StartRegionalAufruf zum Frieden: Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag

Aufruf zum Frieden: Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag

Anlässlich des Weltfriedenstages am Donnerstag, den 23. Januar, besuchten Hunderte von Soldaten und Soldatinnen den Gottesdienst im Kölner Dom. Das Pontifikalamt beim jährlichen Soldatengottesdienst leitete der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der dazu aufruft, mit Frieden im eigenen Leben zu beginnen. Seit 1977 lädt das katholische Militärdekanat zu dieser Heiligen Messe ein. Gleich zu Beginn machte er das Thema des Gottesdienstes deutlich: „Der Friede sei mit euch“, sprach er den liturgischen Gruß mit den ersten Worten des auferstandenen Jesus. Frieden sei unsere große Hoffnung, sowohl für die Welt mit ihren Konflikten als auch in unserem persönlichen Leben.

Kardinal Woelki: Frieden nach dem Vorbild Gottes

In seiner Predigt erinnerte der Kölner Erzbischof an die kürzlich vergangene Weihnachtszeit. So betonte er, dass der Sohn Gottes „nicht bis auf die Zähne bewaffnet“ auf die Welt kam. Vielmehr sei er als „kleines, wehrloses Kind“ gekommen, um uns zu entwaffnen und zur Friedfertigkeit zu bewegen. In seiner Lebensbotschaft sei er diesen Weg konsequent vorangeschritten, denn er habe gewaltlos die Gottesherrschaft, „das Reich der Liebe, der Gerechtigkeit, der Wahrheit und des Friedens“, ausgerufen. Alles, was er von uns fordere, bringe er mit dem Gebot der Liebe auf den Punkt, erklärte der Kardinal. „Du sollst deinen Gott und deinen Nächsten lieben.“ Doch dabei soll „die Liebe so groß sein, dass sie nicht nur deinem Nächsten gilt, sondern sogar deinem Feind“, betonte Kardinal Woelki die Botschaft des Friedens. Jesus fordere das nicht nur, sondern er lebe es.

Hieraus lasse sich auch der Auftrag zum Frieden für alle Christinnen und Christen erkennen. Doch er weiß auch, dass der vorgegebene Weg oft ein ganz anderer ist, als ihn viele gehen: „In den Augen der Welt werden wir vielleicht angesichts dessen für Narren oder Träumer gehalten, wenn wir versuchen, seinen Weg heute in ähnlicher Weise nachzugehen“, so der Erzbischof von Köln wörtlich. Dennoch stehe für ihn fest, dass eine Wende zum Frieden, der nach dem Vorbild Gottes gelebt wird, möglich ist.

Auch wenn der Friede in der Welt gefordert werde, beginne er im Kleinen. Man müsse damit beginnen, Frieden bei sich persönlich „vor der eigenen Tür“ und in unserem persönlichen Leben zu schaffen. Der Friede hat kein Ende, zitiert er den Propheten Jesaja. Die Aufgabe sei es, „einfach im Kleinen vor Ort zu beginnen“, betonte Kardinal Woelki. Der Gottesdienst wurde musikalisch von Matthias Wand an der Domorgel sowie dem Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg und dem Projektchor Wahn begleitet.

Papst Franziskus zum Weltfriedenstag

In seiner Botschaft zum 58. Weltfriedenstag ruft Papst Franziskus dazu auf, den Hilfeschrei der von Bedrohung betroffenen Menschheit zu hören und den Frieden zu fördern. Er betont dabei, dass dieses Heilige Jahr insbesondere der Hoffnung gewidmet ist und hebt hervor, dass jeder Mensch das Recht auf Frieden und eine Perspektive hat.

Als „Weg der Hoffnung“ schlägt der Papst drei konkrete Maßnahmen vor, die dazu beitragen sollen, die Würde der Menschen wiederherzustellen und die Schuldenkrise zu überwinden.

Erlass internationaler Schulden: Hier ruft er dazu auf, die internationalen Schulden zu reduzieren oder ganz zu erlassen. Das gelte insbesondere für Länder, die am Rand der Armut stehen und nicht in der Lage seien, ihre Schulden zurückzuzahlen. Eine neue Finanzarchitektur, die Solidarität und Harmonie fördert, sollte den Schuldenerlass begleiten.

Achtung der Menschenwürde: Die Würde des menschlichen Lebens müsse von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod respektiert werden, mahnt der Papst. Mit dem Blick auf die Abschaffung der Todesstrafe erkennt er darin eine notwendige Maßnahme, um die Unantastbarkeit des Lebens zu wahren und Hoffnung auf Vergebung zu ermöglichen.

Umverteilung von Rüstungsausgaben: Der Papst fordert, einen festen Prozentsatz des Weltfonds zu investieren, um sich der Bekämpfung von Hunger und der Förderung von Bildungsinitiativen in den ärmsten Ländern zu widmen. Das Ziel sei es, jungen Menschen eine Perspektive auf eine hoffnungsvolle Zukunft zu bieten und sie so aus dem Teufelskreis von Gewalt und Rache zu befreien.

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