StartVaticanVigilfeier: Papst Leo feiert mit einer Million Jugendlichen

Vigilfeier: Papst Leo feiert mit einer Million Jugendlichen

Es war wohl der bewegendste Moment des Jugendtreffens zum Heiligen Jahr, als Papst Leo XIV. am Samstagabend im Papamobil durch die jubelnde Menge fuhr. Eine Million junger Menschen aus 146 Ländern versammelten sich zur Vigilfeier unter freiem Himmel in Tor Vergata bei Rom. Die Jugendlichen begrüßten den Pontifex begeistert, schwenkten Fahnen und versuchten, einen Blick auf den neuen Papst zu erhaschen. Der Höhepunkt war schließlich die Vigil mit dem Papst. Es war die bislang größte Veranstaltung für katholische Jugendliche während seines noch jungen Pontifikats. In seiner Ansprache forderte das Kirchenoberhaupt die jungen Menschen dazu auf, über ihren Lebensstil nachzudenken und sich für Gerechtigkeit einzusetzen, um eine menschlichere Welt zu gestalten.

Papst Leo XIV. über Freundschaft und digitale Herausforderungen

Im Zentrum der Ansprache von Papst Leo XIV. standen echte Beziehungen und Mut. Er ermutigte die Jugendlichen zu einer tiefen Freundschaft mit Christus. Papst Leo XIV. beantwortete drei Fragen von Jugendlichen auf Spanisch, Englisch und Italienisch. Dabei ging es um Themen wie Freundschaft im Zeitalter sozialer Medien, die Angst vor wichtigen Lebensentscheidungen und die Sinnsuche in einer zunehmend komplexen Welt. Die Freundschaft, die am Anfang des Glaubens steht, sei nicht nur eine Hilfe, um die Zukunft aufzubauen – vielmehr sei sie der Leitstern, antwortete Leo auf die Frage einer Mexikanerin.

Zugleich blickte er warnend auf das Abgleiten in die Untiefen sozialer Netzwerke. Er warnte davor, dass diese echte Freundschaften zu Gleichaltrigen eher erschwerten. „Dann werden unsere Beziehungen verworren, angstbesetzt oder instabil. Wenn das Instrument den Menschen beherrscht, dann wird der Mensch zum Instrument – ja, zu einem Instrument des Marktes und damit selbst zu einer Ware. Nur aufrichtige Beziehungen und stabile Bindungen lassen gute Lebensgeschichten gedeihen“, zitierte er Papst Franziskus. Er bat die Jugendlichen, vorsichtig zu sein mit Mechanismen der Kommunikation, die eine gewisse Abhängigkeit mit sich bringen.

Bewegende Vigilfeier mit Papst Leo XIV.: Trost, Ermutigung und geistliche Nähe

Ermutigend waren auch die Worte bei der Beantwortung der Frage einer 19-jährigen Studentin aus Italien, die gelähmt war von der Angst vor der unbekannten Zukunft. Auch hier richtete Papst Leo den Blick auf das Wesentliche – die Liebe Gottes. Er betonte, dass echter Entscheidungsmut aus der Erfahrung dieser Liebe erwächst, wie sie in Christus sichtbar wurde. „Er ist es, der uns mit seinem ganzen Sein geliebt hat, indem er die Welt gerettet und uns so gezeigt hat, dass das Geschenk des Lebens der Weg ist, um uns selbst zu verwirklichen“, so Leo zu den jungen Gläubigen.

Immer wieder wechselte der Pontifex zwischen den Sprachen Italienisch, Spanisch und Englisch und zitierte Kernaussagen des hl. Augustinus: „Du hast uns auf dich hin geschaffen, und ruhelos ist unser Herz, bis es ruhet in dir.“

Ein besonders bewegender Moment war, als Papst Leo unter dem Applaus der Versammelten um Gebet für eine junge Pilgerin bat, die auf dem Weg nach Rom verstorben war. Wie die italienische Zeitung „Il Messaggero“ berichtet, ereignete sich der Vorfall am späten Freitagabend. Am Samstag empfing Papst Leo die Gruppe der jungen Ägypterin und drückte sein Mitgefühl aus. Mit den Worten „Möge Gott mit euch sein und euren Herzen Frieden schenken“ verabschiedete er die Pilgergruppe. Bereits im Vorfeld des Treffens informierte der Papst den zuständigen Bischof Jean-Marie Chami, um den Angehörigen der jungen Frau sowie der gesamten Gemeinde seine geistliche Nähe und Anteilnahme zu bekunden.

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