Im Rahmen des 75. Jubiläums der „Tagespost“ fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Frau in der Kirche“ statt, die tiefgreifende Fragen zur Rolle der Frau und zur Entwicklung der Kirche in der modernen Gesellschaft aufwarf. Unter der Moderation von Sophia Kuby, Leiterin der Abteilung für strategische Beziehungen und Trainingsprogramme bei der internationalen Menschenrechtsorganisation Alliance Defending Freedom (ADF) International in Wien, tauschten verschiedene Expertinnen ihre Erfahrungen und Ansichten aus.
Die Diskussion: Frauenrollen und Kirchenentwicklung
Die Diskussion eröffnete mit einer humoristischen Bemerkung von Sophia Kuby, die das Thema „Frauen in der Kirche“ als „langweiligstes Thema“ bezeichnete, was jedoch mit einem Augenzwinkern zu verstehen war. Die Teilnehmerinnen, darunter Milena Marton, „Tagespost“-Autorin und Mutter von fünf Kindern, Schwester Anna Mirijam Kaschner CPS, Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenzen, und die Unternehmerin Simone Weinmann-Mang, brachten unterschiedliche Perspektiven ein.
Persönliche Erfahrungen und Glaubenswege
Milena Marton betonte die Rolle des Glaubens in ihrem Leben und wie dieser ihre Entscheidungen, einschließlich der Familiengründung, beeinflusst hat. Schwester Anna Mirijam Kaschner teilte ihre persönliche Begegnung mit Jesus Christus, die ihr Leben veränderte und sie zu ihrem Ordensleben führte. Simone Weinmann-Mang sprach über ihre Entscheidung, das Familienunternehmen zu übernehmen und wie ihr Glaube sie in schwierigen Lebenssituationen unterstützt hat.
Baustellen und Gestaltungsmöglichkeiten in der Kirche
Die Diskussion beleuchtete auch die „Baustellen“ in der Kirche, insbesondere in Bezug auf Liturgie und Musik. Milena Marton sprach sich für eine Wiederentdeckung der Rolle der Kirche als „Anwältin der Schönheit“ aus und kritisierte den „Kult des Hässlichen“ in mancher Liturgie. Sie betonte die Bedeutung der Schönheit in der Kirche und die Rolle der Frauen als Mütter, auch ohne biologische Elternschaft.
Die Rolle der Frau in der Kirche
Die Podiumsdiskussion beleuchtete die vielfältigen Rollen und Dienste, die Frauen in der Kirche übernehmen können. Schwester Kaschner, die einen typischen „Männerjob“ in der Kirche ausübt, betonte die Notwendigkeit des gegenseitigen Austauschs von Talenten und Gaben zwischen Männern und Frauen in der Kirche. Simone Weinmann-Mang sprach über ihre Erfahrungen im Ehrenamt und wie sie als Frau ihre Ziele verwirklichen konnte.
Dienst der Frau in der Kirche
Die Diskussionsteilnehmerinnen betonten, dass Dienst in der Kirche nicht Untertanentum bedeutet, sondern das Einbringen eigener Talente und Fähigkeiten. Sie sprachen sich für eine Kirche aus, die Frauen ermutigt, ihre Gaben zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen und so zum Wachstum und zur Vielfalt der Kirche beizutragen.
Fazit: Ein wichtiger Dialog über die Rolle der Frau in der Kirche
Die Podiumsdiskussion zum Thema „Frau in der Kirche“ im Rahmen des Jubiläums der „Tagespost“ war ein wichtiger Beitrag zum Dialog über die Rolle der Frau in der Kirche und die Entwicklung der Kirche in der modernen Gesellschaft. Die verschiedenen Perspektiven der Teilnehmerinnen zeigten die Vielfalt und Tiefe der Erfahrungen und Ansichten von Frauen in der Kirche und unterstrichen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit diesen wichtigen Themen.