StartWeltWelttag gegen Drogen: Drogenkonsum steigt weltweit

Welttag gegen Drogen: Drogenkonsum steigt weltweit

Wie aus einer am Donnerstag – zum Welttag gegen Drogen und zur Ursachenbekämpfung – veröffentlichten Auswertung des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervorgeht, breitet sich insbesondere Kokain rasant aus. Experten fordern Gegenmaßnahmen. Papst Leo XIV. äußerte sich vor Engagierten im Kampf gegen Drogensucht, darunter Politiker, Hilfsorganisationen und ehemalige Abhängige. Drogen seien ein „unsichtbares Gefängnis“ und eine „Täuschung der menschlichen Sehnsucht“, so der Pontifex. Der Kampf richte sich gegen diejenigen, die eine solche Sucht zu ihrem Vorteil ausnutzten, erklärte er solidarisch mit den Opfern.

Drogenkonsum steigt rasant

Auch aufgrund zunehmender globaler Instabilität stieg die Zahl der Drogenkonsumenten im Jahr 2023 auf 316 Millionen Menschen. Noch im Jahr 2022 waren die Experten der Vereinten Nationen von 292 Millionen Abhängigen ausgegangen. „Organisierte Drogenbanden nutzen globale Krisen aus und nehmen verletzliche Bevölkerungsgruppen ins Visier“, unterstrich UNODC-Chefin Ghada Waly die am Donnerstag veröffentlichten Ergebnisse. Sie fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich verstärkt für die Bekämpfung krimineller Netzwerke zu engagieren.

Cannabis ist laut den Ergebnissen mit 244 Millionen Konsumenten die weltweit am häufigsten konsumierte Droge. Dahinter folgen Opioide (61 Millionen), Amphetamine (30,7 Millionen), Kokain (25 Millionen) und Ecstasy (21 Millionen). Die Suchtmittel Alkohol und Tabak sind in der Auswertung nicht aufgeführt. UN-Experten bezeichneten insbesondere den rasanten Anstieg des Kokainhandels als besorgniserregend. Dieser habe mit einem sprunghaften Anstieg zum Vorjahr um fast 34 Prozent auf 3.708 Tonnen ein neues Rekordhoch erreicht. Weiter geht aus dem Bericht hervor, dass die Zahl der Kokainkonsumenten innerhalb eines Jahrzehnts um acht Millionen gestiegen sei. Auffällig sei zudem, dass neben Südamerika auch in Afrika, Asien und Europa immer neue Märkte erschlossen würden.

Papst Leo XIV. zum Welttag gegen Drogen und zur Ursachenbekämpfung: Ursachen bekämpfen, nicht die Opfer

Anlässlich zum Welttag gegen Drogen und zur Ursachenbekämpfung rief Papst Leo XIV. zur Solidarität mit den Opfern des perfiden Geschäfts auf. „Unser Kampf richtet sich gegen diejenigen, die Drogen und jede andere Sucht – denken Sie an Alkohol oder Glücksspiel – zu ihrem großen Geschäft machen“, betonte der Pontifex am Donnerstag vor zahlreichen Engagierten im Kampf gegen Drogensucht. Teilnehmer waren unter anderem Politiker, Hilfsorganisationen und ehemalige Konsumenten.

Wie der Papst betonte, gebe es „riesige Interessenkonzentrationen und verzweigte kriminelle Organisationen, die zu zerschlagen die Aufgabe der Staaten ist“. Weiter mahnte er: „Es ist einfacher, ihre Opfer zu bekämpfen. Zu oft wurde und wird im Namen der Sicherheit ein Krieg gegen die Armen geführt, der die Gefängnisse mit Menschen füllt, die nur das letzte Glied in einer Kette des Todes sind.“ Im Gegensatz dazu gewännen die Verursacher an Einfluss und blieben straffrei. So forderte der Heilige Vater, dass die Städte nicht von den „Verzweifelten“, sondern von der „Verzweiflung“ befreit werden müssten.

Leo bezeichnete Drogen als „unsichtbares Gefängnis“ und als eine trügerische Antwort auf die tiefen Sehnsüchte des Menschen. „Wenn ich Ihnen begegne“, sagte er, „denke ich an den Abgrund meines eigenen Herzens – und an den jedes menschlichen Herzens. Wir alle sehnen uns nach Frieden und Freude, wir dürsten danach. Doch auf dieser Suche können uns viele Illusionen täuschen und sogar gefangen nehmen.“

Den Einsatz der Anwesenden gegen verschiedenste Süchte hob der Papst als „Zeugnis der Freiheit“ hervor. Besonders im Blick hatte er dabei Jugendliche – die Akteure der Erneuerung. „Die Kirche braucht Sie. Die Menschheit braucht Sie. Bildung und Politik brauchen Sie“, betonte er. Es gelte, in der Gemeinschaft dafür zu kämpfen, „indem wir die Orte der Heilung, der Begegnung und der Erziehung vermehren: pastorale Wege und sozialpolitische Maßnahmen, die auf der Straße beginnen und niemanden aufgeben, der verloren ist. Ich bete auch für euch, dass mein Dienst im Dienst der Hoffnung der Menschen und der Völker steht – im Dienst an allen.“

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