StartVaticanFortsetzung der Katechese und Aufruf zum Rosenkranzgebet für Frieden im Oktober

Fortsetzung der Katechese und Aufruf zum Rosenkranzgebet für Frieden im Oktober

Noch am Dienstag unterstrich Papst Leo XIV. vor seiner Rückkehr von Castel Gandolfo in den Vatikan erneut die Unterstützung des Heiligen Stuhls für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt. Im Gespräch mit Journalisten betonte der Pontifex die Notwendigkeit von Respekt und Dialog, der insbesondere angesichts der schwierigen Lage in Gaza und der internationalen Debatte um die Anerkennung Palästinas notwendig sei. Zugleich wandte er seinen Blick in die Ukraine und äußerte seine Sorge über die zunehmenden Spannungen und eine mögliche Eskalation. Im Rahmen der Generalaudienz am Mittwoch rief er zum Rosenkranzgebet für Frieden im Monat Oktober auf.

Papst Leo XIV.: Dialog im Nahostkonflikt ist zerbrochen

Am regnerischen Abend in Castel Gandolfo, kurz vor seiner Rückkehr in den Vatikan, stellte sich Papst Leo den Fragen der Journalisten, die sich vor allem auf die Lage in der Ukraine und die mögliche Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten bezogen. Zuletzt stieg die Zahl der Länder – darunter auch Frankreich –, die den Staat Palästina anerkennen. Ob die USA diesem Beispiel folgen sollten, beantwortete der Papst mit klarer Einschätzung: Die Vereinigten Staaten würden wohl „die Letzten“ sein, die diesen Schritt gingen, so Leo XIV.

Gleichzeitig erinnerte er daran, dass der Heilige Stuhl die Zwei-Staaten-Lösung bereits seit Jahren unterstütze, und betonte die Notwendigkeit, „alle Völker zu respektieren“. Auf die Frage, ob eine breitere internationale Anerkennung Palästinas hilfreich sein könnte, antwortete er zurückhaltend: „Es könnte helfen, aber im Moment gibt es keine wirkliche Bereitschaft der anderen Seite, zuzuhören; der Dialog ist zerbrochen.“

Außerdem berichtete der Papst von einem Telefonat mit der katholischen Gemeinde in Gaza, das er am Dienstag geführt habe. Trotz der näherkommenden Übergriffe gehe es der Gemeinde „Gott sei Dank“ gut.

Warnung vor Eskalation in der Ukraine – Appell zu europäischer Einheit

Mit deutlichen Worten warnte Papst Leo XIV. vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Konflikts. „Jemand strebt eine Eskalation an. Es wird immer gefährlicher“, sagte das Kirchenoberhaupt in Castel Gandolfo. Vor diesem Hintergrund erneuerte er seinen Aufruf zu einem sofortigen Stopp der Kampfhandlungen und rief die Konfliktparteien auf, „die Waffen niederzulegen, den militärischen Vormarsch zu stoppen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren“.

Zugleich unterstrich der Papst die Bedeutung einer geschlossenen Haltung Europas: „Wenn Europa wirklich geeint wäre, könnte es meiner Meinung nach viel erreichen.“ Zur Frage möglicher militärischer Aufrüstung in Europa wollte sich Leo XIV. nicht direkt äußern: „Das sind politische Fragen, die auch durch äußeren Druck auf Europa beeinflusst werden. Ich ziehe es vor, keinen Kommentar abzugeben“, so der Pontifex diplomatisch.

Mit Blick auf die vatikanische Diplomatie betonte er die kontinuierlichen Bemühungen um Dialog. Man stehe im ständigen Austausch mit Botschaftern und suche stets das Gespräch mit Staatsoberhäuptern – immer mit dem Ziel, friedliche Lösungen zu finden.

Papst Leo XIV. über das Geheimnis des Karsamstags

Im Rahmen seiner fortlaufenden Katechese zum Heiligen Jahr 2025 mit dem Leitthema „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ hat Papst Leo XIV. erneut über das Geheimnis des Karsamstags reflektiert. Bei seiner Generalaudienz richtete er den Blick auf die Herabkunft Christi in das Reich der Toten.

„Christus steigt in die Unterwelt hinab, um allen, die in der Finsternis und im Schatten des Todes leben, die Botschaft der Auferstehung zu verkünden“, sagte der Papst. Dieses Geschehen sei Ausdruck der radikalen Liebe Gottes. Es reiche nicht, nur zu sagen, Jesus sei für uns gestorben, so Leo XIV. weiter. Vielmehr müsse man erkennen, „dass seine Liebe uns dort gesucht hat, wo wir verloren waren, wo nur die Kraft eines Lichts hinkommen kann, das in der Lage ist, das Reich der Finsternis zu durchdringen.“

Dabei betonte der Papst, dass die Herabkunft Christi nicht allein ein Teil der Vergangenheit sei, sondern die Gläubigen auch heute noch berühre. „Die Unterwelt ist nicht nur der Zustand der Toten, sondern auch der derer, die den Tod als Folge des Bösen und der Sünde leben. Es ist auch die tägliche Hölle der Einsamkeit, der Scham, der Verlassenheit und des Kampfes des Lebens“, führte Leo XIV. aus. Christus begegne dem Menschen gerade in diesen Situationen „nicht um zu verurteilen, sondern um zu befreien“.

Aufruf zum Rosenkranzgebet im Monat Oktober

Abschließend rief Papst Leo XIV. die Katholiken weltweit dazu auf, den kommenden Oktober dem täglichen Rosenkranzgebet für den Frieden zu widmen. „Liebe Brüder und Schwestern, der Monat Oktober naht und ist in der Kirche in besonderer Weise dem heiligen Rosenkranz geweiht. Deshalb lade ich alle ein, jeden Tag des kommenden Monats den Rosenkranz für den Frieden zu beten: persönlich, in der Familie, in der Gemeinschaft“, so der Pontifex.

Er kündigte zudem an, dass er am Samstag, dem 11. Oktober, um 18 Uhr während der Vigil zum Jubiläum der marianischen Spiritualität anlässlich des Jahrestages der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils einen Rosenkranz auf dem Petersplatz beten wird.

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2 Kommentare

  1. Diese Situation ist so verheerend und dauert mittlerweile solange an.
    Ich weiß noch wie ich damals belächelt habe als es hieß das in der Ukraine Kriegsein könnte.
    Nunja jetzt sind wir schon lange mittendrin und diese ganze Situation macht meinen Kindern die ja leider auch alles aus den Medien mitbekommen sehr viel Angst.

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