StartVaticanPapst nach Selenskyj-Treffen: Europa in Friedensverhandlungen einbeziehen

Papst nach Selenskyj-Treffen: Europa in Friedensverhandlungen einbeziehen

Papst Leo XIV. hat am Dienstagabend in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfangen. Im Mittelpunkt des rund 30-minütigen Gesprächs standen der Krieg in der Ukraine, die Rückkehr entführter Kinder zu ihren Familien sowie die Friedensbemühungen und die Rolle Europas in der Konfliktlösung. Selenskyj lud den Papst zu einem Besuch in die Ukraine ein, während der Pontifex die fortgesetzte Vermittlungsbereitschaft des Heiligen Stuhls betonte.

Selenskyj-Treffen: Einladung in die Ukraine

Am Dienstag empfing Papst Leo XIV. den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Castel Gandolfo. Es war das erste Treffen seit der Begegnung im Juli, das ebenfalls in der päpstlichen Residenz stattfand. Beobachtern zufolge dauerte das Gespräch etwa 30 Minuten und konzentrierte sich laut Angaben des Vatikans auf den Krieg in der Ukraine sowie die Rückführung der entführten Kinder. Besonders bei der Rückführung entführter ukrainischer Kinder zu ihren Familien agiert der Heilige Stuhl als erfolgreicher Vermittler.

Der Papst betonte zudem die Notwendigkeit, den Dialog fortzusetzen, und erneuerte mit Blick auf diplomatische Initiativen seinen Wunsch nach einem gerechten und dauerhaften Frieden. Im Rahmen des Treffens lud Selenskyj den Papst zu einem Besuch in die Ukraine ein. Auf Telegram betonte der Präsident anschließend, dass ein solcher Besuch ein starkes Zeichen der Unterstützung für das ukrainische Volk sei. Papst Leo XIV. äußerte sich zuversichtlich, jedoch vorsichtig zu einem Besuch in der Ukraine: „Ich hoffe ja, ich weiß nicht wann. Man muss in diesen Dingen auch realistisch sein, vielleicht kann es gemacht werden.“

Papst über Waffenstillstand und zentrale Rolle Europas

Gegenüber Journalisten betonte Papst Leo XIV. am Abend, dass die „Wege zur Suche nach einer Einigung, einem Waffenstillstand“ der Hauptpunkt des Treffens gewesen seien. Dabei hob der Pontifex hervor, dass der Heilige Stuhl weiterhin bereit sei, sowohl Raum als auch Gelegenheit für Verhandlungen anzubieten. Zwar sei das Angebot bisher nicht wahrgenommen worden, „aber wir sind bereit, nach einer Lösung und einem dauerhaften, wie wir sagten, auch gerechten Frieden zu suchen“, so der Papst.

Weiter verteidigte Leo die Rolle und Relevanz Europas in den Friedensgesprächen, die US-Präsidenten Donald Trump zuletzt wiederholt in Frage stellte. Dazu sagte der Pontifex wörtlich: „Ich denke wirklich, dass die Rolle Europas sehr wichtig ist. Die Einheit der europäischen Länder ist wirklich signifikant, besonders in diesem Fall.“ Eine Friedensvereinbarung ohne Einbeziehung Europas in die Gespräche sei „nicht realistisch“. Zudem betonte er, dass Europa Teil der Lösung sein müsse, da der Krieg auf dem Kontinent stattfinde und Europa die Sicherheitsgarantien sowohl heute als auch in Zukunft betreffen. „Europa muss Teil davon sein. Leider verstehen das nicht alle so, aber ich denke, es gibt hier eine sehr große Gelegenheit für die Führer Europas, sich zu vereinen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.“

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