Papst Leo XIV. bricht Ende November zu seiner ersten großen Auslandsreise auf. Der Pontifex wird vier Tage in der Türkei und anschließend zwei Tage im Libanon verbringen. Im Mittelpunkt der Reise steht das 1700-jährige Jubiläum des Ersten Konzils von Nizäa, das den Papst an historische Stätten des frühen Christentums führt. Neben Begegnungen mit politischen und religiösen Führern sind zahlreiche ökumenische und interreligiöse Treffen geplant.
Erster Halt bei der Türkei-Reise: Ankara
Am Donnerstag, dem 27. November, startet Papst Leo XIV. seine erste Etappe in der Türkei. Um 7:40 Uhr hebt das Kirchenoberhaupt in Rom ab und landet nach rund vier Stunden Flugzeit in Ankara. Nach der offiziellen Begrüßung am Flughafen steht ein Besuch des Mausoleums von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk auf dem Programm. Anschließend wird der Papst im Präsidentenpalast mit Recep Tayyip Erdoğan zusammentreffen.
Am Nachmittag richtet Leo XIV. seine erste Ansprache auf türkischem Boden an Vertreter der Regierung, der Zivilgesellschaft und des diplomatischen Korps. Am Abend reist er weiter nach Istanbul, das historische Konstantinopel. Dort setzt er am Freitagmorgen sein Programm mit einem Treffen von Bischöfen, Priestern, Diakonen, Ordensleuten und weiteren pastoralen Mitarbeitern fort. Gegen 10:40 Uhr besucht der Papst zudem ein von Ordensfrauen geführtes Pflegeheim und spricht ein Grußwort.
Papst besucht İznik zum Jubiläum des Konzils von Nizäa
Der zentrale Anlass der Türkei-Reise von Papst Leo XIV. ist das 1.700-jährige Jubiläum des Ersten Konzils von Nizäa. Zu diesem Gedenken fliegt der Pontifex am Freitagnachmittag per Hubschrauber nach İznik, dem historischen Ort des Konzils. Dort nimmt er um 15:30 Uhr an einem ökumenischen Gebet teil und hält eine Ansprache. Im Anschluss kehrt er nach Istanbul zurück, wo am Abend eine private Begegnung mit Bischöfen auf seinem Programm steht.
Am Samstag besucht der Papst die Sultan-Ahmed-Moschee, besser bekannt als Blaue Moschee, und trifft um 9:45 Uhr Vertreter der Kirche sowie anderer christlicher Gemeinschaften. Am Nachmittag nimmt er in der orthodoxen Georgskathedrale des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel an einem Gebet teil und richtet ein Grußwort an die Gläubigen. Daran schließt sich ein Treffen mit Patriarch Bartholomaios und die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung an – ein weiteres Zeichen für den ökumenischen Dialog.
Seine einzige öffentliche Messe in der Türkei feiert Papst Leo XIV. am Samstagabend in der Volkswagen Arena Istanbul. Die Feier gilt als Vorabendmesse zum Ersten Advent. Am Sonntag hingegen stehen keine öffentlichen Gottesdienste auf dem Programm: Der Papst besucht am Morgen die Kathedrale der Armenischen Apostolischen Kirche und hält dort ein Grußwort, bevor er in der Georgskathedrale eine weitere Ansprache plant.
Fortsetzung der Reise im Libanon
Nach einem ökumenischen Segen und einem gemeinsamen Mittagessen mit Patriarch Bartholomaios verabschiedet sich Papst Leo XIV. aus der Türkei und reist weiter in den Libanon. In Beirut wird er mit einer offiziellen Willkommenszeremonie empfangen und trifft anschließend die politische Führung des Landes – darunter Präsident Joseph Khalil Aoun, Parlamentspräsident Nabih Berri und Premierminister Nawaf Salam.
Im Mittelpunkt des Libanon-Besuchs stehen Gebet, Begegnung und Dialog. Der Papst gedenkt des heiligen Scharbel Machluf, besucht das Marienheiligtum von Harissa und trifft Vertreter der katholischen Kirche sowie anderer Religionsgemeinschaften. Auch eine Begegnung mit jungen Menschen ist geplant. Zum Abschluss seiner Reise feiert Leo XIV. eine öffentliche Messe im Gedenken an die Opfer der Explosion im Hafen von Beirut und ruft zu Hoffnung und Wiederaufbau auf. Am Nachmittag kehrt der Papst nach Rom zurück.
