Am ersten Sonntag nach Weihnachten feiert die spanische Kirche den Tag der Heiligen Familie. „Warum? Weil der Sohn Gottes in einer Familie geboren wird“, beginnt der spanische Priester und Professor der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Urbaniana, Don Aldo Vendemiati, seine Predigt. Mit dem Motto „Familie, Quelle der Hoffnung“ bieten die Feierlichkeiten zahlreiche Impulse, die Familie als Zentrum von Liebe, Hoffnung und Gemeinschaft wertzuschätzen.
Familie als Ausgangspunkt des Heilwerks Jesu
Mit seiner Geburt ist Jesus gekommen, „um die Menschheit zu retten, die an sich gut ist, aber Befreiung braucht“, predigt der Priester. Das Heilswerk beginnt ausgehend von einer Familie, „die die menschlichste aller Realitäten und daher die beste und der Befreiung am meisten bedürftige ist.“ Am diesjährigen Tag der Heiligen Familie betont die Spanische Bischofskonferenz das Geschenk der Hoffnung im familiären Leben. Das Motto „Familie, Quelle der Hoffnung“ verdeutlicht die große Bedeutung der Familie als ein Ort der Gemeinsamkeit und der Unterstützung. Besonders in einer zunehmend egoistischen Welt betont die Familie die Botschaft des Miteinanders.
Für diesen speziellen Feiertag entwickelte die Bischöfliche Unterkommission für die Familie und die Verteidigung des Lebens Materialien und verteilte diese in allen Diözesen Spaniens. Eines der Materialien war eine Broschüre für ein gemeinsames Familiengebet zu Weihnachten. Gemeinsam riefen die spanischen Bischöfe die Gläubigen dazu auf, das Heilige Jahr als eine Gelegenheit wahrzunehmen. Eine Gelegenheit, um das Geschenk der Hoffnung innerhalb der Familie wiederzuentdecken. Diese bringt „uns einen Überfluss an Gnade“, erklären die Bischöfe. Weiterhin sei die Familie „eine Gemeinschaft, die Mensch und Gesellschaft vereint“. Die Familie „ist ein Ort der Begegnung, Offenheit und gegenseitigen Liebe“, so die Bischöfe.
Tag der Heiligen Familie: Das Fundament der Hoffnung
In einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und persönlicher Veränderungen hoben die Bischöfe die Bedeutung der Familie als Fundament hervor. Diese Gemeinschaft schafft es, Spaltungen und Meinungsverschiedenheiten zu überwinden. Sie betonten, dass die christliche Familie dazu berufen sei, „Zeugen der göttlichen Barmherzigkeit zu sein“. Denn diese sei immer bereit, zu vergeben und zu erneuern. Im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2025 riefen die Bischöfe die Familien dazu auf, ihre Bindungen der Liebe zu stärken und die Würde jedes Einzelnen zu respektieren. Es sei entscheidend, „dass wir von zu Hause aus“ das Vertrauen und den gegenseitigen Respekt wiederherstellen, appellieren sie. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Familien, die in schwierigen Lebensumständen leben. Sie ermutigten diese, die Hoffnung nicht aufzugeben, auch wenn sie Prüfungen wie Krankheit, Armut, Verlust oder Missverständnisse durchleben. Das Jubiläumsjahr solle als eine Zeit der Gnade und Erneuerung erlebt werden.
Abschließend riefen die Bischöfe die Gläubigen dazu auf, die Schönheit der familiären Liebe und die Freude, „Pilger der Hoffnung“ zu sein, neu zu entdecken: „Möge die Familie weiterhin eine Quelle der Hoffnung sein, die unsere Herzen und die Welt erneuert.“ „Möge der Herr uns schenken, in seinem kindlichen Gehorsam zu leben, damit unsere Menschheit, ausgehend von den Beziehungen in der Familie, befreit werden kann“, schloss der Professor der Philosophischen Fakultät seine Predigt.