StartGlaubenPapst Leo XIV. ruft bei Gebetsvigil zu weltweitem Frieden und Abrüstung auf

Papst Leo XIV. ruft bei Gebetsvigil zu weltweitem Frieden und Abrüstung auf

Im Rahmen der Heilig-Jahr-Feier der Marianischen Spiritualität lud Papst Leo XIV. zu einer Gebetsvigil ein. Tausende Gläubige folgten der Einladung und füllten neben dem Petersplatz auch den Vorplatz sowie Teile der Hauptstraße Via della Conciliazione. In einer eindringlichen Botschaft rief das Kirchenoberhaupt dazu auf, jeglicher Gewalt zu entsagen und den Frieden nicht als Ergebnis von Macht und Abschreckung, sondern als Frucht von Gerechtigkeit, Vergebung und Mitgefühl zu verstehen. Dabei erinnerte er an das Beispiel Marias und der Frauen unter dem Kreuz, die für Hoffnung, Trost und Menschlichkeit stehen.

Papst bei Gebetsvigil: „Der Friede ist unbewaffnet und entwaffnend.“

Eigens zu diesem Anlass war die Marienstatue aus dem portugiesischen Wallfahrtsort Fátima nach Rom gebracht worden. Die Marienerscheinungen von Fátima, die gegen Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1917 stattfanden, werden traditionell mit dem Gebet für den Weltfrieden in Verbindung gebracht. Menschen aus aller Welt versammelten sich in Rom und hörten eine eindringliche Aufforderung von Papst Leo XIV., sich in den Dienst des Friedens zu stellen und der Gewalt zu entsagen.

„Entwaffne deine Hand – und noch zuvor dein Herz“, so der Papst wörtlich. Der Friede selbst sei keine Abschreckung, sondern Geschwisterlichkeit – er sei auch kein Ultimatum, sondern Dialog. Ganz besonders betonte Papst Leo jedoch: „Der Friede ist unbewaffnet und entwaffnend.“ Friede komme nicht als Ergebnis von Siegen über den Feind, sondern als „Ergebnis der Aussaat von Gerechtigkeit und mutiger Vergebung“.

Zugleich ermutigte Papst Leo XIV. die Gläubigen zu einem Perspektivwechsel: Statt auf die Welt mit den Augen der Mächtigen zu blicken, gelte es, sie aus der Sicht der Leidenden zu sehen. Hier nannte er die Perspektive der Schwachen, der Kleinen, der Vergessenen. Man müsse die Geschichte mit den Augen der Witwen, Waisen, Fremden, verletzten Kinder, Vertriebenen und Geflüchteten betrachten, so der Papst. Nur so lasse sich das wahre Ausmaß menschlichen Leids und der Ruf nach Gerechtigkeit und Mitgefühl erkennen.

„Steck das Schwert in die Scheide“

Papst Leo XIV. erinnerte in seiner Ansprache auch an die Worte Jesu an Petrus kurz vor dessen Verhaftung: „Steck das Schwert in die Scheide.“ Diese Botschaft richte sich heute, so der Papst, vor allem an die politisch Verantwortlichen und Entscheidungsträger weltweit. In unsere Zeit übersetzt bedeute sie: „Habt den Mut zur Abrüstung!“ Gleichzeitig gelte der Appell auch den Gläubigen: Kein Glaube, keine Idee und keine politische Überzeugung könne Gewalt rechtfertigen. Der erste Schritt zum Frieden müsse im Innern beginnen: „Wir müssen zuerst unser Herz entwaffnen“, betonte Leo XIV.

In diesem Zusammenhang rief er dazu auf, sich an Maria, die Mutter Jesu, zu wenden – die Erste unter den Jüngern. „Durch sie, die schmerzerfüllte, starke, treue Frau, bitten wir um die Gnade des Mitgefühls – für jeden leidenden Bruder, jede leidende Schwester und für alle Geschöpfe.“ Sie sei ein Vorbild für ein hörendes, mitfühlendes Herz und für eine Haltung der Gastfreundschaft gegenüber der Welt.

Zugleich erinnerte der Papst an die kleine Gruppe mutiger Frauen, die Jesus bis unter das Kreuz begleiteten. Auch heute gelte es, so Leo XIV., an den vielen „Kreuzen der Welt“ präsent zu sein – um den Leidenden, den Vergessenen und den Verwundeten Trost, Nähe und konkrete Hilfe zu leisten.

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