Papst Leo XIV. hat sich am Sonntag mit eindringlichen Worten gegen den weltweit zunehmenden Antisemitismus ausgesprochen und zugleich seine Hoffnung auf eine politische Lösung im Gaza-Konflikt bekräftigt. Nach dem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz appellierte er an Israel und die Hamas, den Krieg zu beenden und einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen. Zudem gedachte er der Opfer des Erdbebens auf den Philippinen und forderte mehr Solidarität mit Flüchtlingen weltweit.
Papst erneuert Friedensappell für Gaza
Papst Leo XIV. zeigte sich tief besorgt über den wachsenden Antisemitismus weltweit. Am Sonntag verwies er auf den jüngsten Anschlag auf eine Synagoge im britischen Crumpsall bei Manchester, bei dem am Donnerstag mindestens zwei Menschen getötet und mehrere schwer verletzt wurden. „Ich bin besorgt über das Aufkommen antisemitischen Hasses in der Welt“, sagte der Papst und verurteilte die Tat als Ausdruck einer gefährlichen Entwicklung.
Darüber hinaus rückte er das Leid in Gaza in den Mittelpunkt. Dabei äußerte er seine Hoffnung, dass die politische Entwicklung zum Frieden beitrage: „Ich bin weiterhin betrübt über das unermessliche Leid, das das palästinensische Volk in Gaza erdulden muss“, so der Papst. Doch es seien „in der dramatischen Lage im Nahen Osten einige bedeutende Fortschritte in den Friedensverhandlungen erzielt“ worden, von denen er hoffe, dass die erwünschten Ziele erreicht werden.
Papst Leo XIV. rief die Konfliktparteien im Nahen Osten eindringlich dazu auf, sich weiterhin für eine Friedenslösung einzusetzen. Israel und die Hamas forderte er auf, den Waffenstillstand zu wahren und die festgehaltenen Geiseln freizulassen. Zugleich bat er die Gläubigen, die laufenden Verhandlungen im Gebet zu begleiten, damit der Krieg bald beendet und ein gerechter, dauerhafter Frieden erreicht werden könne.
Menschenwürde steht an erster Stelle
Zum Jubiläum der Missionswelt und der Migranten hat Papst Leo XIV. an die Würde und Rechte jener Menschen erinnert, die aufgrund von Krieg, Armut oder Not gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Vor rund 40.000 Gläubigen auf dem Petersplatz betonte er, dass die missionarische Aufgabe der Kirche heute vor allem den Randgebieten der Welt gelte – Regionen, die von Leid, Ungerechtigkeit und Gewalt geprägt seien.
Dabei sei die Mission heute weniger mit „Aufbruch“ in ferne Länder zu verstehen, denn es gehe nicht mehr nur um geografische Entfernungen. „Armut, Leid und die Sehnsucht nach größerer Hoffnung kommen zu uns“, betonte der Papst. Die Schicksale unzähliger Migranten, die unter lebensgefährlichen Bedingungen vor Krieg, Armut und Gewalt fliehen, zeugen nach den Worten des Papstes von großem menschlichen Leid. Viele von ihnen seien auf ihrer Flucht massiver Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Papst Leo XIV. rief daher eindringlich zu mehr Solidarität mit diesen Menschen auf und verurteilte die „Kälte der Gleichgültigkeit“ ebenso wie das „Stigma der Diskriminierung“, dem viele Geflüchtete ausgesetzt seien.
Missionare und Migranten seien ein eindringlicher Appell an die Welt, so Papst Leo XIV., dass niemand gezwungen sein dürfe, seine Heimat zu verlassen. Ebenso wenig dürfe ein Mensch wegen seiner Notlage oder Fremdheit ausgebeutet oder misshandelt werden. Im Zentrum aller Entscheidungen müsse stets die Achtung der Menschenwürde stehen.