StartFamiliePro Familia: Wie familienfreundlich ist die Organisation wirklich?

Pro Familia: Wie familienfreundlich ist die Organisation wirklich?

Von außen klingt es fast zu schön, um wahr zu sein: „Pro Familia“ – das klingt nach Schutz, Förderung und Unterstützung der Familie. Ein Name, der suggeriert, hier stehe das Wohl von Kindern und Familie im Mittelpunkt. Doch wie familienfreundlich ist die Organisation wirklich? In einem von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung moderierten Streitgespräch wirft Staatsrechtler Christian Hillgruber den staatlich anerkannten Beratungsstellen vor, ihren gesetzlichen Auftrag nicht ernsthaft zu erfüllen und die verfassungsrechtlich gebotene Lebensschutzorientierung zu missachten.

Familienplanung – aber ohne Familie?

Denn Pro Familia ist nicht nur ein deutscher Träger der Sexual- und Schwangerschaftsberatung. Die Organisation ist Mitglied der International Planned Parenthood Federation (IPPF) – einem weltweiten Netzwerk, das sich auf reproduktive Rechte, Familienplanung und Abtreibung spezialisiert hat. Während die IPPF sich selbst als Vorkämpferin für „sexuelle Selbstbestimmung“ präsentiert, stößt diese Ausrichtung bei vielen Christen und Lebensschutzorganisationen auf massive Kritik.

Bereits der Fokus auf „reproduktive Gesundheit“ und „sexuelle Selbstbestimmung“ offenbart eine Grundhaltung, in der traditionelle Familienwerte kaum eine Rolle spielen. Pro Familia setzt sich für einen liberalen Umgang mit Themen wie Abtreibung, Verhütung und sexueller Aufklärung ein – oft in einer Weise, die dem katholischen Verständnis von Ehe, Familie und dem Schutz des ungeborenen Lebens diametral entgegensteht.

Zwar ist Pro Familia offiziell zur „ergebnisoffenen“ Beratung verpflichtet, wenn Frauen einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen. Doch immer wieder wird kritisiert, dass die Organisation de facto eher in Richtung eines Schwangerschaftsabbruchs berät. Pro Familia betreibt in mehreren Städten eigene medizinische Einrichtungen, in denen auch Abtreibungen durchgeführt werden. Die Frage stellt sich: Kann eine Organisation, die selbst Abtreibungen anbietet, wirklich neutral beraten?

Jurist fordert Entzug der Beratungslizenz

Diese Frage stellt sich auch der Bonner Staatsrechtler Christian Hillgruber, der in einem von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung moderierten Streitgespräch über Menschenwürde, Lebensrecht ungeborener Menschen und schwerwiegende Vorwürfe gegen die Organisation erhebt. Aus der Sicht des Juristen erkenne „die Lebensschutzorientierung der Beratung nicht an“. Demnach setze die Organisation diese auch nicht in der Praxis um. Da sie die Rahmenbedingungen verletze, müsse man ihnen die Beratungslizenz entziehen, fordert Hillgruber in der Debatte mit dem emeritierten Würzburger Staatsrechtler Horst Dreier.

Das Grundgesetz verpflichtet den Staat zu einer klaren Haltung – insbesondere, wenn es um die Menschenwürde und das Lebensrecht ungeborener Kinder geht. Doch wo hört man diese klare Stimme der staatlichen Repräsentanten? Nirgends, kritisiert Hillgruber. Stattdessen beteiligen sich viele staatliche Akteure am „Zerreden“ – und zeigen sich dann überrascht, wenn das gesellschaftliche Rechtsbewusstsein schwindet.

„Eine seriöse Beratung müsste die Probleme der werdenden Mutter ansprechen. Sind sie finanzieller Art? Oder will der Partner sie verlassen? Nur dann kann zielgerichtet beraten und geholfen werden, in die eine oder andere Richtung“, so Hillgruber weiter. Das sei eine anspruchsvolle Aufgabe, die jedoch gegenwärtig nicht ernstgenommen werde, sondern vielmehr „routinemäßig abgewickelt“ werde.

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