Mit eindringlichen Worten erinnerte Papst Leo XIV. beim Angelusgebet an die Hoffnung auf das ewige Leben und betonte die Bedeutung des Gedenkens an die Verstorbenen. Den Blick auf Allerseelen gerichtet, sagte er, dass „die Auferstehung des gekreuzigten Jesus von den Toten Licht auf das Schicksal eines jeden von uns wirft. Niemand ist für immer verloren, jeder Mensch hat seinen Platz und kommt in seiner Einzigartigkeit zur Geltung.“ Im Anschluss rief der Papst angesichts der anhaltenden Gewalt im Sudan zu einem sofortigen Waffenstillstand und zur Öffnung humanitärer Korridore auf.
Auferstehung Jesu erhellt das Schicksal jedes Einzelnen
Papst Leo XIV. betonte beim Angelusgebet am Petersplatz an diesem Sonntag, dass die Auferstehung Jesu, des Gekreuzigten, gerade in den frühen Novembertagen das Leben und Schicksal jedes Einzelnen erhelle. Das sei das Geheimnis des Hochfestes Allerheiligen: eine Gemeinschaft in Verschiedenheit, die das Leben Gottes gleichsam auf alle Töchter und Söhne ausweitet, die sich danach gesehnt haben, daran teilzuhaben.
In diesem Zusammenhang zitierte Leo seinen Vorgänger Benedikt XVI., der das ewige Leben als „Eintauchen in den Ozean der unendlichen Liebe“ beschrieben hatte. Das Gedenken an die Verstorbenen, sagte Leo XIV., mache Gottes Sorge um jeden Menschen sichtbar – eine Sorge, die wir selbst spüren, wenn der Tod uns „eine Stimme, ein Gesicht, eine ganze Welt“ für immer zu nehmen scheint. Jeder Mensch trage eine eigene Welt in sich, und die Erinnerung daran sei zugleich kostbar und zerbrechlich.
Einladung zum Erinnern und Warten auf die Auferstehung
Papst Leo XIV. erklärte, dass ohne die Erinnerung an Jesus – an sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung – der „unermessliche Schatz eines jeden Lebens“ dem Vergessen ausgeliefert wäre. In der lebendigen Erinnerung an Christus erscheine jedoch selbst, was die Welt zu übersehen scheint, in seiner unendlichen Würde. Der Besuch auf Friedhöfen in diesen Tagen sei eine Einladung, sowohl zu gedenken als auch zu hoffen – auf die Auferstehung und das ewige Leben. Dabei sollten Menschen nicht in der Vergangenheit verharren oder in der Gegenwart gefangen sein, betonte der Papst, sondern auf die Stimme Jesu hören, die aus der Zukunft ruft, jeden beim Namen anspricht und einen Platz bereitet.
Papst Leo XIV. verurteilt Gewalt im Sudan und fordert humanitäre Hilfe
Im Anschluss an das Angelusgebet äußerte Papst Leo XIV. seine tiefe Besorgnis über die anhaltenden Kämpfe im Sudan, insbesondere in der vom Krieg zerrütteten Stadt El Fasher in Nord-Darfur. Am Mittag verurteilte er die „wahllose Gewalt gegen Frauen und Kinder“, Angriffe auf unbewaffnete Zivilisten sowie erhebliche Hindernisse für humanitäre Hilfe. Er appellierte eindringlich an alle Konfliktparteien, einem sofortigen Waffenstillstand zuzustimmen und humanitäre Korridore zu öffnen. Zugleich rief der Papst die internationale Gemeinschaft dazu auf, entschlossen und großzügig zu handeln, um die dringend benötigten Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.
