Am Freitag empfing Papst Leo XIV. drei Ordensgemeinschaften und dankte ihnen für ihr weltweites Wirken. In der Ansprache erinnerte der Papst an die zentrale Bedeutung von Umkehr, missionarischem Eifer und geistlicher Heilung, die nicht nur für die Kirche, sondern auch für jeden Einzelnen gilt. Das Wirken der Teilnehmer, des Generalkapitels der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA), des Regulierten Dritten Ordens des hl. Franziskus und der Ausbilder des Instituts der Diener des Parakleten würdigte Leo als drei leuchtende Dimensionen: „das Bemühen um Umkehr, die Begeisterung für die Mission und die Wärme der Barmherzigkeit“.
Umkehr, Berufung und Mission
Nach der Begrüßung wandte sich Papst Leo XIV. den drei charismatischen Realitäten zu, die aus der Sicht des Papstes in unterschiedlichen Momenten der Kirchengeschichte entstanden seien. Diese bereichern „als Antwort auf zeitbedingte Erfordernisse unterschiedlicher Art“ in harmonischer Ergänzung den mystischen Leib Christi.
Die älteste der vertretenen Ordensgemeinschaften ist der Regulierte Dritte Orden des Heiligen Franziskus, der auf den Gründer selbst, den Heiligen von Assisi, zurückgeht. Formal wurde der Orden jedoch erst 1447 durch Papst Nikolaus V. anerkannt. Beim 113. Generalkapitel standen zentrale Themen wie Gemeinschaftsleben, Ausbildung und Berufungen im Fokus – Anliegen, die die gesamte große Familie Gottes betreffen. Besonders wichtig sei dabei, diese Fragestellungen im Geiste des franziskanischen Bußcharismas zu betrachten. Nur durch einen „ständigen Weg der Umkehr“ könne man den Mitmenschen die „duftenden Worte unseres Herrn Jesus Christus“ anbieten, betonte der Pontifex.
Ebenfalls besondere Wertschätzung brachte Papst Leo XIV. der Gesellschaft der Afrikamissionen entgegen. Die Geschichte des im Jahr 1856 vom ehrwürdigen Bischof Melchior de Marion Brésillac gegründeten Ordens bezeuge, „dass Treue zur Mission euch durch viele innere und äußere Schwierigkeiten hindurch hat wachsen lassen“, würdigte der Papst. Besonders in Anbetracht der Herausforderung auf dem Kontinent habe der Orden Inspiration für neue apostolische Horizonte gefunden. In seiner Ausführung zitierte er den Gründer, der seine Mitbrüder dazu aufrief, der „Einfachheit der apostolischen Verkündigung“ treu zu sein und zur „Torheit des Kreuzes“ ermutigt habe. Er habe zu einer Haltung ermutigt, „die frei mache von jeder weltlichen Abhängigkeit, erfüllt von Christus und von einem einzigen Wunsch getragen sei: sein Evangelium in der ganzen Welt zu verkünden.“
Barmherzigkeit – die Antwort auf die Sünde
Gegenüber dem jüngsten der drei anwesenden Orden, den Dienern des Parakleten, brachte Papst Leo XIV. ein Zitat aus der Pfingstsequenz entgegen: „Diener jenes Geistes, der in uns wohnt durch die Taufe und der heilt, was verwundet ist.“ Der Gründer Gerald Fitzgerald gründete 1942 eine Organisation zur Unterstützung von Priestern in Krisensituationen, die sich dem Motto „Pro Christo sacerdote“ verschrieben hat. Der Papst lobte das internationale Engagement der Gemeinschaft, deren bescheidener, geduldiger und diskreter Einsatz Menschen in schwerem Leid therapeutische Wege eröffnet, die spirituelle Begleitung mit fachlicher Professionalität verbinden. Ihre Arbeit sei eine eindrückliche Erinnerung an eine grundlegende Wahrheit: „Auch wir, berufen zu Dienern Christi, des Arztes der Seelen, sind zuerst selbst Kranke, die Heilung brauchen.“
Weiter betonte der Pontifex mit einem Zitat des hl. Augustinus, dass jeder in seiner menschlichen Natur Schwäche und Verletzlichkeiten besitzt: „Wir alle haben in diesem Leben Risse durch unsere Sterblichkeit, durch die die Sünde eindringen kann.“ Die Antwort darauf könne nur die Vergebung sein, unterstrich der Papst, und rief zur Barmherzigkeit auf: „Vergeben wir! Denn überall dort, wo Christen sind – in Pfarreien, Gemeinschaften, Bewegungen –, soll man eine Oase der Barmherzigkeit finden können.“
Zum Abschluss dankte der Papst den Anwesenden für ihre Arbeit in der ganzen Welt und sicherte ihnen in der Pfingsnovene Gebete zu, sodass sie gemäß dem Plan Gottes „fügsame Werkzeuge des Heiligen Geistes“ seien.
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