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Auflegung des Palliums: Papst Leo XIV. lässt am Hochfest Peter und Paul Tradition wieder aufleben

Papst Leo XIV. feierte zum Hochfest Peter und Paul eine Festmesse im Petersdom. Neben der besonderen Verehrung der beiden Apostel Petrus und Paulus ließ der Pontifex mit der Auflegung des Palliums eine Tradition wieder aufleben. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Franziskus, der den ernannten Metropolitan-Erzbischöfen das Pallium lediglich überreichte, legte es ihnen Leo XIV. gemäß der Tradition selbst an. In seiner Predigt rief das Kirchenoberhaupt zur Erneuerung des Glaubens und zur Nachfolge Christi auf. Dabei verwies er auf das Beispiel der Apostelfürsten, deren gelebte Brüderlichkeit als Vorbild dienen solle.

Auflegung des Palliums am Hochfest Peter und Paul

Besonders für die Römer ist der 29. Juni ein ganz besonderer Tag, an dem sie der Stadtpatrone und Apostelfürsten Petrus und Paulus gedenken. Bis heute sind die Märtyrer und Missionare Petrus und Paulus wichtige Säulen der Kirche. Nach der Überlieferung starben sie um das Jahr 64 in Rom. Von Petrus, einem der ersten Zeugen der Auferstehung Christi, leitet sich bis heute das Papstamt des römischen Bischofs ab. Besonders verehrt wird an diesem Tag die berühmte Bronzestatue Petri im Petersdom, der zur Feier des Tages ein kostbares rot-goldenes Gewand angelegt wird. Da die beiden Stadtpatrone den Märtyrertod erlitten, ist die liturgische Farbe dieses Tages rot.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten an diesem Sonntag war zudem die Auflegung des Palliums an jene Metropolitan-Erzbischöfe, die im vergangenen Jahr ernannt wurden. Das Pallium, ein Symbol der Einheit mit dem Bischof von Rom, dürfen die Erzbischöfen nur für die Dauer ihrer Amtszeit und innerhalb ihrer Kirchenprovinz tragen. Gefertigt aus der Wolle von Lämmern, steht das Pallium zugleich für die besondere Leitungsgewalt und Hirtensendung des Trägers.

Mit der Auflegung des Palliums nahm Papst Leo nach fast zehn Jahren eine Tradition wieder auf, mit der Papst Franziskus gebrochen hatte. So überreichte Franziskus den neu ernannten Metropolitan-Erzbischöfen das Pallium lediglich und verfügte, dass die feierliche Auflegung später durch den Apostolischen Nuntius im jeweiligen Erzbistum erfolgen solle.

Einklang in der Verschiedenheit

In seiner Predigt betonte Leo XIV., dass die Geschichte der Apostelfürsten Petrus und Paulus zeige, „dass die Gemeinschaft, zu der der Herr uns ruft, eine Harmonie der Stimmen und Gesichter ist und die Freiheit des Einzelnen nicht aufhebt.“ Trotz der unterschiedlichen Wege, die die Apostelfürsten gegangen seien, lebten sie im Geist einer lebendigen Gemeinschaft – „in einem fruchtbaren Einklang in der Verschiedenheit“. Dabei verwies der Pontifex auf die Brüderlichkeit. Diese habe Petrus und Paulus trotz aller Unterschiede und Differenzen stets verbunden. „Bemühen wir uns, aus unseren Unterschieden eine Werkstatt der Einheit und der Gemeinschaft, der Geschwisterlichkeit und der Versöhnung zu machen, damit jeder in der Kirche mit seiner eigenen persönlichen Geschichte lernen kann, mit den anderen gemeinsam zu gehen“, ermutigte er in der Predigt.

Außerdem blickte er warnend auf die Herausforderungen, die sich insbesondere in unserer Zeit dem Glaubensleben stellen. Man dürfe nicht „in Gewohnheiten, Rituale und pastorale Schemata verfallen, die sich wiederholen, ohne sich zu erneuern und ohne die Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen.“ Was die Geschichte der beiden Apostel so inspirierend mache, sei „ihre Bereitschaft, sich Veränderungen zu öffnen, sich von den Ereignissen, Begegnungen und konkreten Situationen der Gemeinden hinterfragen zu lassen und ausgehend von den Problemen und Fragen der Brüder und Schwestern im Glauben neue Wege der Evangelisierung zu suchen.“

In diesem Zusammenhang betonte der Papst: „Wenn wir nicht wollen, dass unser Christsein nur ein Relikt der Vergangenheit ist – wie Papst Franziskus immer wieder gemahnt hat – ist es wichtig, dass wir der Gefahr eines müden und statischen Glaubens entkommen und uns fragen: Wer ist Jesus Christus heute für uns? Welchen Platz nimmt er in unserem Leben und im Handeln der Kirche ein? Wie können wir diese Hoffnung im Alltag bezeugen und den Menschen, denen wir begegnen, verkünden?“

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