StartVaticanPapst Leo XIV. betont bei Generalaudienz: Jesus Hingabe aus Liebe

Papst Leo XIV. betont bei Generalaudienz: Jesus Hingabe aus Liebe

Bei der Generalaudienz am Mittwochvormittag hat Papst Leo XIV. eindrücklich die Tiefe der göttlichen Liebe betont, die sich in der freiwilligen Hingabe Jesu offenbart. In seiner Katechese in der nach Paul VI. benannten Audienzhalle rief das Kirchenoberhaupt dazu auf, sich auf die „Logik des Evangeliums“ einzulassen. Eine Logik, die nicht vor Schmerz und Leid zurückschreckt, sondern in der Freiheit zur Liebe ihre wahre Kraft entfaltet. Dabei betrachtete er die biblische Szene der Gefangennahme Jesu im Garten Getsemani. Jesus fliehe nicht aus Angst, sondern ergreife das Wort in der Stunde, „in der sich das Licht der größten Liebe offenbaren kann.“

Hingabe aus Freiheit: Jesu Liebe als Quelle der Hoffnung

Papst Leo XIV. betonte in seiner Katechese unter Betrachtung der biblischen Szene der Gefangennahme Jesu im Garten Getsemani, dass es im Leben nicht darum gehe, alles unter Kontrolle zu haben. Entscheidend sei vielmehr die tägliche, freie Entscheidung zur Liebe. Eine solche Liebe, die sich ohne Gegenleistung schenkt, sei in der Lage, selbst in scheinbar ausweglosen Situationen neues Vertrauen zu wecken. „Der Evangelist Johannes präsentiert uns mit seinem gewohnten Tiefgang keinen verängstigten Jesus, der flieht oder sich versteckt. Im Gegenteil, er zeigt uns einen freien Mann, der vortritt und das Wort ergreift. Der sich offen der Stunde stellt“, so der Papst.

Als die Soldaten anrücken, flieht Jesus nicht. „Er gibt sich hin“, erklärte der Pontifex. Nicht aus Schwäche, sondern aus einer Liebe heraus, die so „voll und reif“ sei, dass sie keine Ablehnung finde. Jesus werde nicht gefangen genommen, sondern lasse sich gefangen nehmen, betonte Papst Leo XIV. Für den Heiligen Vater wird diese Geste zum Ausdruck einer tiefen Hoffnung auf Erlösung: selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens die innere Freiheit zu bewahren und bis zuletzt in der Liebe auszuharren.

Gerade in der Nacht, in der alles zusammenzubrechen scheint, zeige Jesus, dass die christliche Hoffnung keine Flucht ist, sondern eine Entscheidung. Diese Haltung sei das Ergebnis eines tiefen Gebets, „in dem Gott nicht darum angegangen wird, uns vor dem Leiden zu bewahren, sondern uns die Kraft zu geben, in der Liebe auszuharren“. Immer mit dem Bewusstsein, „dass uns das Leben, das wir aus Liebe freiwillig hingeben, von niemandem genommen werden kann.“

Hingabe – Ein Weizenkorn, das Frucht bringt

Weiter betonte Papst Leo, dass Jesus „jeden Tag seines Lebens als Vorbereitung auf diesen dramatischen und erhabenen Moment“ gelebt habe. Aus diesem Grund besaß er zu diesem Moment die Kraft, nicht zu fliehen. „Sein Herz weiß genau, dass es kein Versagen ist, sein Leben aus Liebe zu verlieren, sondern dass dies eine geheimnisvolle Fruchtbarkeit besitzt. Wie das Weizenkorn, das, wenn es auf die Erde fällt, nicht allein bleibt, sondern stirbt und Frucht bringt“, vergleicht der Pontifex. Angesichts seines bevorstehenden Todes sei auch Jesus voller Unruhe, doch er setze auf die Logik des Weizenkorns. Darin erkennt Papst Leo XIV. die wahre Hoffnung. „Nicht darin, den Schmerz zu vermeiden, sondern daran zu glauben, dass selbst inmitten der ungerechtesten Leiden der Keim eines neuen Lebens verborgen ist.“

Papst Leo betonte in seiner Generalaudienz, dass auch wir Momente erleben, in denen wir unvorbereitet seien. Das seien die schwierigsten Momente, in denen die Liebe wie eine „unmögliche Reise“ erscheine und wir den Weg des Evangeliums verlassen wollen. Er verwies dabei auf die rätselhafte Szene im Markus-Evangelium, in der ein junger Mann während der Gefangennahme Jesu nackt flieht (Mk 14,51). Dieses Bild bezeichnete er als „rätselhaft, aber sehr bewegend“. Doch gerade dieser junge Mann wird am Ende des Evangeliums zur Verkündigung der Auferstehung an die Frauen auftreten – nun nicht mehr nackt, sondern in ein strahlend weißes Gewand gehüllt. Das sei die Hoffnung unseres Glaubens, betonte der Pontifex.

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