Am heutigen Donnerstag bricht Papst Leo XIV. zu seiner ersten Auslandsreise auf, die ihn vom 27. November bis zum 2. Dezember in die Türkei und den Libanon führt. Mit der Reise setzt er den Einsatz seines Vorgängers Papst Franziskus fort, der den 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa in der Türkei feiern und auch den Libanon besuchen wollte. Nach Angaben des Vatikansprechers Matteo Bruni stehen auf der Reise drei zentrale Themen im Mittelpunkt: Ökumene, das Konzils-Gedenken sowie das Engagement für Frieden in der Region.
Drei Schwerpunkte der Auslandsreise
Ein zentrales Thema der Reise ist die Ökumene und das 1700-jährige Gedenken an das Konzil von Nizäa im heutigen Iznik in der Türkei. Hier ist unter anderem ein ökumenisches Gebetstreffen auf dem archäologischen Gelände der antiken Basilika St. Neophyt geplant, teilte der Vatikansprecher mit. Begleitend dazu veröffentlicht der Vatikan an diesem Sonntag das Apostolische Schreiben „In unitate fidei“ von Papst Leo XIV. zum Konzilsjubiläum.
Als weiteren Punkt nannte Matteo Bruni den Blick auf die Christen verschiedener Konfessionen in den besuchten Ländern. Dabei verwies er auf das große Jugendtreffen im Libanon am 1. Dezember vor dem maronitischen Patriarchat in Bkerké. Die Großveranstaltung, bei der tausende junge Menschen erwartet werden, sei eine Möglichkeit, im Heiligen Jahr Hoffnung zu den jungen Menschen zu bringen, die Angst und Sorgen um ihre Zukunft haben, betonte der Papstsprecher.
Den dritten Schwerpunkt bildet das Thema Frieden, das dem Papst seit Beginn seines Pontifikats am 8. Mai besonders am Herzen liegt. Bruni betont, dass Papst Leo XIV. dieses Anliegen während der Reise wiederholt aufgreifen wird. Gelegenheit dazu findet der Heilige Vater in seinen zahlreich geplanten Wortbeiträgen. Sowohl in der Türkei als auch im Libanon sind je acht Papstbotschaften vorgesehen.
Reise-Programm: Interreligiöser Dialog und Gedenken am Hafen von Beirut
Neben den drei Schwerpunkten widmet sich Papst Leo XIV. auf seiner Reise auch dem gesellschaftlichen Dialog und dem interreligiösen Miteinander. Dazu besucht der Pontifex am ersten Reisetag die Diyanet, das Präsidium für Religionsangelegenheiten in der Türkei. Außerdem sieht das Reiseprogramm am 28. November ein privates Treffen mit dem Oberrabbiner des Landes vor. Eine Station im Libanon wird der Hafen von Beirut sein, wo er den Opfern der verheerenden Explosion vor fünf Jahren gedenken wird.
Angesichts der angespannten Sicherheitslage im Libanon und der jüngsten Eskalationen im Nahostkonflikt betont der Vatikan, dass für die Reise von Papst Leo XIV. alle erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen wurden. Erst kürzlich hatte Israel einen Luftangriff auf Beirut durchgeführt, der laut Militärangaben einen wichtigen Hisbollah-Terroristen zum Ziel hatte. Präsident Joseph Aoun verurteilte den Angriff auf die südlichen Vororte der Hauptstadt nur wenige Tage vor dem Papstbesuch. Vatikansprecher Matteo Bruni machte deutlich, dass man die Sicherheitsvorkehrungen nicht im Detail kommentiere, jedoch je nach Situation das geeignetste Fahrzeug für den Papst auswähle.
