Bei einem Angriff auf einen Hilfskonvoi im Sudan am Montag wurden fünf Menschen getötet, viele weitere verletzt und dringend benötigte Hilfsgüter zerstört. Der Ökumenische Rat der Kirchen verurteilte den Angriff auf den vom Kinderhilfswerk UNICEF und dem Welternährungsprogramm (WFP) organisierten Gütertransport scharf. In einem Statement forderte der Weltkirchenrat die internationale Gemeinschaft und alle religiösen Oberhäupter dazu auf, „ihre Stimme gegen Angriffe auf Helfer zu erheben und sich für Frieden, Schutz und Gerechtigkeit einzusetzen“.
Fünf Tote und zerstörte Hilfsgüter nach Angriff auf Hilfskonvoi
Ein Hilfskonvoi mit 15 Lastwagen, der dringend benötigte Lebensmittel und Hilfsgüter nach Al-Fashir, der Hauptstadt des Krisengebiets in Nord-Darfur, bringen sollte, wurde angegriffen. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF bestätigten den Vorfall und betonten, dass die Lieferung für Kinder und Familien bestimmt war, die von der anhaltenden Hungersnot betroffen sind. Infolge monatelanger eskalierender Gewalt sind laut den Organisationen Hunderttausende Menschen in der Region – darunter besonders viele Kinder – von akuter Unterernährung und Hunger bedroht.
Seit über zwei Jahren tobt in dem Land im Nordosten Afrikas ein verheerender Bürgerkrieg zwischen der Armee und der RSF-Miliz. Millionen Menschen wurden vertrieben, und die Bevölkerung leidet unter einer massiven Hungersnot. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 13 Millionen Menschen auf der Flucht, und etwa 25 Millionen – das entspricht der Hälfte der Bevölkerung – leiden unter akutem Hunger. Der Machtkampf zwischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und seinem ehemaligen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo war der Auslöser der Kämpfe, die inzwischen mehrere Zehntausend Todesopfer forderte und laut UN-Angaben zur weltweit größten humanitären Krise führte. Immer wieder wird die Versorgung der Zivilbevölkerung durch Angriffe auf humanitäre Konvois erschwert – insbesondere der Zugang zu Nahrung und medizinischer Versorgung ist massiv eingeschränkt.
Weltkirchenrat klagt: Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht
In seiner Mitteilung verurteilte der Weltkirchenrat (WCC) den tödlichen Angriff auf den UNO-Hilfskonvoi in Nord-Darfur aufs Schärfste. Fünf Tote, zahlreiche Verletzte und zerstörte Hilfsgüter, die für hungernde Menschen bestimmt waren, seien die Folge, beklagte WCC-Generalsekretär Jerry Pillay in Genf. Er kritisierte weiter, dass die Attacke auf den Hilfskonvoi „ein grober Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht“ sei.
Der Ökumenische Rat der Kirchen rief alle Konfliktparteien eindringlich dazu auf, ihrer moralischen und völkerrechtlichen Verantwortung nachzukommen, humanitäre Helfer zu schützen und einen sicheren, ungehinderten Zugang zu den Bedürftigen zu gewährleisten. „Wir fordern auch die internationale Gemeinschaft und religiöse Führer aller Glaubensrichtungen auf, ihre Stimme gegen Angriffe auf Helfer zu erheben und sich für Frieden, Schutz und Gerechtigkeit einzusetzen“, so Generalsekretär Pillay.