Anlässlich des 60. Jahrestags der Konzilserklärung Nostra aetate hat Papst Leo XIV. am Dienstagabend beim interreligiösen Gebetstreffen am Kolosseum in Rom den „Geist von Assisi“ beschworen. In Erinnerung an die historischen Friedensgebete, zu denen Johannes Paul II. 1986 nach Assisi eingeladen hatte, rief der Pontifex Religionsvertreter und politische Verantwortungsträger eindringlich zu neuem Engagement für Dialog, Geschwisterlichkeit und weltweiten Frieden auf.
Erinnerung an den „Geist von Assisi“
Beim interreligiösen Gebetstreffen am römischen Kolosseum beteten Vertreter verschiedener Religionen „gemäß unserer unterschiedlichen religiösen Traditionen für den Frieden“, wie Papst Leo XIV. in seiner Ansprache betonte. Der Pontifex erinnerte dabei an das historische Friedensgebet von 1986, als Johannes Paul II. die Religionsführer der Welt nach Assisi eingeladen hatte. Damals habe man, so Leo, „nie wieder der eine gegen den anderen, sondern der eine neben dem anderen“ stehen wollen – ein Wendepunkt in den Beziehungen zwischen den Religionen.
Seitdem sei der „Geist von Assisi“ durch regelmäßige Gebets- und Dialogtreffen lebendig geblieben und habe ein Klima des Vertrauens und der Freundschaft unter den Religionen geschaffen. Zugleich zeigte sich der Papst besorgt über die aktuelle Weltlage, die „in die entgegengesetzte Richtung gegangen zu sein“ scheine. Umso wichtiger sei es, erneut in Assisi anzuknüpfen – an das gemeinsame Bewusstsein der Verantwortung für den Frieden.
In diesem Zusammenhang würdigte Leo XIV. die Gemeinschaft Sant’Egidio und andere Organisationen, die „gegen den Strom geschwommen“ und diesem Geist trotz aller Widerstände treu geblieben seien. Das Gebet im „Geist von Assisi“, so der Papst, stehe auf dem Fundament der Konzilserklärung Nostra aetate, die das Verhältnis der katholischen Kirche zu anderen Religionen neu begründet habe. „Und gerade heute“, erinnerte Leo, „begehen wir den 60. Jahrestag ihrer Veröffentlichung – den 28. Oktober 1965.“
An Kriege nicht gewöhnen – den Frieden wagen
Papst Leo XIV. bekräftigte beim Gebetstreffen am Kolosseum das gemeinsame Engagement der Religionen für Dialog und Geschwisterlichkeit. Dieses Anliegen, das bereits die Konzilsväter des Zweiten Vatikanischen Konzils formuliert hätten, trage bis heute viele Früchte. „Alle Glaubenden sind Geschwister“, sagte der Papst. „Und die Religionen müssen als ‚Geschwister‘ dafür sorgen, dass die Völker sich wie Brüder und Schwestern und nicht wie Feinde behandeln.“
Der Pontifex mahnte eindringlich, angesichts von Krieg, Gewalt und Machtstreben nicht zu resignieren. Mit erhobenen Händen zum Himmel und offenen Händen den Mitmenschen gegenüber müsse die Menschheit daran arbeiten, dass „diese vom Krieg und von der Überheblichkeit der Stärke geprägte Epoche der Geschichte“ ein Ende finde. „Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, den Krieg als normalen Begleiter der Menschheitsgeschichte zu akzeptieren“, warnte er.
Mit deutlichen Worten wandte sich Leo XIV. auch an die politischen Verantwortungsträger. Frieden sei keine Option, sondern eine Pflicht vor Gott, betonte er. In Anlehnung an eine Rede seines Vorgängers erinnerte er daran, dass „Frieden die oberste Priorität jeder Politik“ sein müsse – und dass Gott jeden zur Rechenschaft ziehe, der Spannungen und Konflikte geschürt habe, anstatt nach Frieden zu suchen.
Der Papst rief dazu auf, die „Globalisierung der Ohnmacht“ zu überwinden und durch Dialog, Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung neue Wege des Friedens zu eröffnen. In einer eindringlichen Schlussbotschaft appellierte er gemeinsam mit den anwesenden Religionsführern an die Regierenden der Welt: „Wir geben dem Friedenswunsch der Völker Ausdruck und werden zur Stimme derer, die nicht gehört werden und die keine Stimme haben. Wir müssen den Frieden wagen!“ Sollte die Welt diesen Ruf überhören, so Leo, bleibe die Hoffnung, dass Gott selbst „die Klagen der Leidenden erhören und die Menschheit von diesem Übel befreien wird“.

Aktuell fragt mich sich wirklich ob jemals wieder Frieden herrschen wird auf unserer Erde……
Gaza, geht auch wieder von vorne los, wo man einfach nicht nachvollziehen kann.
Russland – Ukraine braucht man garnicht darüber diskutieren wie sinnlos dieser Krieg ist. Eine Einigung wird sich solange P. lebt nicht ergeben.
Ich bin nur froh in einem Land zu Leben wo man bis jetzt noch nicht allzu große Angst haben muss, aber was die Zukunft bringt ist ungewiss und beängstigend….