Beim Angelus am Sonntag hat Papst Leo XIV. die Gläubigen dazu aufgerufen, ihre eigenen Schwächen ehrlich anzuerkennen und sich der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen. Ausgehend vom Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner (Lk 18,9–14) betonte der Papst, dass nicht Selbstgerechtigkeit, sondern Demut und Aufrichtigkeit den Weg zur Gnade eröffnen. Zugleich bekundete er seine geistliche Nähe zu den Opfern der verheerenden Überschwemmungen in Mexiko und erneuerte seinen eindringlichen Aufruf zum Gebet um den Frieden in der Welt.
Ehrlichkeit und Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit
Ausgangspunkt der Überlegungen des Papstes war das Sonntagsevangelium vom Pharisäer und vom Zöllner (Lk 18,9–14) – zwei Männer, die mit gänzlich unterschiedlicher Haltung vor Gott treten. Der eine erhebt sich in stolzer Selbstsicherheit und rühmt seine Verdienste – „erhobenen Hauptes“ und „offenkundig überheblich“, wie Papst Leo bemerkte. Der andere hingegen bleibt demütig im Hintergrund, senkt den Blick und spricht nur die schlichten Worte: „Gott, sei mir Sünder gnädig.“ Wie Jesus seinen Jüngern erklärt, ist es dieser demütige Zöllner, der „gerechtfertigt“ in sein Haus zurückkehrt.
Diese Worte enthielten eine eindringliche Botschaft, betonte Papst Leo: Nicht derjenige finde Heil, der seine Verdienste hervorhebt und seine Schwächen verbirgt, sondern der, der demütig vor Gott tritt, um Vergebung bittet und sich seiner Barmherzigkeit anvertraut. In diesem Zusammenhang erinnerte der Papst an ein Bild des heiligen Augustinus: Der Pharisäer gleiche einem Patienten, der vor dem Arzt seine Wunden verbirgt, während der Zöllner jenem Kranken gleiche, der selbst seine schmerzhaftesten Verletzungen offenlegt – und gerade dadurch Heilung erfährt.
„Haben wir keine Angst, unsere Fehler einzugestehen, sie aufzudecken, indem wir Verantwortung dafür übernehmen und sie der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen“, betonte der Pontifex. Denn nur so könne „in uns und um uns herum sein Reich wachsen“. Dieses gehöre nicht den Hochmütigen, „sondern den Demütigen, und es wird im Gebet und im Leben durch Ehrlichkeit, Vergebung und Dankbarkeit genährt.“
Papst erinnert beim Angelus an Flutopfer in Mexiko
In seiner Ansprache beim Angelus zeigte sich Papst Leo XIV. tief betroffen von der Not der Menschen im Osten Mexikos, die Anfang des Monats von schweren Überschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht wurden. Dabei kamen nach offiziellen Angaben 72 Menschen ums Leben, zahlreiche weitere werden noch vermisst. Der Papst versicherte den Betroffenen sein Gebet und empfahl die Verstorbenen der Barmherzigkeit Gottes an: „Ich bete für die Familien und für alle, die unter diesem Unglück leiden, und ich vertraue die Seelen der Verstorbenen durch die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau dem Herrn an.“
Zugleich erneuerte Leo seinen eindringlichen Appell, unablässig um den Frieden zu beten – besonders durch das gemeinsame Rosenkranzgebet. „Indem wir gemeinsam mit der Jungfrau Maria die Geheimnisse Christi betrachten, machen wir uns das Leid und die Hoffnung der Kinder, Mütter, Väter und alten Menschen, die Opfer des Krieges sind, zu eigen“, sagte der Papst.

Die Flut in Mexiko habe ich intensiv verfolgt, da ich bekannte haben die dort wohnen.
Katastrophal. Die Erde zeigt uns mittlerweile was wir alles angerichtet haben.
Zulange haben wir nur zugesehen und nicht gehandelt. Das haben wir nun davon.