kranker und gebrechlicher Pilger persönlich empfangen und ihnen seinen Segen gespendet. Im Anschluss daran betonte er bei der Katechese auf dem Petersplatz, dass die innere Leere vieler Menschen in einer von Hektik, Leistungsdruck und Erfolgszwang geprägten Zeit nicht durch mehr Aktivität gefüllt werde. Wahre Ruhe und bleibende Freude, so der Papst, finde das menschliche Herz allein im Ankommen bei Gott und in der Liebe zum Nächsten.

Persönliche Begegnung mit Kranken und Gebrechlichen

Noch vor der Generalaudienz empfing Papst Leo eine kleine Gruppe kranker und gebrechlicher Pilger in der Audienzhalle. Nach der mehrsprachigen Begrüßung erklärte der Pontifex, dass die Teilnehmer in der Audienzhalle untergebracht seien, um sie vor der Kälte zu schützen. Zwar regnete es nicht, aber „so habt ihr es vielleicht etwas bequemer“, hob Leo hervor, ehe er sich dem Anliegen des Treffens zuwandte. „Lasst uns diese kleine, etwas persönlichere Begegnung nutzen, um euch zu begrüßen, euch den Segen des Herrn zu spenden und euch auch etwas zu wünschen.“

Mit Blick auf das nahende Weihnachtsfest bat er Gott darum, dass die Freude dieser Zeit die Pilger, ihre Familien und ihre Angehörigen begleite und sie stets in Gottes Händen geborgen seien. Anschließend begrüßte und segnete er noch jeden einzelnen Teilnehmer und stellte ihnen frei, die Generalaudienz auf den Bildschirmen in der Audienzhalle oder auf dem Petersplatz zu verfolgen.

Ruhe in Gottes Nähe finden

Bei dieser betrachtete der Papst, was es bedeutet, in einer von Hektik und Erfolgszwang geprägten Zeit zur Ruhe zu finden. „Das menschliche Leben ist von Bewegung geprägt. Wir handeln, planen, lösen Probleme, übernehmen Verantwortung und versuchen, den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden“, betonte Leo eindringlich. Doch gerade in einer Zeit, in der Schnelligkeit und Effizienz zum „Maß aller Dinge“ geworden zu sein scheinen, erlebten viele Menschen eine tiefe innere Müdigkeit und Leere, so der Papst weiter.

Zugleich warnte er davor, Sinn im bloßen „Mehr“ an Aktivität zu suchen. Permanenter Leistungs- und Erfolgsdruck könne die innere Gelassenheit untergraben und den Blick für das Wesentliche verstellen. Dem setzte der Papst die Hoffnung des christlichen Glaubens entgegen: Die Auferstehung Jesu werfe ein neues Licht auf die menschliche Unruhe und eröffne einen Weg zu Frieden, Sinn und erfülltem Leben. Diese Ruhe sei keineswegs mit Untätigkeit gleichzusetzen, betonte Leo, sondern beschreibe jenen Zustand von Frieden und Freude, den das menschliche Herz als Zentrum von Denken, Fühlen und Sehnsucht allein in der Nähe Gottes finde.

Der wahre Reichtum des Herzens

In diesem Zusammenhang machte Papst Leo deutlich, dass der eigentliche Schatz des Menschen nicht im materiellen Besitz liege. Der Schatz sei „im Herzen bewahrt“ und „nicht in den Tresoren dieser Welt oder in großen Finanzinvestitionen“. Besonders jene Investitionen, die sich zunehmend verselbständigten, ungerecht konzentriert seien und vielfach zu neuen Götzen erhoben würden – mit gravierenden Folgen für Menschenleben und für die Schöpfung –, betrachtete der Pontifex kritisch.

Das Ziel des menschlichen Herzens bestehe daher nicht im Anhäufen weltlicher Güter, erklärte der Papst, sondern im Finden dessen, was den Menschen wirklich erfülle: der Liebe Gottes. Dieser Schatz erschließe sich jedoch nur in der konkreten Liebe zum Nächsten, zu den Menschen aus Fleisch und Blut, die uns auf unserem Lebensweg begegnen und das Herz herausforderten, sich zu öffnen und hinzugeben. Abschließend rief Papst Leo dazu auf, zur Quelle des eigenen Seins zurückzukehren und jene Freude zu suchen, die bleibe, nicht enttäusche und ihren Ursprung in Gott habe.

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