Nach einer langen Zeit steht den Gläubigen von Eichstätt die Kathedrale wieder zur Verfügung. Rund fünf Jahre dauerte die Sanierung des Doms in Eichstätt, ehe die Wiedereröffnung am 20. Oktober 2024 gefeiert werden konnte. Bischof Gregor Maria Hanke freute sich auf den Eröffnungsgottesdienst und sieht es als Rückkehr in das „geistliche Elternhaus“, wie er gegenüber katholisch.de erzählte. Der Dom ist nicht nur die Kathedralkirche Eichstätts, sondern in ihr ist auch der erste Bischof, der heilige Willibald, begraben. Nach Angaben der Stadt gehört der Dom zu den bedeutsamsten Baudenkmälern der mittelalterlichen Zeit, weshalb die Eröffnung große Freude bereitete.
Wiedereröffnung des Doms nach Sanierung mit Hindernissen
Die Grundsanierung wurde 2019 begonnen und verlief nicht reibungslos. Bei den Arbeiten wurden alle Dachstühle saniert und der Innenraum restauriert. Dabei, so Bischof Hanke, besticht der sanierte Altarraum durch eine „vornehme Schlichtheit“. Auch stellt die Beleuchtung eine weitere Neuheit des Doms dar. Die Statue des Hl. Willibald erstrahlt nach dem Umbau in einem neuen Licht. Es gibt einige Änderungen im Chorraum der Kathedrale. So ist die Kathedra nun in einer Linie mit dem Ambo ausgerichtet, was „eine tiefe theologische Bedeutung“ hat, stellt der Bischof fest.
Doch bei der Sanierung waren einige Rückschläge zu verkraften, welche die Wiedereröffnung des Doms in Gefahr brachten. Der Bischof berichtet von einem schadhaften Gebälk, wo viel ausgebessert werden musste. Den größten Rückschlag stellte allerdings der Brand Anfang des Jahres dar. Durch den Brand eines Baugerätes wurde befürchtet, dass sich Schadstoffe in den Wänden abgelagert haben. Dies konnte durch schnelles Handeln und Absaugen der Dämpfe verhindert werden. Dennoch wurde die Eröffnung, die für Juli angesetzt wurde, verschoben. Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro, wovon etwa 60 Prozent vom Freistaat übernommen wurden.
Ehrengäste bei der Wiedereröffnung des Doms in Eichstätt
Nach einer Prozession von der Schutzengelkirche zum restaurierten Dom wurde eine große Wiedereröffnung gefeiert. An der Eröffnungsmesse nahmen zahlreiche Ehrengäste teil. So waren in dem voll besetzten Dom auch Herzog Max und Herzogin Elisabeth in Bayern anwesend. In seiner Predigt blickt der Bischof auf die lange Geschichte des Doms zurück. Er bezeichnet den Dom als „Wohnraum Gottes in der Welt“, nachdem er von der einst steinernen Kirche aus dem 8. Jahrhundert zu einer „Kirche des Herzens“ wurde. Die Kathedrale in der heutigen Form ist eine dreischiffige Hallenkirche, deren Bau mit der barocken Westfassade im 18. Jahrhundert beendet wurde.
Bischof Hanke und Domkapitel in besonderer Rolle
Neben dem Eröffnungsgottesdienst wurde eine Domführung und ein buntes Rahmenprogramm angeboten. Für die Besucherinnen und Besucher gab es bei der Wiedereröffnung des Doms auch einen Ausschank mit Essen, bei dem sich der Bischof und das Domkapitel aktiv beteiligten, denn sie banden sich eine Schürze um und halfen beim Ausschank der Getränke. Damit wolle man den Menschen, die so lange auf die Eröffnung warten mussten, einen Teil zurückgeben, erklärte der Bischof das Mitwirken in der Gastronomie. Weiter konnten die Besucherinnen und Besucher ab 20:00 Uhr im Dom Kopfhörer aufsetzen und bei Electrobeats und Innenbeleuchtung die Kathedrale aus einer anderen Sicht bewundern.